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Die Frauen von Bramble House

Die Frauen von Bramble House

Titel: Die Frauen von Bramble House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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daß wir zurück sind. Also, komm schon!«
    Für einen flüchtigen Augenblick war sie fast wieder das Schulmädchen von früher, denn sie schoß auf die Verbindungstür zu, und er folgte ihr, wenn auch etwas gesetzter. Als sie dann in die riesige Küche nebenan traten, in der kein Mensch war, blickte er sich mit unverhohlener Bewunderung um.
    »Die sind bestimmt im Salon«, sagte Peggy.
    Im Flur blieb er stehen und blickte sich um. Er war erst einmal vorher hiergewesen, und damals war er zu sehr eingeschüchtert gewesen, um mehr wahrzunehmen, als daß ihm alles riesig vorgekommen war.
    Peggy hatte die letzte Tür hinten aufgemacht, und als er sie rufen hörte »Wir sind wieder da!«, kam er ihr schnell nach und sah, wie sie auf ihre Großmutter zustürzte, die sich von dem Sofa aufraffte und stöhnte: »Ach, mein Liebling! Meine Süße! Wie schön, dich wieder bei uns zu haben!« Und nachdem Peggy von der Frau umarmt und abgeküßt worden war, sah Andrew, wie sie sich zu der anderen Frau auf dem Sofa niederbeugte und von ihren emporgereckten Armen umschlingen ließ. Aha, das war also die Urgroßmutter, der Boß von diesem ganzen Clan hier. Und die richtete nun ihre scharfe Stimme direkt an ihn und befahl schrill: »So kommen Sie doch herein. Stehen Sie da nicht so rum. Es zieht durch diese Tür. Machen Sie sie fest hinter sich zu.«
    Er gehorchte dem Befehl, kam näher und hielt Victoria Pollock die Hand entgegen und sagte höflich: »Guten Abend. Wie geht es Ihnen?«
    Victoria gab ihm nicht direkt Antwort, lächelte aber breit und vage und schüttelte ihm die Hand. Dann schüttelte ihm die alte Dame die Hand, und er sagte brav: »Wie geht es Ihnen?« Aber sie gab ihm eine Antwort: »Sehr gut, junger Mann, und Ihnen?« Und seine üppigen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Danke, großartig«, sagte er.
    »Aah? Aah? Großartig.« Emma Funnell sah ihre Urenkelin an. »Daraus darf man schließen, daß du eine sehr angenehme Woche erlebt hast.«
    »Ja, Uroma. Höchst vergnüglich war es. Mir gefällt Harrogate. Da fahren wir bestimmt wieder hin. Im Hotel waren sie so furchtbar nett zu uns.«
    »Setz dich. Setzt euch. Trinkt eine Tasse Tee; wir haben zwar schon, aber es ist noch genug in der Kanne.«
    Victoria hantierte bereits heftig auf dem Tischchen herum, das am Ende des Sofas stand. Also setzten sie sich; Peggy neben ihre Urgroßmutter, Andrew in einen Ledersessel am Kamin. Doch als dann Emma Funnell sie aufforderte: »Also, nun erzähle uns mal alles«, fragte Peggy: »Wo ist Mama?«
    »Oh, die. Zuletzt habe ich sie gesehen, wie sie sich rüber zu May geschlichen hat. Sie hat euch erst später zurückerwartet, eigentlich erst heute abend.« 
    »Ach. Aber dann heb ich mir das lieber auf, bis sie wieder zurück ist.«
    »Du wirst nichts dergleichen tun, Miss … oder Missis, was du ja jetzt bist.« Die alte Dame wandte sich Andrew zu: »Also, junger Mann, wie fanden Sie Ihre Flitterwochen? Und wie war nun dieses Hotel?«
    »Oh. Ziemlich hochgestochen.«
    »Wie? Was soll das heißen?«
    Einen Augenblick lang wirkte er unsicher, dann lachte er verlegen. »Ach so, die richtige Bezeichnung ist wohl piekfein und elegant … Aber es war wirklich Topklasse.«
    »Und Ihr Vater hat das alles bezahlt?«
    »Ja.«
    »Also, dann erzähl mir mal, wie das so in einem hochgestochenen, piekfeinen und eleganten Hotel war.«
    Andrew warf Peggy einen Blick zu, dann ruckte sein Hals in dem Hemdkragen nach vorn und sein Kinn reckte sich dadurch vor; es sah so aus, als hätte er gerade einen Entschluß gefaßt. Er lächelte die alte Frau an, die er insgeheim bereits als herrsüchtiges altes Fossil eingestuft hatte, und ließ eine detaillierte Beschreibung vom Stapel; er schilderte nicht nur das Hotel, sondern auch die bevorzugte Behandlung, die sie dort seitens des Personals genossen hatten; etwa der Champagner, der ihnen mit den Empfehlungen des Hauses serviert worden war, und gleich am Abend ihrer Ankunft, und wie man sie am Schluß verabschiedet hatte.
    Als Peggy ihm zuhörte, entdeckte sie schon wieder diesen künftigen erwachsenen Mann in Andrew. Und sie bemerkte auch, daß ihre Urgroßmutter nicht nur aufmerksam zuhörte, wie er die Flitterwochen in Harrogate schilderte, sondern daß sie den Jungen gleichzeitig einer Art Prüfung unterzog – mit positivem Ergebnis, dachte Peggy. Was ihre Großmutter anging, die strahlte geradezu; nur selten hatte sie sie dermaßen gelöst, ja glücklich erlebt. Es konnte allerdings auch einen

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