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Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Titel: Die Frauen der Calhouns 05 - Megan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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seine Hand vertrauensvoll in die Nathaniels. »Tut das weh?«, fragte er und musterte Nates Gesicht.
    »Darauf kannst du wetten.«
    »Zeigst du mir später deine blauen Flecke?«
    »Sicher. Da sind ein paar richtige Prachtexemplare dabei.«
    Und Nathaniel spürte jeden einzelnen, während er mit dem Jungen zusammen über die Felsen kletterte und den Weg nach Hause einschlug. Die Wiedergutmachung für seine Qualen erhielt er dadurch, dass er Megans Gesicht aufleuchten sah, als er mit dem Jungen auf The Towers zulief.
    »Kevin!« Mit wehenden Haaren und Tränenspuren auf den Wangen kam sie ihnen entgegengerannt.
    »Geh nur«, murmelte Nathaniel Kevin zu. »Sie wird dich erst umarmen wollen.«
    Mit einem Nicken ließ Kevin den Rucksack auf den Rasen fallen und warf sich seiner Mutter in die Arme.
    »Oh Kevin …!« Megan konnte ihn gar nicht fest genug an sich drücken. Sie war auf die Knie gefallen, hielt ihren kleinen Jungen und wiegte sich mit ihm hin und her, während ihr Tränen unendlicher Erleichterung über die Wangen strömten.
    »Wo hast du ihn gefunden?«, fragte Trent Nathaniel leise.
    »Auf den Klippen, in einer Felsmulde.«
    C. C. erschauerte. »Himmel! Hat er etwa die ganze Nacht dort verbracht?«
    »Scheint so. Ich hatte diese seltsame Ahnung. Erklären kann ich es nicht. Aber ich bin nachsehen gegangen, und da saß er.«
    »Eine Ahnung?« Trent sah seine Frau an. »Erinnere mich daran, dass ich ihm erzähle, wie ich Fred gefunden habe.«
    Max klopfte Nathaniel auf die Schulter. »Ich rufe bei der Polizei an und sage Bescheid, dass wir ihn gefunden haben.«
    »Der arme Junge muss halb verhungert sein.« Coco schluckte die Tränen hinunter und schmiegte sich an Dutch. »Wir werden ihm schnell etwas Gutes zubereiten.«
    »Bring beide mit in die Küche. Wenn sie aufgehört hat, den armen Kerl vollzusabbern.« Dutch kaschierte seine vor Ergriffenheit schwankende Stimme mit einem Hüsteln. »Frauen. Immer machen sie ein solches Theater.«
    »Kommt, lasst uns hineingehen.« Suzanna zog Alex und Jenny an der Hand mit sich.
    »Aber ich will ihn doch fragen, ob er Geister gesehen hat«, protestierte Alex.
    »Später.« Holt löste das Problem, indem er sich Alex über die Schulter warf.
    Mit einem letzten Schluchzen löste Megan sich von Kevin und nahm sein Gesicht in ihre Hände. »Ist alles in Ordnung mit dir? Dir ist nichts passiert?«
    »Nein.« Es war ihm unendlich peinlich, dass er vor seinem Bruder und seiner Schwester geweint hatte. Schließlich war er schon fast neun. »Mir geht es gut.«
    »Dass du mir so etwas nie wieder machst!« Der rasante Umschwung von weinender Mutter zu strengem Elternteil ließ Nathaniel verdutzt die Brauen hochreißen. »Alle hier sind vor Sorge um dich halb krank, junger Mann! Seit Stunden suchen wir nach dir. Wir haben sogar die Polizei verständigt.«
    »Es tut mir leid.« Dennoch war es schon toll, dass sogar die Polizei nach ihm gesucht hatte.
    »›Tut mir leid‹ wird dieses Mal nicht reichen, Kevin Michael O’Riley!«
    Betreten starrte Kevin auf seine Fußspitzen. Wenn seine Mom alle seine Namen benutzte, dann steckte er wirklich in Schwierigkeiten, das wusste er. »Ich werde es auch nie wieder tun. Das verspreche ich.«
    »Du hättest es überhaupt nie tun dürfen. Ich muss dir vertrauen können, und jetzt … Oh.« Als er erneut zu schluchzen begann, zog sie seinen Kopf an ihre Brust. »Ich hatte so schreckliche Angst um dich. Ich hab dich doch so lieb. Wohin wolltest du denn überhaupt?«
    »Weiß nicht. Zu Grandma, vielleicht.«
    »Zu Grandma.« Seufzend setzte sie sich auf die Fersen. »Gefällt es dir hier denn nicht?«
    »Hier ist es am besten.«
    »Warum bist du dann fortgerannt, Kevin? Bist du böse auf mich?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich dachte, du und Nate seid böse auf mich, weil Nate verprügelt wurde. Aber Nate sagt, es ist nicht meine Schuld und dass du gar nicht böse auf mich warst. Er sagt, dass er gar nicht wichtig ist. Bist du wirklich nicht böse auf mich?«
    Ihr entsetzter Blick glitt zu Nathaniel, hielt seine Augen fest, während sie den Jungen wieder an sich drückte. »Nein, mein Sohn, ich bin nicht böse auf dich. Niemand ist böse auf dich.« Dann nahm sie Kevins Gesicht in ihre Hände und sah ihn ernst an. »Weißt du noch, als ich dir sagte, dass manche Leute nicht zusammen sein können? Ich hätte dir auch erklären müssen, dass es manchmal besser ist, wenn sie nicht zusammen sind. Und so ist es bei mir und …« Sie brachte es nicht

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