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Die Frauen von Clare Valley

Die Frauen von Clare Valley

Titel: Die Frauen von Clare Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McInerney
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verlassen könnt.«
    Gast 4
    »Und Ihr letztes Meeting findet um achtzehn Uhr im Besprechungsraum eine Etage tiefer statt. Um das Catering habe ich mich, wie gewünscht, gekümmert.«
    Martha schaute von ihrem BlackBerry auf. »Welches Meeting?«
    »Das habe ich letzte Woche mit Ihnen abgesprochen. Eine Delegation von der Gewerkschaft. Ihnen war der Termin zu spät, doch einer der Teilnehmer hat eine weite Anreise, daher waren Sie zu einer Ausnahme bereit. Es gibt wohl Bedenken wegen einiger Verträge, und Sie haben gesagt, ich zitiere: ›Große Güte, die sind auch mit nichts zufrieden. Quetschen Sie die rein, Glenda, und zwar in den späten Nachmittag. Die wollen sicher früh nach Hause, also sollte es ein kurzes Treffen mit klaren Worten werden.‹«
    Das klang exakt nach ihr. Aber warum konnte sie sich nicht daran erinnern? »Okay, Glenda, danke.«
    »Und ich sage dem Caterer, dass er mit den Snacks auf Ihr Zeichen wartet?«
    »Was?«
    »Mir haben Sie gesagt, das wäre ein Trick, den Sie von Ihrem Mentor gelernt haben. Die Teilnehmer mit knurrendem Magen sitzen zu lassen, in Riechweite des Essens. Und am Beginn der Konferenz zu versprechen, dass es einen Snack gibt, sobald man sich geeinigt hat. Ich glaube, das nennt man eine Möhre vor die Nase halten.«
    Das klang exakt nach ihrem Mentor, doch Martha erinnerte sich auch nicht, das erzählt zu haben. Sie rieb sich die Schläfen. Es war eine lange Woche gewesen. Eine lange, harte Woche. Was sich selbstverständlich ausgezahlt hatte. Martha hatte zwei neue Abschlüsse getätigt, und es sah so aus, als würde ihr noch vor den Weihnachtsferien ein weiterer gelingen. Auch wenn es fast unmöglich war, inmitten all der aufgekratzten, urlaubsgestimmten Menschen konzentriert und fokussiert zu bleiben.
    Mit Ausnahme von Glenda. Von ihrer ersten Auseinandersetzung abgesehen, als Glenda in Marthas Familienangelegenheiten eingegriffen hatte, konnte sie ihrer Ersatzsekretärin absolut nichts vorwerfen. Das Büro war noch nie so gut organisiert gewesen. War es unfair zu hoffen, dass ihre eigentliche Sekretärin noch während der Flitterwochen schwanger, daraufhin kündigen und Glenda sich die Möglichkeit zu einer Festanstellung bieten würde?
    Martha trug den Termin in den Kalender ihres BlackBerrys ein. »Klingt gut, danke, Glenda.«
    »Ich hole die Delegation am Empfang ab, platziere alle und rufe Sie dann nach unten, ja? Ich glaube, das ist psychologisch betrachtet am besten. Das verleiht Ihnen die Machtposition, wenn die anderen auf Sie warten müssen.«
    »Gut, ja.«
    »Außerdem haben Sie um halb sechs eine Telefonkonferenz mit Ihren State Managern. Sie hatten den Termin für sechzehn Uhr angesetzt, doch das musste ich verlegen. Das ist mir etwas zu nah an dem anderen Termin, aber es war das günstigste Zeitfenster.«
    Auch daran konnte sich Martha nicht erinnern. Sie schaute wieder in ihren Kalender. Der Termin war dort vermerkt. »Gut, danke. Ich werde das auf maximal eine halbe Stunde beschränken. Gibt es noch etwas? Haben Sie sich um Weihnachten gekümmert?«
    Glenda nickte. »Das Motel ist bestätigt, der Wagen ebenfalls. Bei Ihrem bevorzugten Fahrdienst, und ich habe um einen ruhigen Fahrer gebeten. Abholung Heiligabend am Flughafen Adelaide, Rückfahrt am zweiten Feiertag.«
    Glendas Missfallen drang Martha förmlich entgegen, aber wenigstens äußerte Glenda ihre Meinung nicht mehr so vehement. Es hatte auch keine weiteren Diskussionen über Anrufe ihrer Mutter gegeben und erst recht keine nachgesprochenen Anrufe. Vom Vortag abgesehen hatten sie Weihnachten überhaupt nicht mehr erwähnt. Da war Martha aus ihrem Büro gekommen, als Glenda letzte Hand an etwas legte, was wie ein aufwendig verpacktes Weihnachtsgeschenk aussah.
    Glenda hatte nur kurz aufgeschaut und dann seelenruhig weitergemacht. »Ich bin in der Frühstückspause, Miss Kaminski, falls Sie glauben, ich täte das hier während der Arbeitszeit. Es ist auch mein eigenes Klebeband. Ich benutze niemals das Büromaterial eines Arbeitgebers für private Zwecke.«
    Martha hatte einen Moment lang zugesehen. Auf Glendas Schreibtisch hatte sich ein Dutzend kleiner Strickfigürchen gestapelt, die Glenda vorsichtig in eine rote Schachtel legte. »Was ist das?«
    Glenda hatte sie mitleidig angeblickt. »Ein Weihnachtsgeschenk.«
    »Na, das sehe ich. Haben Sie die selbst gemacht?«
    »Bis zur letzten Masche. Ich bin an der Stricknadel ebenso gut wie im Sekretariat.«
    »Sie stricken? Wirklich?«
    »Außerdem

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