Die Frauen des Journalisten (German Edition)
hoffe, dass ich Sie nicht gestört habe.“
„Aber nein, nein. Es ist sicher wichtig, wenn Sie mich anrufen.“
In der Leitung war Dominique.
„Es gibt einen neuen Aspekt, von dem Sie noch nichts wissen. Können wir uns treffen?“
„Natürlich, wann und wo?“
„Ich komme diesmal zu Ihnen, so in einer halben Stunde. Ist Ihnen das recht?“
„Ja gut. Herr Galuba ist auch gerade hier.“ Es trat eine kurze Pause ein. Dann sagte sie: „Also in ungefähr einer halben Stunde bin ich da.“
Dominique hatte das Gespräch beendet und Lienhardt legte den Hörer auf. Er ging an seinen Tisch zurück. Galuba sah ihn fragend an.
„Und?“
„Sie hat angerufen. Sie kommt gleich hier her.“
Galuba aß ruhig weiter.
„Warum nicht, dann hat sie etwas herausgefunden.“
Die Männer beendeten in Ruhe ihr Frühstück und suchten anschließend auf der Freifläche einen Tisch, von dem aus sie Dominiques Ankunft sehen konnten. Galuba sah das Taxi als Erster. Er stand einfach auf und ging zur Straße vor. Als das Taxi anhielt, war er bereits an der Fahrbahn. Er wartete, bis Dominique das Taxi bezahlt hatte, öffnete dann die Autotür und half ihr hinaus. Lächelnd hatte sie ihm ihre Hand gereicht.
„Guten Morgen!“
„Guten Morgen Dominique! Lienhardt weiß Bescheid, er hat es vermutet und ich habe ihm nicht widersprochen. Das ist auch schon alles. Komm bitte, wir haben uns nach draußen gesetzt. Geht es dir gut?“
„Danke, auch dafür, dass du so offen bist.“
Sie gingen nebeneinander in den kleinen Garten. Dominique sah wunderbar aus in ihrer leichten braunen Hose mit der cremefarbenen Bluse darüber, die mit einem schmalen braunen Gürtel zusammengehalten wurde. Lienhardt stand am Tisch als die beiden heran traten.
„Guten Morgen, Mrs. ...“
„Halt, sagen Sie bitte Dominique, sonst kommen wir durcheinander mit dem Du und dem Sie, dem Herr und Frau. Also, guten Morgen Paul.“ Sie hatte seinen Namen englisch ausgesprochen und lachte dabei fröhlich.
„Wunderbar, damit bin ich sehr einverstanden. Was möchten Sie trinken?“
Dominique setzte sich so, dass das volle Licht auf ihr Gesicht fiel.
„Ein Wasser bitte, ohne Eis!“
Galuba machte ein Zeichen, dass er zum Buffet gehen wollte. Während er dann weg war, begann Lienhardt zu fragen.
„Sie waren also in dem Dorf?“
„Ja und ich weiß, mit wem Sie dort gesprochen haben.“
„Na gut, hat die Frau Ihnen denn noch mehr erzählt?“
„Vermutlich war sie mir gegenüber aufgeschlossener, weil ich eine Frau bin und allein kam. Sie hat mich in ihren Garten eingeladen, wo wir etwas getrunken haben. Also, es besteht da ein direkter Zusammenhang zwischen Claudia und Wortmanns Frau. Ich habe das schon längst vermutet.“
Galuba kam mit Getränken an den Tisch zurück. Die letzten Worte hatte er gerade noch mitgehört.
„Und wieso kennt die Nachbarin Irene Wortmann?“
„Eigentlich“, fuhr Dominique fort, „ist das eine furchtbare Geschichte.“ Sie sah auf ihre Hände, die auf dem Tisch lagen, schüttelte den Kopf, erzählte dann aber weiter.
„Eines Tages bemerkte die Frau im Nachbargrundstück, da war es noch nicht wieder verkauft und der Garten war ein wenig verwildert, eine fremde Frau. Sie beobachtete die Frau, rief sie sogar an, aber da verschwand sie wieder. Zwei Tage später wieder das Gleiche. Diesmal ging sie selbst auf die Hinterseite des Grundstückes und konnte sehen, wie die Frau sich in einem kleinen Schuppen versteckte. Sie rief wieder, nichts. Sie tat dann so, als ginge sie zurück zu ihrem Haus, kam aber nach wenigen Schritten, hinter Sträuchern geduckt zu ihrem Platz zurück. Die fremde Frau verließ den Schuppen wieder, schlich zum Haus und zwängte sich durch ein Kellerfenster hinein.
Deshalb überlegte nun die Nachbarin, ob es vielleicht doch besser wäre die Polizei zu rufen, eine so merkwürdige Person war ihr noch nie begegnet. Sie ging also zurück in ihr Haus, teilte der Polizei ihre Beobachtungen mit. Etwa eine Stunde später meldeten sich Polizisten bei ihr. Sie ließen sich noch einmal alles genau zeigen und begaben sich dann auf das Nachbargrundstück. Die Haustür ließ sich leicht öffnen und drinnen fanden sie nach kurzer Zeit die Frau. Weil die behauptete, dass sie Claudia Metzler sei und in dem Haus wohne, wurde die Nachbarin herbeigerufen. Sie erklärte den Polizisten noch einmal, dass sie die Frau vorher noch nie gesehen habe. Claudia Metzler sei auch um einige Jahre jünger und wohne schon
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