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Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Titel: Die Frauen der Calhouns 05 - Megan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Ärmchen wie Streichhölzer brechen.«
    Ach du meine Güte! Ihr Herz begann wild zu schlagen. »Das würden Sie tun?«
    »Lassen Sie es drauf ankommen.« Er packte sie bei den Armen und riss sie an sich heran. Willig ließ Coco sich gegen ihn fallen.
    Dieses Mal war sie nicht nur bereit für den Kuss, sie erwiderte ihn sogar mit Begeisterung. Als sie sich endlich voneinander lösten, waren beide atemlos.
    Manchmal muss die Frau den ersten Schritt machen, dachte Coco, leckte sich über die Lippen und schluckte.
    »Mein Zimmer liegt im zweiten Stock.«
    »Ich weiß, wo es liegt.« Ein Lächeln zuckte um Dutchs Mund. »Meines ist näher.« Er zog sie wieder in seine Arme – wie ein Pirat seine schöne Beute, dachte Coco verklärt. »Du bist ein wahres Prachtweib, Coco.«
    Sie presste eine Hand auf ihr hämmerndes Herz. »Ach, Niels«, entschlüpfte es ihr verträumt.

7. K APITEL
    Tagträume waren völlig untypisch für Megan. Jahre der Disziplin hatten sie gelehrt, dass Träume zum Schlaf während der Nacht gehörten und nicht zu einem verregneten Morgen, wenn der Nebel ums Haus schlich und dicke Tropfen an den Scheiben herunterrannen wie Tränen. Dennoch saß sie da, wie schon so oft in den letzten Tagen, das Kinn auf die Hand gestützt, während der Computer unbenutzt vor sich hin summte, und dachte an den wundervollen Moment mit Nathaniel im Mondlicht und dem Rauschen der Wellen als Begleitmusik zurück.
    Wenn sie sich dann ertappte, riss sie sich zusammen und berief sich streng auf die Logik. Zu vergessen, dass die einzige Romanze in ihrem Leben nichts als eine Illusion gewesen war, würde ihr nichts einbringen. Dabei hatte sie sich bis jetzt für immun gegen Romantik gehalten und war damit zufrieden gewesen.
    Bis Nathaniel gekommen war.
    Was sollte sie jetzt tun, da ihr Leben eine so unerwartete Wendung genommen hatte? Sie war schließlich kein Kind mehr, blauäugig und vertrauensvoll, das sich von schönen Worten einwickeln ließ. Doch jetzt, da ihre Sehnsucht wachgerüttelt worden war … konnte sie sie erfüllen, ohne verletzt zu werden?
    Oh, sie wünschte, ihr Herz wäre nicht berührt worden! Wie sehr wünschte sie sich, sie könnte sich lässig und nonchalant auf eine rein körperliche Affäre einlassen, ohne dass direkt tiefe Gefühle ins Spiel kamen.
    Warum war Anziehungskraft und gegenseitige Sympathie denn nicht genug für sie? Es war doch eine so einfache Formel: Zwei erwachsene Menschen plus Verlangen mal wechselseitiges Verstehen gleich Vergnügen für beide.
    Doch irgendwo war immer eine Fehlerquelle, die die ganze Formel zunichte machte.
    »Megan?«
    »Hm?« Ihre entrückten Gedanken zerstoben schlagartig, als sie Suzanna in der Tür zu ihrem Büro stehen sah. »Entschuldige, ich habe dich nicht gehört.«
    »Du warst meilenweit weg.«
    Da man sie ertappt hatte, kramte Megan verlegen in ihren Unterlagen. »Ja, wahrscheinlich. Irgendwie hat der Regen diese Wirkung auf mich.«
    »Ich finde es wunderschön. Dann träume ich auch immer vor mich hin.« Suzanna konnte sich denken, wovon – oder besser, von wem Megan geträumt hatte. »Allerdings bezweifle ich, dass unsere Gäste oder die Kinder ebenso denken.«
    »Den Nebel fand Kevin ganz toll. Bis ich ihm verbot, dann auf den Klippen zu spielen.«
    »Und Alex und Jenny mussten die Attacke auf Fort O’Riley verschieben. Sie sitzen alle in Kevins Zimmer und verteidigen unseren Planeten gerade gegen eine außerirdische Invasion. Sie haben Riesenspaß dabei.«
    »Ich freue mich ehrlich, dass die drei so zusammenhalten.«
    »Ja, wie Pech und Schwefel.« Lachend setzte Suzanna sich auf die Schreibtischkante. »Wie läuft’s denn mit der Arbeit?«
    »Ich komme gut voran. Amanda hat ausgezeichnete Organisationsarbeit geleistet. Ich brauche eigentlich nur ihre Ablage in mein Computersystem zu übertragen und bin schon auf dem aktuellen Stand.«
    »Für sie ist es eine unendliche Erleichterung, dass du übernommen hast. An manchen Tagen würde sie sonst an ihrem Schreibtisch sitzen und gleichzeitig telefonieren, Papiere sortieren und Delia stillen.«
    Bei dem Bild musste Megan grinsen. »Das kann ich mir gut vorstellen. Sie ist ein echtes Organisationstalent.«
    »So wie du. Ein Meisterjongleur. Sie hasst es, einen Ball fallen zu lassen.«
    »Das kann ich nachvollziehen.« Megan spielte gedankenverloren mit einem Bleistift. »Bevor ich herkam, war ich schrecklich nervös. Auch wegen Kevin. Ich hatte Angst, nicht nur einen Ball, sondern gleich alle zu

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