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Die fünf Leben der Daisy West

Die fünf Leben der Daisy West

Titel: Die fünf Leben der Daisy West Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cat Patrick
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gehe zu Alles Autopsiert , wo ich einen Beitrag über passende und unpassende Autos für Jugendliche schreibe, bevor ich einen Kommentar zu Megans Schmähschrift über die neueste Pop-Sensation auf YouTube formuliere. Gerade als ich auf »Veröffentlichen« drücke, legt mir Mason die Hand auf die Schulter.
    »Ah!«, rufe ich und springe erschrocken auf. Mason weicht zurück und hebt die Hände.
    »Entschuldigung, ich dachte, du hättest mich gehört«, sagt er und unterdrückt ein Lachen.
    »Du bist wie ein Ninja, wie hätte ich dich hören sollen?«
    Jetzt lacht Mason laut los und auch ich kann unmöglich ernst bleiben. Diese ungefilterte Fröhlichkeit erlebe ich selten bei ihm. Es ist ein bisschen wie bei einem dieser Comedians. Sie lachen sich selten selbst schlapp, aber wenn sie es doch tun, dann ist es unglaublich ansteckend.
    »Ich wollte nur nach dir sehen und schauen, ob es dir hier gut geht«, sagt er, nachdem wir uns wieder etwas beruhigt haben. Er macht eine Geste in Richtung der Computeranlage.
    »Alles gut«, bestätigte ich und setze mich wieder.
    »Schön. Wir fangen nämlich jetzt an und werden die nächsten drei Stunden keine Pause einlegen«, erklärt Mason.
    »Kein Problem«, erwidere ich.
    Er wendet sich zum Gehen.
    »Mason?«, rufe ich ihm nach. Er dreht sich um und sieht mich erwartungsvoll an. »Ich glaube, ich hänge bereits ein bisschen an Omaha.« Das offen auszusprechen tut gut, ich fühle mich wie befreit. Noch besser fühle ich mich nach Mason Antwort:
    »Daisy, du bist eine sehr anpassungsfähige junge Frau, was von großem Vorteil ist, wenn man Teil dieses Programms ist. Wenn du aber nicht irgendwann gewisse Orte oder Menschen liebgewinnen würdest, müsste ich mir Sorgen machen. Ehrlich gesagt bin ich erleichtert, das zu hören.«
    »Hoffentlich müssen wir nicht wieder umziehen.«
    »Ich tue alles, was in meiner Macht steht, um das zu vermeiden.«
    Ich lächle, und nachdem Mason den Raum verlassen hat, sitze ich an Wades Computer und grübele über Masons letzten Satz nach. Ich weiß sein Verständnis zu schätzen, bin mir aber nicht sicher, ob es etwas nützen wird. Angeblich mag Gott Mason, aber letztendlich entscheidet er.
    Wenn Gott sagt, wir ziehen um, kann Mason nichts dagegen tun.
    Wenn Gott sagt, wir ziehen um, ziehen wir um.

Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012
11
    Beim Essen reden die Erwachsenen auf Wade und mich ein. Sie wollen unbedingt, dass wir den Abend zusammen verbringen. Wades gezwungenes Lächeln und seine zusammengebissenen Zähne verraten, dass er von der Idee genauso wenig angetan ist wie ich. Als Mr und Mrs Zimmerman den Tisch abräumen und das Dessert holen, beginnt Wade unter dem Tisch, SMS zu schreiben. Mason beugt sich unterdessen zu mir vor. »Ich fände es gut, wenn du mitgehst«, flüstert er mir ins Ohr.
    »Ich wollte aber eigentlich im Hotel einen Film gucken«, protestiere ich. »Und du weißt, wie ich ihn ...« Ich zeige mit dem Daumen in Wades Richtung und verziehe das Gesicht.
    »Genau darum geht es«, erwidert Mason. »Vielleicht müsst ihr euch nur besser kennenlernen. Ich finde es wichtig, dass du Freunde hast, und mit Wade kannst du zumindest über deine Vergangenheit sprechen.«
    Mason sieht mich eindringlich an, was mich wohl daran erinnern soll, dass ich mit Audrey oder Matt nicht darüber sprechen kann.
    »Theoretisch«, murmele ich, »wenn er es nicht komplett verdrängen würde.«
    »Es wird bestimmt nett«, flüstert Mason noch und richtet sich wieder auf.
    Mrs Zimmerman kehrt mit einer Kaffeekanne zurück und Mr Zimmerman trottet mit einem Blaubeer-Pie hinterher.
    »Wer mag Kuchen?«, fragt Mrs Zimmerman. Normalerweise liebe ich Blaubeer-Pie, doch im Moment kann mich nicht einmalder aufheitern. Die Aussicht, den Abend mit Wade verbringen zu müssen – während Audrey und Matt in Omaha sind –, ist einfach zu deprimierend.
    Eine Stunde später sitze ich auf dem Beifahrersitz eines Autos, das kein Teenager besitzen dürfte. Ich werde in voller Lautstärke von einer abartigen Mischung aus Rap und Countrymusik beschallt und wünsche mir zum hundertsten Mal, ich hätte bessere Argumente für Mason parat gehabt. Als das Geplärr kurz verstummt, drehe ich das Radio leiser. Wade sieht mich an, als hätte ich ihn gerade geohrfeigt, stellt aber nicht wieder lauter.
    »Und, was sollen wir unternehmen?«, erkundige ich mich.
    »Ich dachte, wir treffen uns mit meinen Jungs und meinem Mädchen auf der

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