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Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Titel: Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Wild
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sehnig. Der andere war ebenfalls groß, hatte aber die Figur eines Bodybuilders und eine rasierte Glatze.
    Einen Fluchtversuch brauchte sie gar nicht zu starten. Mit Kevin alleine wäre sie ohne Pistole schon fertig geworden, aber dann noch diese zwei Kerle, die mit Sicherheit auch bewaffnet waren - keine Chance.
    Der mit dem Pferdeschwanz gab dem Glatzkopf ein Zeichen. Der trat auf sie zu, packte ihren linken Oberarm mit seiner behaarten Pranke. Sie spürte seinen kühlen Handschweiß auf der Haut. 
    Pferdeschwanz übernahm wieder das Reden. „So Mädchen, wir gehen jetzt ganz friedlich zum Auto. Keine Mätzchen.“
    Dann an Kevin gewandt: „Hatte sie noch was dabei?“
    Kevin griff nach ihrer Jacke an der Garderobe und reichte sie ihm. „Das Handy habe ich ausgeschaltet.“
    Pferdeschwanz klemmte die Jacke unter den Arm und öffnete die Tür.
    Kevin rief ihm hinterher. „He, und was ist mit meinem Geld?“
    Widerwillig zog Pferdeschwanz ein dickes braunes Kuvert aus der Innentasche seiner Jacke und es Kevin.
    „Verräter!“, zischte Sara. Wut auf Kevin und über ihre eigene Naivität rauschte durch ihre Adern.
    Glatze schob sie aus der Tür die Treppe hinunter, Pferdeschwanz folgte ihnen.
    An der Straße wartete ein schwarzer Range Rover. Das Licht der Straßenlaternen spiegelte sich in den nassen Scheiben. Den Mann hinter dem Steuer konnte Sara nur schemenhaft erkennen. Glatze öffnete die linke hintere Türe und schob Sara auf die Sitzbank . Dann schwang er sich neben sie, ohne ihren Arm loszulassen.
    Pferdeschwanz setzte sich an ihre rechte Seite. Der Fahrer startete den Wagen.
     

54
    Luke bog in die Straße ein, in der Kevin wohnte. Durch den Regen sah er einen Mann mit einer großen Reisetasche über die Straße zur S-Bahn-Station eilen. Der Kerl erinnerte ihn an Kevin. Luke schüttelte den Kopf. Das konnte nicht sein.
    Er parkte die Maschine vor dem Haus und blickte die Fassade hinauf. Peter hatte ihm zwar unterwegs die Adresse durchgegeben, doch er wusste nicht, welche Fenster zu Kevins Wohnung gehörten. Unruhig ging er vor der Tür auf und ab. Was sollte er tun? Wie würde Sara reagieren, wenn er sie vielleicht grundlos aus Kevins Bett au fscheuchte? Aber er musste einfach wissen, ob es ihr gut ging. Ein weiteres Mal versuchte er es auf ihrem Handy, aber es sprang wieder die Mailbox an.
    In diesem Moment ging die Eingangstür auf und eine ältere Dame mit Regenschirm und Dackel verließ das Haus. Mit zwei Schritten hatte Luke die Tür erreicht und drückte sie wieder auf. Er ging von Tür zu Tür auf der Suche nach Kevins Wohnung, zuerst im Erdgeschoss, dann im ersten Stock, wo er sie endlich fand. Sein Finger verharrte einige Sekunden vor dem Klingelknopf. Dann drückte er ihn. Ein schriller Ton drang durch die Tür nach draußen. Doch nichts rührte sich. Nach einer knappen Minute klingelte er noch einmal. Wieder keine Reaktion. Das Flurlicht erlosch. Er zog die alte Kundenkarte einer Videothek aus der Jackentasche und öffnete damit das Türschloss. Angespannt trat er in den dunklen Flur und schloss die Tür leise. Er hielt den Atem an und horchte. Irgendwo tropfte ein Wasserhahn.
    „Sara?“, rief er in die Stille. Erst leise, dann noch einmal lauter. Sie war nicht da. Was war hier los? Panik stieg in ihm auf. Er riss alle Türen auf, schaltete in allen Zimmern das Licht an.
    Im Schlafzimmer standen die Türen des Kleiderschrankes offen, auf dem Bett lagen verstreut Kleidungsstücke. Im Bad sah es ähnlich chaotisch aus. Im Wohnzimmer fand er zwei halbleere Weingläser auf dem Tisch. Es sah alles nach einem überstürzten Aufbruch aus.
    Luke ging in die Küche. Feiner Knoblauchgeruch hing in der Luft, schmutziges Geschirr stand in der Spüle. Er schlug mit der Faust auf die Arbeitsplatte. Was hatte das zu bedeuten? Er sah aus dem Fenster. Der Mann mit der Reisetasche, das abgehörte Gespräch von Fuchs. Die Wahrheit traf ihn mit voller Wucht, ihm blieb die Luft weg. Kevin war ein Maulwurf! Er hatte Sara an Fuchs verraten.
    Luke rannte los.
     

55
    Die Fahrt ging Richtung Osten nach Nymphenburg in eine Ville nsiedlung. Sara blickte starr durch die Frontscheibe auf das nächtliche München. Der Regen hatte nachgelassen, nur noch einzelne dicke Tropfen knallten auf die Scheibe. Sie zählte die Tropfen, um nur ja nicht nachdenken zu müssen. Kevin hatte sie verraten und verkauft. An Fuchs, diesen skrupellosen Verbrecher.
    Sie bogen in eine schmale Seitenstraße ein und hielten vor einem drei

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