Die Frequenzen
bildeten sich kleine Blasen aus Sperma an ihren Schamlippen und machten ein hell blubberndes Geräusch, wie das Knistern von Badeschaum.
Ich kniete mich vor sie auf den Boden und umschloss ihr ganzes Geschlecht mit meinem Mund. Ich saugte an ihr und spürte, wie ihre Schamlippen an meine Zähne drangen. Valerie kam schnell und krampfartig, eine Mischung aus Schluchzen und Niesen.
Als sie sich hinterher nackt an mich drückte, murmelte sie:
– Danke noch mal für das Plakat.
Sie stand auf und suchte irgendetwas in einer Schublade. Als sie es gefunden hatte, machte sie
Ha!
und versteckte es hinter ihrem Rücken, während sie auf mich zuging.
– Was hast du da? Ein Geschenk?
– So ähnlich, sagte sie.
Ihre Hand tauchte auf. Eine Zigarette, nur dicker als gewöhnlich. Wie eine in Papier gerollte Hornisse.
– Magst du?
– Du musst den Rauch versuchen dri –
Aber mehr brachte Valerie nicht heraus, ein starker Husten überkam sie. Sie krümmte sich auf dem Bett, als müsste sie sich übergeben, dann hielt sie mir den Joint hin. Ich probierte, schaffte es, den Rauch in der Lunge zu halten, dann würgte es auch mich.
– Ich weiß nicht, sagte ich. Ich spüre nichts.
– Funktioniert auch nicht bei allen, sagte Valerie und nahm wieder einen Zug. Nur so und so viel Prozent der Bevölkerung können wirklich high werden … eine Dunkelziffer … ist wahrscheinlich alles eine Frage der Bewölkerung …
– Was?
Sie gab mir den Joint und ich nahm einen weiteren Zug. Das Zeug brannte fürchterlich im Hals.
– Bewölkerung, sagte Valerie. So wie Bewölkung. Hast du kapiert?
– Bevölerung, Bewölkung, sagte ich. Ist mir noch nie aufgefallen. Wow.
Valerie drehte sich zufrieden auf den Bauch.
– Mmh, machte sie und streckte sich aus.
Ihre Gelenke knackten leise. Benebelt von den zwei Atemzügen aus dem Joint hypnotisierte ich mich selbst,indem ich zwei Finger über ihren Rücken spazieren ließ. Ein kleiner Kobold, der nur aus einem Unterleib bestand. Ich starrte fasziniert auf meine eigene, unerwartet bedeutungsschwangere Hand, die lässig über diese hellweiße Frauenlandschaft schlenderte, der Daumen und die anderen Finger auf dem Rücken verschränkt. Ich konnte jede Pore auf Valeries Haut erkennen. Mein Gott, das waren ja richtige kleine Höhlen! Hohlräume, aus denen Schweißtropfen wie gläserne Ameisen schlüpften, die ihre durchsichtigen Köpfe ins Freie steckten.
– Du kitzelst mich, sagte Valerie.
– Ja, sagte ich begeistert.
Sie stand auf, nackt und überwältigend schön. Ihre Brüste bewegten sich gegen die Schwerkraft nach oben, als sie ihre Arme über den Kopf streckte, sodass man ihre Achseln sehen konnte, die mit schwarzen Haarpunkten gepfeffert waren. Ich hatte plötzlich Lust, meine Zunge in diese Achselhöhlen zu drücken, sie in den Hals zu beißen. Ich stand auf und ging zu ihr. Als ich hinter ihr stand und den Geruch ihres Nackens einatmete, bekam ich sofort wieder eine halbe Erektion. Mein Penis pendelte hilflos gegen Valeries Schenkel und brachte sie zum Lachen, weil er so verloren und dumm aussah.
Ich biss etwas zu fest in ihren Nacken. Sie zog den Kopf ein und schüttelte mich ab. Obwohl ich kein Balancegefühl fand (mein Schwerpunkt befand sich irgendwo außerhalb meines Körpers, ein Bleigewicht, das von meiner Stirn pendelte), drängte ich sie irgendwie wieder ins Bett zurück. Sie ließ es sich gefallen. Aber die halbherzigen Bewegungen meines halbsteifen Glieds führten zu nichts und sie begann mit ihm zu spielen, ließ ihn hüpfen, was mir eine merkwürdige Spannung durch den Unterleib jagte, und kicherte über meine zu kurze Vorhaut.
– Tut das weh?, fragte sie und hielt meinen Schwanz wie einen Pez-Spender, ihr Daumen auf der rot glühenden Spitze.
– Warum fragen mich das immer alle?
– Aus dem Pullover bist du rausgewachsen, sagte sie zu ihm, er nickte bestätigend in ihrer Hand.
Sie quietschte vor Vergnügen und rollte sich wieder auf den Bauch. In ihrer Albernheit hatte sie ihre Position falsch eingeschätzt und sie stieß mich vom Bett. Plötzlich lag mein Kopf auf dem Boden, in der Nähe eines Heizkörpers, der so hoch war wie ein Wolkenkratzer. Ich blieb glucksend auf dem Rücken liegen, ein Bein immer noch auf der Matratze.
Ich hatte eine mystische Vision von einem Riss, der quer durchs Zimmer ging, nein, quer durch die Raumzeit. Ich streckte die Hand danach aus. Die große Verwerfung war unsichtbar, aber ich wusste ganz genau, wo sie war, denn sie
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