Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)
Zwinkern zu Sara und lächelte.
Sara lächelte zurück.
„Aber sagt mal, was hat euch eigentlich hierher verschlagen? Kann ich euch was helfen?“ Mit einer ausladenden Geste umriss er die unzähligen Bücher um sie herum.
Luke sah zu Sara. Sollten sie ihm von ihrem Rätsel erzählen? Sara zuckte kaum merklich mit den Schultern. Sie überließ die Entscheidung anscheinend ihm.
„Ja, vielleicht kannst du uns helfen. Hast du etwas Zeit für uns?“
„Aber natürlich! Gehen wir raus in den Garten, da können wir uns in Ruhe unterhalten.“
Kevin führte sie in den rückwärtigen Garten. Es war ein kleines Paradies. Ein Springbrunnen plätscherte, in wuchtigen Terracotta-Töpfen wuchsen Olivenbäume, Zitronenbäume und andere südländische Pflanzen. Er steuerte auf eine kleine Sitzgruppe auf der großzügigen Terrasse zu.
Luke und Sara setzten sich ihm gegenüber.
„Dann lasst mal hören.“
Luke beugte sich vor. „Wir beide arbeiten als Privatermittler.“
Er sah ein überraschtes Aufblitzen in Kevins Blick.
„Unser derzeitiger Klient hat von einem verstorbenen Angehörigen nur eine kryptische Nachricht über seinen Nachlass erhalten. Der Verstorbene war wohl ein Spaßvogel.“ Er lächelte gequält.
Kevin nickte und grinste. „Soll ja immer wieder vorkommen! Und was hat es damit auf sich?“
„Den ersten Hinweis konnten wir so weit entschlüsseln, dass er uns hier ins Hildebrandhaus geführt hat. Aber dann kommen wir nicht mehr weiter. Hast du ein Blatt Papier und einen Stift?“
Kevin zog beides aus seiner Jackentasche und reichte es ihm.
Luke zeichnete die Strichmännchen und die undefinierbare Welle auf das Blatt und schob es zu Kevin hinüber.
„Das ist der letzte Hinweis.“
Kevin zog das Blatt zu sich heran und runzelte die Stirn. „Echt ein Spaßvogel. Und das soll auf ein Schriftstück im Hildebrandhaus hindeuten?“
„Es muss ja nicht ein Schriftstück sein. Es kann sonst etwas bedeuten.“
Kevin schüttelte den Kopf. „Damit kann ich nichts anfangen. Aber lass mir den Zettel mal da, vielleicht habe ich ja noch eine Idee. Wie kann ich euch erreichen?“
Luke zog den Zettel und den Stift wieder zu sich und notierte eine Handynummer darauf. Er gab ihn Kevin zurück.
Auch wenn er nicht wirklich geglaubt hatte, dass Kevin ihnen helfen konnte, spürte die Enttäuschung im Bauch.
Er stand auf. „Dann danke ich dir trotzdem, dass du dir Zeit für uns genommen hast. Und melde dich, wenn dir was einfällt, egal wie unsinnig es dir erscheinen mag.“
Kevin hatte sich ebenfalls erhoben. „Klar. Ich hab mich gefreut, dich wieder zu sehen. Vielleicht gehen wir mal auf ein Bier.“
Dann wandte er sich an Sara, die neben Luke stand. „Hast du heute Abend schon was vor?“
Sara blickte ihn überrascht an. „Nein, bis jetzt nicht.“
Kevin strahlte. „Dann lade ich dich zum Essen ein. Wie wär’s mit Italienisch?“
„Klingt gut.“
„Super! Dann treffen wir uns bei Michelangelos in der Schleißheimer Straße um sieben. Ja?“
„Alles klar. Bis dann.“
Sie verabschiedeten sich von Kevin und verließen den Garten.
Als sie bei der Dukati ankamen, redete Luke ohne Sara anzusehen. „Ich will dich nur vorwarnen. Kevin war immer ein eher sprunghafter Typ.“
„Und ich bin eine sprunghafte Frau. Du gönnst mir aber auch gar keinen Spaß, was?“ fragte sie ihn.
Er spürte einen Stich in der Brust. „Darum geht’s doch gar nicht.“
„Spiel dich mal nicht als mein großer Beschützer auf, ich bin die letzten zwei Jahre auch alleine klargekommen.“
Luke schüttelte resigniert den Kopf und stieg auf das Motorrad. „Lass uns fahren.“
43
Ein frischer Wind blies durch die Straßen und dunkle Wolken zogen über der Stadt zusammen, als Saras Taxi vor dem Michelangelo hielt. Sie zahlte und stieg aus. Der Wind riss an ihrer Lederjacke. Eilig betrat sie das Lokal.
Leise italienische Musik empfing sie und der verlockende Duft nach in Olivenöl angebratenem Knoblauch. Sie blickte sich um und sah Kevin an einem Tisch am Fenster sitzen. Eine Kerze tauchte den Tisch in warmes Licht.
Sie ging zu ihm und setzte sich ihm gegenüber. „Hi.“
„Hallo Sara. Ich freue mich, dass du gekommen bist.“ Er strahlte sie an.
Sara spürte ein Ziehen im Bauch. Sie konnte nicht zuordnen, ob das an ihrem Hunger lag oder an diesem Treffen. Nach den letzten Tagen erschien ihr eine Verabredung zum Abendessen wie etwas völlig Außergewöhnliches. Sie schnappte sich die Speisekarte, die vor
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