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Die Frequenzen

Die Frequenzen

Titel: Die Frequenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clemens J. Setz
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meinte die Anzahl der Puppen und die Bücher).
    – Oh, das entscheidet wohl jeder selbst, sagte Valerie.
    Dann nahm sie eine der seltsam gesichtslosen Jizo-Figuren in die Hand und deutete damit auf mich.
    – Hast du nicht auch manchmal so ein komisches Gefühl … ich meine, das hat doch jeder … so ein Gefühl … ach, ich weiß nicht, wie ich das sagen soll.
    – Nein, kenne ich nicht, sagte ich.
    – Du glaubst nicht an Geister?
    Das also hatte sie gemeint.
    – Nur weil ich etwas nicht sehe, heißt das noch nicht, dass es existiert.
    – Ein vernünftiger Standpunkt.
    Sie stellte die Puppe zurück.
    – Allerdings könnte es sein, dass in unserem Haus gerade ein Poltergeist umgeht, sagte ich lachend.
    – Tatsächlich? Drehen sich deine Bilder im Kreis? Oder fliegen Gegenstände herum?
    – Nein, manchmal … ach, das ist albern. Irgendjemand macht nachts Geräusche im Treppenhaus. Kein Geist. Irgendjemand aus dem Haus. Und die Post wird andauernd gestohlen. Aber wahrscheinlich ist es nur der Hausbesitzer selber. Ha, der wäre ein Patient für dich. Der läuft immer im Pyjama durchs Stiegenhaus und sogar auf die Straße hinaus.
    – Es ist alles eine Frage des Glaubens, sagte Valerie etwas zerstreut, dann hellte sich ihr Blick auf und wurde verschmitzt. Weißt du, was ich getan habe, als mir jemand einmal eine Bibel geschenkt hat? Ich … ich hab einfach eine Widmung hineingeschrieben. Mit der linken Hand, obwohl ich Rechtshänderin bin.
Liebe Valerie, viel Glück für die Zukunft, Gott
. Verrückt, oder?
    – Ja, lachte ich, verrückt. Übrigens, apropos Geschenk, ich hab da was für dich.
    Ich holte das Geschenk aus meinem Mantel, der imVorzimmer hing. Ich rollte es vor Valerie auf. Als sie sah, was das Bild zeigte, verzog sich ihr Gesicht zu dem eines überraschten Mädchens.
    – Witzig, sagte sie. Hast du das –
    – Nein, das ist von einem alten Film. Mein Lieblings-film.
Méliès
.
    – Wirklich schön. Dieses Mondgesicht strahlt ein besonderes Licht aus. Ich glaub, ich hab einen passenden Platz dafür.
    Ein paar Minuten später hatte sich mein Geschenk auf dem Tisch wieder zusammengerollt. Valerie streckte und rekelte sich unter mir, wickelte ihre Beine um mich, als ich mich mit meiner feucht glänzenden Erektion auf sie legte. Ein dünner, beinahe unsichtbarer roter Ring unterhalb der Eichel war von der Operation noch zu sehen. Ich drang genau bis zu dieser Markierung in sie ein, und sie gab ein Geräusch von sich, das halb Gurren, halb Fauchen war.
    Ich verlor den Verstand. Er wurde mir vom Kopf geweht wie ein Hut von einem starken Windstoß.
    Mein Penis hatte es eilig, er tauchte in sie ein, um zu sehen, wie weit er gehen konnte – manchmal berührte er dabei etwas Kleines, Rundes, tief in ihr, in ihrem
Gebärmutterhals
, wie ich mir vorstellte – und kam wieder hervor, mit hellrotem, nassem Kopf.
    Valerie reckte mir ihr breites Becken entgegen, dadurch erhöhte sich der Druck auf mich. Ihr Bauchnabel war wie Schmuck, eine würdevoll zerknitterte Rosine. Ich bewegte mich etwas langsamer und vorsichtiger, aber nach einer gewissen Zeit veränderte sich das Gefühl, der Widerstand schmolz, alles wurde gleitender und nasser, mein Schwanz bewegte sich leicht und glatt vor und zurück. Valerie hatte sich nun vollständig entspannt, und ich merkte, dass sieerregt war. Ihre Hände begannen unruhig auf mir zu wandern, berührten mich an verschiedenen Stellen, wussten nicht wohin, kehrten wieder zu ihr zurück und gingen erneut auf Erkundungsreise.
    Während ich sie fickte, sah sie mir direkt in die Augen. Selbst wenn ich wegsah oder kurz die Augen schloss, um an etwas Verrücktes, Verbotenes zu denken, spürte ich ihren Blick.
    Während ich meinem Höhepunkt näher und näher kam, veränderte sich das Gefühl in ihrer Möse ein weiteres Mal, es wurde ein wenig rauer, beinahe sandig. Man hörte jetzt auch meine Bewegungen in ihr, kein vakuumartiges Schmatzen mehr, sondern ein aufregendes, lässiges, schmutziges Reiben.
    Ich kam in ihr, zitternd und heftig, und es wurde heiß, als hätte ich Funken in sie abgefeuert. Ich zog mich aus ihr zurück und betrachtete sie: Sie war herrlich weit geöffnet, ein feuchter Tunneleingang, der mich an den Milchkrug in dem Gemälde von Vermeer denken ließ. Sie setzte sich ein wenig auf, und es rann aus ihr heraus, weiß und zäh. Sie stöhnte kurz auf – Presste sie? War sie erschöpft? War es angenehm? –, und es lief auf die Tischplatte, in drei kleinen Wellen. Dann

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