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Die Füchsin

Die Füchsin

Titel: Die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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Hufschlag dämpfte, bis man nur noch das Heulen des Windes hören konnte.

A CHTES K APITEL
    »Meinst du, ich hätte der Verbindung zwischen Heulwen und Warrin meinen Segen verweigern sollen?« fragte Guyon seine Frau.
    Judith betrachtete ihr Bild im polierten Sarazenen-Spiegel, legte den Kamm weg und fragte sich, warum sie dazu verdammt war, immer solche seelenerforschenden Fragen beantworten zu müssen. Sie wandte ihm das Gesicht zu. Er saß vor dem offenen Kamin und wirkte geradezu unverschämt entspannt, mit einem Becher Wein in der Hand, die Füße bequem auf Gwens vom Feuer rötlich gefärbten Körper gelegt, aber sie war schon zu lange mit ihm verheiratet, um sich von solchen Posen täuschen zu lassen.
    »Aus welchem Grund hättest du ihn verweigern sollen?« Sie ging zu ihm hin, legte ihre Hand auf seine Schulter, fühlte deutlich die Spannung, die ihn beherrschte, und begann mit kräftigen, erfahrenen Händen, seine knotigen Muskeln zu massieren. »Beide scheinen es kaum erwarten zu können. Sie ist kein Kind mehr, Guy, sie ist eine erfahrene Frau, erwachsen und bereits verwitwet.«
    Er schloß die Augen und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus über ihre Handhabungen, aber sein Verstand blieb wach und scharf.
    »Das ist mir durchaus klar, Liebste, und ich weiß auch, daß es für dich nicht ganz leicht ist, sie hier in Ravenstow zu haben.«
    »Und du fragst dich unter anderem, ob du allzu leicht dem Wunsch nachgegeben hast, nur um wieder Frieden in deinen Haushalt einkehren zu lassen«, sagte sie schlau.
    »Das ist sicher zum Teil richtig«, bestätigte ihr Guyon mit einem Lachen, dann wurde er wieder nüchtern. »Ich möchte allerdings wissen, warum Warrin so besonders darauf aus ist, sie zu heiraten. Männer von seinem hohen Stand heiraten nicht aus Liebe. Wenn Liebe aus einer solchen Verbindung entsteht, um so besser. Aber sie ist nicht der Hauptgrund, um ein solches Band zu knüpfen.«
    »Heulwen hat zumindest beim ersten Mal aus Liebe geheiratet«, bemerkte Judith.
    Guyon knurrte. »Oder aus dem, was sie für Liebe hielt. In Wirklichkeit war es eine Art von mondsüchtiger Lust, und ich muß im nachhinein zugeben, daß ich leider nichts anderes als eine völlige Katastrophe befürwortet habe.«
    »Es war eine gesunde geschäftliche Vereinbarung«, wandte sie ein, bückte sich und küßte ihn auf einen Mundwinkel. »Ralphs Kenntnisse – und unsere Pferde. Du hast das Angebot nicht wegen Heulwens Bitten gemacht.«
    »Vielleicht«, räumte er ein. »Aber es hat mir Anlass gegeben, jetzt an meiner Entscheidung zu zweifeln. Mache ich es diesmal richtig? Was Heulwen betrifft, stehe ich ihr zu nahe, um klar zu sehen.«
    Judith knetete eine Weile schweigend seinen Rücken. »Sind nicht die Blutsbande und ihr Witwenbesitz zusammen mit seinen Gefühlen für sie genug?« meinte sie. »Er kennt sie seit frühen Tagen, und er hat schon einmal um sie angehalten.«
    »Wer weiß«, sagte Guyon ohne Überzeugung. »Vielleicht will er sie auch nur wie einen seiner Ringe tragen, will sie herumzeigen, damit die anderen eifersüchtig werden.«
    »Und wer könnte ihm das verdenken? Sie ist sehr schön. Nach dem, wie Ralph sie behandelt hat, wird Warrins Stolz auf sie wie Balsam auf eine offene Wunde sein.«
    Guyon schwieg. Judith betrachtete seinen Rücken mit Verzweiflung, erkannte in seinem Zögern auch die Launen des Alters. Er würde auf seinen Zweifeln sitzen wie eine brütende Henne auf ein paar Eiern, und nichts konnte ihn bewegen, es sei denn, sie schlüpften oder wurden faul. Und wie konnte man sie faul machen? Sie schürzte die Lippen. Nach achtundzwanzig Jahren Ehe hatte sie ein paar Waffen in ihrem Arsenal – zumindest solche, die auf kurze Zeit wirkten. Sie ließ die Hand an seinem Schlüsselbein entlanggleiten, dann über die Brust; sie beugte sich hinunter, um ihn auf Hals und Lippen zu küssen, ließ das Haar nach vorn fallen, biss ihn sachte …
    ***
    »Es schneite in unserer Hochzeitsnacht, erinnerst du dich?«
    Guyons Lider zuckten, öffneten sich aber nicht. Er streichelte Judiths Haar mit seiner trägen Hand. »Ja, ich erinnere mich«, sagte er mit der Andeutung eines Lächelns. »Du hattest wahre Todesangst.«
    Sie stützte ihr Kinn auf eine Hand und fuhr mit dem Zeigefinger leicht über seine Brust. »Ich war zu jung und zu sehr missbraucht, um etwas Besseres zu kennen«, sagte sie weich. »Du hast mir die Zeit gegeben, die ich brauchte, und dafür werde ich dir immer dankbar sein.«
    »Nur

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