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Die Frau im Rueckspiegel

Die Frau im Rueckspiegel

Titel: Die Frau im Rueckspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Christiane sich.
    »Nein. Aber das hätte sie, wenn sie aufgehalten wurde und später kommen würde. Und natürlich hätte sie im Büro angerufen. Da muß was passiert sein!« In Hannas Stimme schwang deutliche Unruhe.
    »Ach was, sicher gibt es eine ganz einfache Erklärung«, versuchte Christiane sich nicht von Hanna anstecken zu lassen. »Mach mal die Pferde nicht scheu. Ich fahre in die Firma und sage dir Bescheid, sobald wir was von Rebecca hören. Und du meldest dich, sollte sie dich anrufen. Okay?«
    Hanna versprach es.
    »Ich habe den Geschäftspartner angerufen, bei dem sie zu tun hatte«, empfing Anita Christiane. »An der Konferenz gestern nahm die Chefin teil, aber den Termin heute morgen hat sie versäumt.«
    »Also hat sie nicht nur den Flug verpaßt, sondern auch eine Besprechung?! Das klingt aber gar nicht nach ihr. Frag mal im Hotel, ob sie dort gesehen wurde, und wenn ja, wann.«
    Anita wählte die Nummer des Hotels. »Reederei Reklin. Ich brauche eine Auskunft. Frau Reklin hatte bei Ihnen von gestern auf heute ein Zimmer gebucht. Hat sie es in Anspruch genommen?«
    Offenbar wollte das Hotel keine Auskunft geben, denn Anita verwickelte sich in ein längeres Gespräch, an dessen Ende sie den Hörer wütend auflegte. »Die wollen mir nichts sagen, ist denn das zu fassen?«
    »Wieso?«
    »Diskretion gehöre zu den Prinzipien des Hauses, blablabla.«
    »Aber du hast doch gesagt, daß Rebecca . . . na ja, praktisch vermißt wird.«
    »Sollen wir die Polizei benachrichtigen?« fragte Anita.
    Christiane schüttelte den Kopf. »Das bringt nichts. Was haben wir denn anzugeben? Eine einstündige Verspätung einer Geschäftsfrau. Die lachen sich tot.«
    »Aber sie ist doch offensichtlich schon gestern abend oder heute nacht verschwunden.« Anitas Stimme zitterte leicht. Ihr ängstlicher Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel, auch sie machte sich Sorgen.
    »Das wissen wir nicht.«
    Christiane biß sich nachdenklich auf die Unterlippe. Es gab da ja noch eine andere Möglichkeit. Aber sollte sie Anita danach fragen?
    Christiane räusperte sich. »Wie oft fliegt sie eigentlich nach München?« forschte sie vorsichtig.
    »Etwa einmal im Monat. Wir haben dort mehrere Geschäftspartner in der Region, vorrangig Stahl- und Automobilbranche.«
    »Hat Rebecca irgendwelche Freunde in München? Eine bestimmte Freundin vielleicht . . . wo sie mal . . . die Zeit vergißt?«
    Anita sah Christiane zunächst verständnislos an. Dann begriff sie, was gemeint war. »Nein.« Anita schüttelte den Kopf. »Ist mir jedenfalls nicht bekannt. Sie hat immer im Hotel übernachtet. Die Rechnungen wiesen weder extra Champagner noch ein zusätzliches Frühstück aus. Falls du das meinst.«
    Toll. Jetzt weißt du wenigstens, daß Rebecca ihre Arrangements lieber bei sich zu Hause abhält , schoß es Christiane durch den Kopf. Gleichzeitig ermahnte sie sich, daß das jetzt wirklich keine Rolle spielte.
    »Tja.« Christiane schaute Anita ernst an. »Was soll’s. Ich fahre nach München in das Hotel und mache dort ein Faß auf. Die werden mir schon sagen, ob Rebecca da war. Sollte sie sich in der Zwischenzeit bei dir melden, rufst du mich sofort an.«
    »In Ordnung.« Anita nickte. »Aber was, wenn sie plötzlich durch die Tür geschneit kommt und sagt, sie habe mal eben einen Flug später genommen, weil sie das Essen einer anderen Airline probieren wollte?« Ängstliches Zögern. »Und einen Tobsuchtsanfall bekommt, weil du einfach losgefahren bist?«
    »Dann sagst du, daß du mir Bescheid gibst und sie sich darauf vorbereiten soll, daß ich ihr den Hals umdrehe, wenn ich wieder da bin.«
    Anita lächelte schief.
    »Hanna? Hat sie sich gemeldet?« Christiane startete einen letzten Versuch. Sie lauschte in ihr Handy.
    »Nein. Und ich sitze hier auf gepackten Koffern. Sie würde mich nie so hängenlassen, wenn da nicht was passiert wäre.«
    »Bist du noch bei dir zu Hause?«
    »Ja.«
    »Warte dort, ich komme hin.«
    »Na klar warte ich.«
    Wenig später klingelte Christiane an der Haustür zu Hannas Aufgang. Die Tür wurde per Summer geöffnet. Christiane betrat das Treppenhaus.
    »Zweiter Stock«, rief Hanna ihr von oben zu.
    Christiane ging die Treppen hinauf, schob die angelehnte Wohnungstür auf und trat ein. Hanna saß tatsächlich auf ihrem Koffern, die Krücken neben sich. Ratlos sah sie Christiane an. »Was machen wir denn jetzt?«
    »Ich fahre dich zu deiner Schwester.«
    Hanna schüttelte den Kopf. Plötzlich kam Leben in

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