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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Schweigen breitete sich aus.
    Wilson wusste nicht, was er sagen sollte. Ihm schossen hundert mögliche Szenen durch den Kopf. Er drehte sich zu Helena hin. Die Armaturenbrettbeleuchtung schien in ihr Gesicht. Er wollte nicht darüber nachdenken, dass er sie verlassen musste.
    »Danke, dass du mich gerettet hast«, flüsterte sie.
    » Du bist es, die mich gerettet hat.«
    Sie blickten sich an. Unglücklicherweise konnten sie nichts tun, um ihr Schicksal zu ändern. Helena beugte sich vor und küsste ihn. Der Kuss war zärtlich und kurz.
    Wilson, der nicht weiter darauf eingehen wollte, blickte wieder zu der Kultstätte hinüber. »Diese Zeitmaschine da draußen sieht ein bisschen primitiver aus als die, mit der ich gereist bin.«
    Schüchtern lächelnd nahm Helena seine Hand und hielt sie fest. »Diese ganze Reise mit dir war verrückt, aber ich möchte dir sagen … es war die schönste Zeit meines Lebens. Ich werde mich immer fragen, wie es hätte werden können, wenn du geblieben wärst.«
    Wilson betrachtete den Verlauf der Schattenlinie in ihrem makellosen Gesicht, ihre goldblonden Haare, ihre sinnlichen Lippen. Ich auch, Helena … das verspreche ich … ich auch, dachte er, brachte aber kein Wort heraus. Er drückte die Tür auf, und eisige Luft wehte ins Wageninnere. Wenn er sich jetzt nicht zusammenriss, würde er niemals gehen.
    »Du hast recht«, sagte sie enttäuscht, weil er keine Antwort gab. »Bringen wir’s hinter uns.«
    Die Scheinwerfer malten lange Lichtflecke in das nasse Gras.
    Zornig, da er nicht zugeben konnte, wie ihm zumute war, stieg Wilson aus dem Wagen. Die Kälte schnitt augenblicklich durch seine leichte Kleidung, als hätte er nichts an. Die Hände in den Hosentaschen, ging er auf die Mitte der Anlage zu.
    Nachdem Helena beide Pistolen überprüft hatte, knöpfte sie sich die Jacke zu und folgte ihm. Der eisige Wind pfiff ihr um die Ohren, sodass sie teilweise nichts hörte. Dann war sie plötzlich hellwach – sie glaubte sich beobachtet! Sie rannte an Wilson vorbei in die Deckung der Sarsensteine. »Wir müssen vorsichtig sein«, rief sie.
    Wilson stapfte weiter, zu aufgewühlt, als dass er sie beachtet hätte. Nichts wird mich abhalten, das Tor zu öffnen! Mit diesem Gedanken verstieß er gegen eine von Bartons ehernen Regeln: »Setzen Sie nie voraus, dass Ihr Schicksal gesichert ist. Wenn Sie das tun, geht alles in die Brüche.«
    Wilson streckte die Hand aus und berührte den vier Meter hohen Sarsenstein, einen von zwei Pfeilern, auf denen ein ebenso wuchtiger Deckstein ruhte.
    Helena spähte nervös nach allen Seiten. »Selbst auf die Gefahr hin, dass ich theatralisch klinge: Ich habe ein schlechtes Gefühl dabei.« Der eisige Wind fuhr über das kurze Gras – er war gerade laut genug, um nahende Schritte zu übertönen.
    »Wenn Visblat hier wäre«, meinte Wilson, »wüssten wir es schon.« Er wandte sich wieder dem Stein zu. »Ist dir aufgefallen, dass jeder Stein ein bisschen anders ist?« Er lief furchtlos weiter in den Kreis hinein.
    Helena kniff die Augen gegen das Scheinwerferlicht zusammen. Sie standen hier wie auf dem Präsentierteller. Langsam glitt sie in die völlige Schwärze eines Schattens.
    »Das ist der Trilithon«, sagte Wilson, als er im inneren Steinkreis angekommen war, der nur zehn Meter Durchmesser hatte. Er streckte die Arme zur Seite aus und schaute nach links. »Die Mittwintersonne geht dort unter.« Er sah nach rechts. »Und die Mittsommersonne geht dort auf. Und das da ist der Altarstein.«
    Helena schaute ihm aus dem Dunkeln zu.
    »Das heißt, der Schlüsselstein ist der da.« Wilson ging auf einen hohen, klotzigen Megalithen des äußeren Steinkreises zu. Sein Schatten kroch über den Boden und reckte sich die raue Oberfläche hinauf. Mit Bartons Informationen im Kopf schaute er den Sarsenkreis entlang, um die Stationssteine zu finden.
    » LAUF !«, schrie Helena plötzlich. » WILSON – LAUF !«
    Wilson griff in die Tasche und setzte sich seelenruhig die Sonnenbrille auf. Er drehte sich um und sah die Silhouette eines hünenhaften Mannes vor den Scheinwerfern des Porsche stehen.
    Mit pochendem Herzen blickte Helena zu Visblat hinüber, blieb aber in der Dunkelheit hinter einem Steinblock stehen – man konnte nicht wissen, wie viele Leute er bei sich hatte. Wie um ihr alles noch schwerer zu machen, schoben sich Bilder aus Wilsons Perspektive vor ihr Blickfeld.
    Visblat hängte sich lässig sein Nachtsichtgerät um und richtete seine Waffe auf

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