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Die Frau ohne Gesicht

Die Frau ohne Gesicht

Titel: Die Frau ohne Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pekka Hiltunen
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ihre Umgebung jetzt anders, weil sie noch nie zuvor hoffen durften, all das auch selbst irgendwann einmal besuchen zu dürfen.
    Doch noch hatten sie nicht den ganzen Plan ausgeführt.
    Als das Wohnmobil die Sangley Street in Lewisham erreicht hatte, parkte Berg das auffällige Fahrzeug vorsichtshalber in einiger Entfernung vom Haus Nr. 7.
    Lia und Berg baten Elza, sie zu begleiten, und auf der Straße stieß Paddy zu ihnen.
    »Ich habe noch gar nicht guten Tag gesagt, Herr Hubschrauber«, sagte Elza zu ihm.
    »Eigentlich heiße ich Paddy Moore.«
    Da wurde Lia klar, dass sie am vorigen Tag keine Zeit gehabt hatten, sich miteinander bekannt zu machen.
    Paddy berichtete, dass er gerade mit Rico telefoniert habe, der in Leyton das Eastern Buffet beobachte. Alles sei in Ordnung, Kazis Vanags halte sich in seinem Laden auf.
    Sie gingen durch den Garten hinter dem Haus und näherten sich vorsichtig der Hintertür. Auf Lias Nicken klopfte Elza an. Kaum hatte sie ihren Namen genannt und ein paar Worte gesagt, als im Haus ein Schrei ertönte.
    Sie erschraken alle, begriffen aber rasch, dass es ein Freudenschrei war. Dann hörten sie Daiga V ī tolas Tochter Ausma.
    »Sie wollen sofort raus«, dolmetschte Elza. »Aber sie haben Angst, weil man ihnen gesagt hat, an den Türen und Fenstern wäre Sprengstoff angebracht.«
    Lia sah Paddy und Berg an. Sie hatten die Drohung nicht vergessen.
    »Ich glaube immer noch nicht daran«, sagte Paddy, dennoch wollte Berg auf Nummer sicher gehen.
    »Im Haus muss es einen Sicherungskasten geben, in dem sich der Hauptschalter befindet. Bitte sie, ihn auszuschalten«, bat er Elza.
    Während die beiden Frauen nach dem Sicherungskasten suchten, holte Berg einen seiner Werkzeugkästen aus dem Wagen. Er enthielt mehr elektronische Geräte als normales Werkzeug.
    Ausma rief, der Strom sei jetzt abgeschaltet.
    Berg holte das kleine Gerät hervor, das Lia bereits in der Wohnung von Gareth Nunn gesehen hatte. Als er es auf das Haus richtete, erschienen Linien auf dem Monitor.
    »Wenn der Strom abgeschaltet ist, dürfte das Gerät keine Stromquelle entdecken. Es sei denn, der Sprengkörper hätte einen eigenen Akku oder wäre anderswo an das Stromnetz angeschlossen«, erklärte Berg.
    Er überprüfte die Tür und die Fenster. Die kleine Linie auf dem Monitor schlug nicht aus.
    »Vollkommen sauber«, stellte Berg fest.
    Zuvor hatte er Lia erklärt, dass es natürlich möglich sei, dass an der Tür oder den Fenstern ein Sprengsatz ohne Stromzufuhr angebracht sei, der rein mechanisch ausgelöst wurde. Doch die würden heute praktisch nicht mehr verwendet, weil sie störanfällig seien und oft von alleine losgingen.
    »Jetzt holen wir sie raus.«
    Paddy zog seinen Werkzeug-Schlüsselbund aus der Tasche. Er inspizierte das Schloss und wählte das passende Teil aus.
    Anfangs gab das Schloss nicht nach. Paddy arbeitete jedoch konzentriert weiter, und nach einer Minute knackte es leise.
    Paddy zog die Tür auf. Zwei Frauen, die eng umschlungen im Flur standen, blickten ihnen ängstlich entgegen.
    Als nichts explodierte, entspannten sie sich. Die jüngere stieß einen spitzen Schrei aus, stürzte zu Elza und umarmte sie.
    Die ältere Frau sah alle der Reihe nach an. Dann brach sie in Tränen aus.
    Es dauerte etwa zehn Minuten, bevor sie Henriete und Ausma V ī tola aus dem Haus führen konnten.
    Zuerst redeten sie an der Hintertür so aufgeregt mit Elza, dass Paddy alle ins Haus scheuchte, damit sie kein Aufsehen erregten. Dann mussten die Sachen zusammengesucht werden. Es waren nicht viele, aber sie waren nicht eingepackt – die beiden hatten ja nicht gewusst, wann sie befreit wurden.
    Vor dem Aufbruch wollte Daigas Mutter sich zudem bei Lia bedanken, die darüber in Verlegenheit geriet. Nachdem Henrieta Lia mehrmals die Hand geschüttelt hatte, schlang sie die Arme um sie und drückte sie an sich.
    Lia stand in der fremden Wohnung, die monatelang das Gefängnis dieser beiden Frauen gewesen war, und umarmte Daiga V ī tolas Mutter. Verstohlen wischte sie sich die Tränen aus den Augen.
    Jetzt weiß ich, dass wir es tun mussten. Und sei es nur für diesen Moment.
    Als Henriete und Ausma endlich fertig waren, schloss Paddy die Hintertür sorgfältig ab. Auf dem Weg zum Wohnwagen sprachen Henriete und Elza ernst miteinander.
    Sie reden über Daiga. Und darüber, was jetzt werden soll.
    Als die drei Frauen im Wagen Ausma und Henriete erblickten, setzte das nächste aufgeregte Gespräch ein, begleitet von

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