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Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Titel: Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Wild
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erkennen würde. In diesem Moment trafen sich ihre Blicke. Händel runzelte die Stirn. Sie kamen sich immer näher, nur noch wenige Schritte trennten sie voneinander.
    Luke wandte seinen Blick ab und blickte an Händel vorbei auf die Leute hinter ihm. Nur im Augenwinkel sah er, wie Händel ihn immer noch anstarrte, während sie aneinander vorbeigingen.
    Kaum waren sie zwei Schritte aneinander vorbei, hörte Luke hinter sich ein ersticktes „ Der Nachtfalke!“
    Luke rannte los und drängelte sich zwischen Studenten und Dozenten hindurch. Beschimpfungen folgten ihm. Er vernahm hinter sich die stampfenden Schritte seines Verfolgers. Er drehte kurz den Kopf, um die Entfernung abschätzen zu können. Das waren etwa zehn Meter. Er konnte es schaffen, solange Händel nicht anfing, wild um sich zu schießen.
    In diesem Moment prallte Luke mit jemandem zusammen. Er fiel zu Boden, auf ihm landete ein junger Mann, der erschrocken aufschrie. Luke schubste ihn von sich runter und wollte aufspringen.
    Doch Händel hatte ihn schon eingeholt und packte ihn am Kragen. „Ganz ruhig. Sonst knallt es.“ knurrte er.
    Luke sah die Ausbuchtung in der rechten Jackentasche, in die Händel seine Hand geschoben hatte. Einige Studenten waren stehen geblieben und beobachteten interessiert die Szene. Händel zog ihn am Kragen hoch. „Was habt ihr hier gefunden?“
    Luke kam auf die Füße. „Verschwindet! Das ist ein Amokläufer!“ wandte er sich an die Umstehenden.
    Keiner reagierte, alle starrten weiter auf die ungewohnte Szene.
    Dann musste Luke wohl doch in Kauf nehmen, dass ein Unschuldiger verletzt wurde. Er trat mit dem linken Fuß gegen Händels rechte Hand, die offensichtlich eine Schusswaffe in der Jackentasche umkla mmerte.
    Wie befürchtet, löste sich ein Schuss und schlug in die Wand hinter ihm.
    Ein Tumult brach los. Die Umstehenden schrien auf, einige begannen davon zu rennen, andere hielten sich die Ohren zu, blieben aber weiterhin stehen.
    Der Tritt und der unerwartete Rückstoß warfen Händel zurück. Er riss die Waffe aus der Tasche. Doch bevor er sie auf Luke richten konnte, hatte der den Lauf gepackt und rammte sein Knie gegen Händels Hand.
    Händel schrie auf, ließ aber die Waffe nicht los. Stattdessen drosch er Luke mit der freien Faust gegen die Schläfe.
    Luke taumelte, doch sein Griff um die Waffe lockerte sich nicht. Unter dem nächsten Faustschlag duckte er sich hindurch und trat Händel in die rechte Seite. Gleichzeitig riss er mit beiden Händen an der Pistole. Händel gab einen erstickten Laut von sich und lockerte endlich seinen Griff um die Waffe.
    Luke gelang es, sie ihm zu entwinden. Doch da landete der nächste Faustschlag an seinem Kopf. Er fiel zu Boden. Im Fallen rollte er sich ab und richtete die Waffe am Rücken liegend auf Händel. „Und Stopp!“, schrie er.
    Händel wich zurück und hob die Hände. Lächelnd stand Luke auf und wandte sich an die Umherstehenden, die trotz seiner Warnung immer mehr geworden waren. „Alles klar. Keine Panik. Wir wollen hier nur einen Film drehen und haben mal unter Realbedingungen geprobt. Sie können jetzt weitergehen.“
    Sie schienen ihm tatsächlich zu glauben und zerstreuten sich. Aufgeregte Stimmen erfüllten den Gang.
    Luke hatte die Waffe sinken lassen. Aber er hielt sie weiterhin in Händels Richtung. „Gehen wir.“ Er dirigierte seinen Gegner in Richtung Ausgang.
    Händel ließ die Hände sinken und setzte sich in Bewegung.
    Luke sperrte ihn in eine Putzkammer im Keller, tauschte den Arbeitskittel gegen seine Lederjacke und ließ die Pistole darin verschwinden.
    Im Laufschritt verließ er das Gebäude und rannte zu seinem Motorrad. Er wandte sich noch einmal um und sah Händel auf einen schwarzen BMW X5 zulaufen. Der hatte sich aber schnell befreit.
    Händel sprang in dem Moment auf den Beifahrersitz, als der im Wagen wartende Fahrer bereits Gas gab.
    Luke sprang auf seine Maschine und startete. Hinter ihm heulte der Motor des X5 auf.
    Luke reihte sich in den Verkehr auf der Ludwigstraße ein und wollte seine Verfolger in den für München üblichen Blechlawinen abhängen. Doch ausgerechnet jetzt war wenig Verkehr. Der X5 konnte ihm mühelos folgen.
    Luke sah im Rückspiegel, dass sich Händel aus dem Beifahrerfenster lehnte und eine Waffe auf ihn richtete. Er duckte sich und gab Gas. Er schlängelte sich zwischen einigen PKWs durch. Der Abstand vergrößerte sich, da der wuchtige Wagen durch die engen Lücken zwischen den Fahrzeugen nicht folgen

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