Die Frequenzen
Ah!
– Scheiße!
– Hast du das gesehen? Bleibt einfach stehen!
– Verdammtes Arschloch!
– Hup doch einmal.
– Hast du das gesehen? Der hat irgendwas –
– Was?
– Er hat was aus dem Fenster geworfen!
– Hat er?
– Ich hab’s genau gesehen.
– Ah, jetzt kann er auf einmal! Schau an!
– Jetzt drückt er plötzlich aufs Gaspedal! Nachdem er das Ding aus dem Fenster geworfen hat … oder die Frau am Beifahrersitz, die hat –
– So genau hast du das gesehen?
– Ich bin ja auch nicht Brillenträger und nachtblind so wie du, sondern deine Chauffeuse, Exfreundin … treu und
tender irgendwas
bis ans Lebensende …
– Schon gut, schon gut, schon gut!
– Es muss irgendwo da vorne liegen. Weißt du, was ich glaube? Das war ein Hund. Der hat einfach einen Hund aus dem Fenster geworfen.
– Was? Unsinn. Doch nicht hier.
– Doch, ein kleiner Hundewelpe. Ist einfach da hinten ins Gebüsch gesegelt.
– Was? Ja, aber –
– Ich hab’s genau gesehen. Segelohren.
– Ja, aber warum fährst du dann weiter, verdammt noch mal? Halt an! Fahren wir zurück!
– Nur keine Panik. Hilft jetzt auch nichts mehr.
– Was?
– Atme einfach ruhig durch.
– Ah! Das tust du nur, um mich zu bestrafen, oder? Halt gefälligst an, wenn da was war!
– Ach, ich hab mich wahrscheinlich nur geirrt.
– Mein Gott, musst du mich so quälen?
– Wenn du dich nicht einmal erinnerst, was vor fünf Minuten war!
– Vor fünf Minuten bin ich noch in der Kälte vor der Oper gestanden!
– Wie war denn übrigens die Vorstellung? Hat es lange Applaus gegeben? Wovon handelt die Oper eigentlich?
– Ich schreibe dir morgen einen genauen Bericht.
Als ich in dieser Nacht im Bett lag und damit beschäftigt war einzuschlafen, verwandelte sich der Hundewelpe, den es gar nicht gegeben hatte, in ein kleines Pferd, das immer noch ein Hundehalsband trug. Im Halbschlaf erfand ich Dinge, die auf so einem Halsband stehen konnten, und gab dem Pferd, das ein Hundewelpe war, verschiedene Namen.
Dann war ich plötzlich allein, Lydia und das Auto waren längst verschwunden, und ich rannte auf einer einsamen Landstraße dem viel zu schnellen Fahrzeug hinterher, aus dem vor fünf Minuten der kleine Hund gefallen war.Manchmal kam ich ganz nahe heran, streckte die Hand aus und berührte das Kennzeichen. Darauf befand sich, zur Verhöhnung seiner Verfolger, ein Griff, wie auf einer Schublade. Das Auto wurde schneller und verschwand um eine Kurve. Ich blieb mit dem verängstigten Pferdewelpen oder Hundefohlen zurück. Ich setzte es auf den Boden. Es krümmte sich zusammen, fiel ein paar Mal auf die Schnauze und zupfte sich hinterher mit seinem Maul kleine Zweige von den Flanken.
Fallende Blätter
Hi, ich bin Sammie. Ich bin zwei Jahre alt. Ich mag Menschen und verstehe mich besonders gut mit Kindern. Ich neige zu Fettleibigkeit, also füttert mich nicht zu viel. Kein rohes Fleisch und nur wenig Trockenfutter. Hin und wieder brauche ich eine Vitamintablette. Wenn ich aufgeregt bin, muss ich manchmal sehr dringend, aber es geschieht nie mit Absicht, im Gegenteil, es ist für mich genauso peinlich wie für euch
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Hallo, mein Name ist Micky. Ich bin ein Bullterrier. Bitte bringen Sie mich zu meinen Menschen zurück. Adresse unbekannt
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Hallo Finder! Ich habe noch keinen Namen, weil DU der erste bist, der mich findet. Ich bin ausgesetzt worden, von Menschen, die keine bösen Menschen sind, sondern die mit der Situation überfordert waren und nicht mehr zurechtgekommen sind. Ich bin stubenrein und von reinrassiger Abstammung. Die Situation hat leider erfordert, dass man sich nicht mehr um mich kümmern konnte. Bitte sei lieb zu mir!
Hi, ich bin Labi. Ich heiße so, weil ich ein Labrador-Mischling bin. Ich esse alles, gehe gern spazieren und bin sehr pflegeleicht. Ich bin ein Freund von Menschen, vor allem von alten Menschen. Bitte finden Sie für mich ein neues Zuhause, mir ist kalt
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Mein Name ist Jeeves. Einen wohl erzogeneren Hund als mich werden Sie nicht finden. Ich kann alles. Sogar allein bleiben, bis ans Ende meiner Tage
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Ich bin Uljana. Meine Fellfarbe ist rot, warum weiß ich auch nicht. Meine Eltern waren beide braune Mischlinge, und die Evolution sieht eigentlich vor, dass sich Brauntöne verstärken. Braun ist das Ende aller Farben, wie ein Auto, das irgendwo festgefahren ist und sich mit jeder Umdrehung der Reifen tiefer in den Matsch gräbt. Rot dagegen ist eine isolierte, verletzliche Position, wie auf einem
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