Die Foundation Trilogie
diese Dunkle. Sie geht mit der Freiheit eines Mannes, und gegen den dunklen Glanz ihres Haars ist ihre Blässe verblüffend.« Es lag beinahe Wärme in dem heiseren Flüstern der vertrockneten Stimme, so dass sich Commason ihm in plötzlichem Erstaunen zuwandte. Inchney fuhr fort: »Der Prinz wird bei all seiner Schläue nicht unzugänglich für einen vernünftigen Kompromiss sein. Sie könnten den Rest haben, wenn Sie ihm die junge Frau lieÃen â¦Â«
In Commasons düsteren Gedanken wurde es hell. »Eine gute Idee! In der Tat, eine gute Idee! Inchney, kehr um! Und, Inchney, wenn alles gut ausgeht, werden wir noch einmal über deine Freilassung reden.«
Bei seiner Rückkehr fand Commason in seinem privaten Arbeitszimmer eine Nachrichtenkapsel vor, und er sah darin mit beinahe abergläubischem Gefühl ein Symbol. Sie war auf einer Wellenlänge eingetroffen, die nur wenige kannten. Auf Commasons Gesicht machte sich ein sattes Lächeln
breit. Der Mann des Maultiers kam â und die Foundation war tatsächlich gefallen.
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Wenn Bayta überhaupt nebelhafte Vorstellungen von einem kaiserlichen Palast gehabt hatte, stimmten sie nicht mit der Wirklichkeit überein, und innerlich war sie ein bisschen enttäuscht. Der Raum war klein, beinahe einfach, beinahe gewöhnlich. Der Palast hielt nicht einmal einen Vergleich mit der Residenz des Bürgermeisters zu Hause in der Foundation aus â und Dagobert IX. â¦
Darüber, wie ein Kaiser aussehen sollte, hatte Bayta ganz bestimmte Vorstellungen. Er sollte nicht wie jemandes gütiger GroÃvater aussehen. Er sollte nicht dünn und weià und verblasst aussehen und auch nicht in übertriebener Fürsorge seinen Besuchern mit eigenen Händen den Tee einschenken.
Aber so war es.
Dagobert IX. goss Tee in die Tasse, die Bayta ihm steif hinhielt, und kicherte.
»Mir macht das groÃes Vergnügen, meine Liebe. Für einen Augenblick entrinne ich der Zeremonie und den Höflingen. Seit einiger Zeit habe ich schon keine Gelegenheit mehr gehabt, Besucher aus meinen äuÃeren Provinzen willkommen zu heiÃen. Mein Sohn kümmert sich um diese Einzelheiten, jetzt, wo ich älter geworden bin. Sie haben meinen Sohn noch nicht kennengelernt? Ein feiner Junge. Dickköpfig vielleicht. Aber schlieÃlich ist er noch jung. Möchten Sie eine Geschmackskapsel? Nein?«
Toran versuchte, ihn zu unterbrechen. »Euer kaiserliche Majestät â¦Â«
»Ja?«
»Euer kaiserliche Majestät, es lag nicht in unserer Absicht, uns Ihnen aufzudrängen â¦Â«
»Unsinn, Sie drängen sich nicht auf. Heute Abend wird der offizielle Empfang stattfinden, doch bis dahin sind wir frei. Moment, was sagten Sie, woher Sie kommen? Es muss lange her sein, dass wir einen offiziellen Empfang hatten. Sagten Sie nicht, Sie seien aus der Provinz Anakreon?«
»Aus der Foundation, Euer kaiserliche Majestät!«
»Ja, die Foundation. Jetzt erinnere ich mich. Und ich hatte doch Recht. Sie liegt in der Provinz Anakreon. Dort bin ich nie gewesen. Mein Arzt verbietet mir weite Reisen. Ich erinnere mich nicht, in letzter Zeit Berichte von meinem Vizekönig in Anakreon erhalten zu haben. Wie sind die Bedingungen dort?«
»Sire«, murmelte Toran, »ich bringe keine Beschwerden mit.«
»Das ist dankenswert. Ich werde Sie meinem Vizekönig empfehlen.«
Toran sandte einen hilflosen Blick zu Ebling Mis hinüber, der seine brüske Stimme hören lieÃ. »Sire, uns ist gesagt worden, wir brauchten Ihre Erlaubnis, wenn wir die kaiserliche Universitätsbibliothek auf Trantor besuchen wollen.«
»Trantor?«, fragte der Kaiser milde. »Trantor?« Dann überflog ein Ausdruck schmerzlicher Verwirrung sein schmales Gesicht. »Trantor?«, flüsterte er. »Jetzt erinnere ich mich. Ich mache Pläne, dorthin zurückzukehren, eine Flotte von Schiffen hinter mir. Ihr sollt mit mir kommen. Gemeinsam werden wir den Rebellen Gilmer vernichten. Gemeinsam werden wir das Imperium wiederaufbauen!« Sein gebeugter Rücken hatte sich gestrafft. Seine Stimme hatte an Kraft gewonnen. Seine Augen blickten hart. Dann blinzelte er und sagte leise: »Aber Gilmer ist tot. Ich glaube, ich erinnere mich ⦠Ja. Ja! Gilmer ist tot! Trantor ist tot. Einen Augenblick lang dünkte es mich ⦠Was sagten Sie, woher Sie kommen?«
Magnifico
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