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Die Frau des Praesidenten - Roman

Die Frau des Praesidenten - Roman

Titel: Die Frau des Praesidenten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Curtis Sittenfeld
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seiner Frau und seinen drei Töchtern, Journalisten, Kameramänner und Übersetzer, die mit den amerikanischen Truppen oder für die Medien gearbeitet haben, eine Braut und ihre Schwiegermutter und zwölf Hochzeitsgäste, die von einem Selbstmordattentäter heimgesucht wurden – tot, tot, sie sind alle tot. Wenn das Blut dieser Menschen an meinen Händen klebte, wenn es etwas gäbe, was ich hätte tun können, um dieses Gemetzel zu verhindern, den Tod so vieler Erwachsener, Jugendlicher und Kinder, die wahrscheinlich genau wie ich davon geträumt haben, ein ganz normales Leben zu führen – wenn ich glaubte, dass ich es hätte verhindern können und stattdessen geschwiegen hätte, wie könnte ich das ertragen?
     
    »Okay, diese Drittklässler sind Monster«, sagt Ella. »Einigen wir uns darauf, dass du auf ewig in meiner Schuld stehst, ja?«
    »Belinda meint, du warst großartig«, sage ich. »Sie hat Jessica erzählt, du hättest sie alle verzaubert.«
    »Der eine Junge hat im Red Room versucht, über das Absperrband zu klettern, und im Vermeil Room hat so ein anderer Knirps ein Mädchen gegen die Wand geschubst. Man könnte doch meinen, dass sie so was wie Ehrfurcht haben, aber sie benehmen sich wie Tiere. Ich kann es gar nicht erwarten zu sehen, was sie heute Abend auf der Bühne anstellen.«
    An der Ostküste ist es jetzt kurz nach sechs, und ich gleite in der Gulfstream über die Wolkendecke hinweg. Wir sind noch eine halbe Stunde von Washington entfernt, so dass ich, wenn man den Weg zum Haus in der Autokolonne mit einrechnet, ungefähr eine Stunde Zeit haben werde, mich vor der Gala umzuziehen. »Danke, dass du für mich eingesprungen bist«, sage ich. »Du hast für heute deine gute Tat getan. Liebes, es gibt etwas, worüber ich heute Abend mit dir reden muss.«
    Ohne zu zögern, antwortet sie in anklagendem Tonfall: »Hast du Brustkrebs?«
    »Was zum – nein, Schatz, ich habe keinen Krebs.«
    »Du klangst so ernst. Okay, also, ich habe die Schuhe gefunden, die du heute Abend tragen wirst. Bist du bereit?«
    Jessica reicht mir einen Zettel:
Hank am Telefon; dringend.
    »Mom?«, sagt Ella.
    »Ich rufe dich gleich zurück.« Sobald ich auf meinem Telefon den roten Knopf gedrückt habe, reicht Jessica mir ein anderes, und ich decke das Mikrophon mit der Hand ab. »Hat er nicht gesagt, worum es geht?«
    »Er möchte mir dir persönlich reden«, sagt Jessica.
    Ich hebe das Telefon an mein Ohr. »Alice hier.«
    »Ding, dong, die Hex ist tot.« Hank klingt eindeutig schadenfroh. »Gladys Wycomb hat vor genau einer Stunde ins Gras gebissen.«
    »Wovon sprichst du überhaupt?«
    Was?
, formt Jessica mit den Lippen. Ich halte einen Finger hoch.
    »Ihre Pumpe hat schlappgemacht, und nein, ich habe sie nicht ausknipsen lassen, falls du dich das gerade fragst.«
    »Hast du das?« Mich packt das Grauen. Ich bin keine Verschwörungstheoretikerin, aber ich bin fast sicher, dass unter jedem Präsidenten Dinge geschehen, die die meisten Wähler schockierend fänden. Was das in Charlies Fall für Dinge sein könnten, darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht, weil ich es schon schwer genug finde, mit den Konflikten fertig zu werden, die bekannt sind und sich im Rahmen der Gesetze abspielen.
    »Alice, ich schwöre, dass ich nichts damit zu tun hatte, und auch sonst niemand außer Mutter Natur. Was sagst du nun, ist das nicht die beste Nachricht, seit Van Halen ihr Comeback angekündigt haben?«
    »Aber ihre Pflegerin, Norene …«
    »Keine Chance. Wir wissen, dass sie in den Neunzigern in Cicero, Illinois, die erste Adresse für Gras war und dass ihre Polizeiakte einen halben Regalmeter füllt. Unsere greise Rächerin der Entmündigten hatte nicht viel zu verlieren, aber Norene schon.«
    »Dann ist Dr. Wycomb also eines natürlichen Todes gestorben?«
    Jessica steht noch immer vor mir, und ihr steht der Mund offen. »Gladys Wycomb ist
tot
?«, flüstert sie. Ich nicke.
    »Sie war hundertvier Jahre alt, Alice«, sagt Hank. »Da muss gar keiner nachhelfen – es sei denn, du warst es, die ihr den Tee mit ein klein bisschen Arsen verfeinert hat.«
    »Das finde ich nicht witzig.«
    »Gut, also im Ernst: Dich zu erpressen war wahrscheinlich körperlich sehr anstrengend für sie. Man muss es ihr lassen, dass sie einen ziemlich starken Abgang hingelegt hat, aber jedenfalls ist es jetzt vorbei. Die Geschichte ist vom Tisch. Freust du dich schon, nach Hause zu kommen und dich von den Schülern und Lehrern feiern zu lassen?«
    »Wie

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