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Die fünf Leben der Daisy West

Die fünf Leben der Daisy West

Titel: Die fünf Leben der Daisy West Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cat Patrick
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nicht besser laufen. Ich habe eine beste Freundin und einen Freund. Dass sie denselben Nachnamen haben, ist mir egal.
    Am Donnerstag vor meinem Geburtstag essen Audrey und ich mittags allein in der Cafeteria, weil Matt einen Zahnarzttermin hat.
    »Ich liebe meinen Bruder, aber manchmal ist es auch gut, wenn er nicht da ist«, sagt Audrey und schiebt sich einen Löffel Joghurt in den Mund.
    »Absolut«, antworte ich lächelnd.
    »Daisy, jetzt sag mal«, beginnt sie dann und sieht mich mit glänzenden Augen an. »Liebst du meinen Bruder auch?«
    »Du und deine Fragen!«, rufe ich. »Meine Güte!« Ich werde wieder mal rot und Audrey kichert. »Nur um es einmal festzuhalten«, füge ich hinzu. »Ich liebe einzig und allein meinen anderen Freund. Du kennst ihn nicht. Er lebt in der Nähe der Niagara-Fälle.« Das ist ein Zitat aus dem Filmklassiker Der Frühstückclub , den Audrey und ich uns letztes Wochenende runtergeladen haben. Wir haben Matt damit aufgezogen, dass er Haare hat wie Judd Nelson, einer der Schauspieler. Natürlich sind seine viel schöner.
    »Ach ja? Ist er süß?«, geht Audrey auf das Spiel ein.
    » Supersüß !«, kreische ich. Die Mädchengruppe am Nachbartisch dreht sich geschlossen zu uns um. Als sie sich wieder ihrem Essen zugewandt haben, führen wir unser Gespräch weiter.
    »Was ist mit dir?«, frage ich ernst. »Du sprichst nie von irgendwelchen Jungs außer von Promis.«
    »Weil es keinen Zweck hat«, sagt Audrey und klingt einen Moment lang so mutlos, wie ich sie bis jetzt selten erlebt habe. Doch schon schlägt sie zurück. »Die meisten süßen Typen sind längst mit der Schule fertig. Bear Williams zum Beispiel. Er sieht echt aus wie ein junger Jake.«
    »Meine Güte, du bist ja total Gyllenhaal-besessen«, sage ich grinsend. »Und dann heißt er auch noch Bear ? Das ist jetzt aber nicht sein richtiger Name?!«
    »Aber ja doch.«
    »Wie kann man jemanden ernst nehmen, der Bär heißt?«
    »So kannst du nur denken, weil du Bear nie kennengelernt hast. Vielleicht lade ich ihn zu deinem Geburtstags-Event ein.«
    Ich verschlucke mich an einem Stück Karotte.
    »Was? Zu meinem Geburtstags- was ?!«
    »Deinem Geburtstags-Event«, antwortet Audrey seelenruhig. »Du brauchst gar nicht zu versuchen zu verheimlichen, dass du am Samstag süße sechzehn wirst, Daisy West.«
    »Was hast du vor?«, frage ich und bin einerseits ein wenig besorgt, vor allem aber geschmeichelt.
    »Lass dich überraschen«, sagt Audrey nur. »Eine Party ist es jedenfalls nicht, aber ich glaube, es wird dir gefallen.«
    »Das ist wirklich superlieb von dir.«
    »Oh, es ist nicht nur von mir«, gibt Audrey zu. »Mein Bruder hat vielleicht ein kleines bisschen geschwindelt, was seinen Mittagstermin heute angeht.«
    Mein Herz macht einen Sprung, während ich darüber nachdenke, was sich die beiden McKeans wohl für mich ausgedacht haben könnten.
    Am Samstagmorgen backt Mason für mich Pancakes. Er zündet Kerzen an und überreicht mir erst eine iTunes-Geschenkkarte und dann noch einen Gutschein für Fahrstunden. Cassie steckt mir eine gekaufte Glückwunschkarte mit einem Zwanzig-Dollar-Schein darin zu.
    »Vielen Dank ihr beiden, das ist wirklich nett«, sage ich.
    »Na, du wirst ja nur einmal sechzehn«, erwidert Mason und sein Lächeln wirkt aufrichtig.
    »Ich wünsche dir noch einen schönen Tag«, verabschiedet sich Cassie und zieht sich in den Keller zu ihrer Arbeit zurück. Mason ruft ihr hinterher, dass er in einer Minute nachkommt, und wendet sich dann wieder mir zu.
    »Wie läuft es denn so?«, erkundigt er sich.
    »Gut«, antworte ich.
    »Du verbringst viel Zeit mit Audrey«, stellt Mason fest. Nachdem er einmal gehustet hat, fügt er hinzu: »Und mit ihrem Bruder.«
    »Ja«, sage ich und erröte leicht. Mason scheint das Thema ein wenig unangenehm zu sein, dennoch fährt er fort:
    »Und, wie ist er?«, will er wissen. »Ist er gut zu dir?«
    »Ja«, antworte ich und muss mir ein Grinsen verkneifen. »Er ist gut zu mir. Du würdest ihn mögen. Du solltest ihn besser kennenlernen.«
    »Und Audrey?«, wechselt er das Thema. Ich weiß, dass Mason Menschen, die mit dem Programm nichts zu tun haben, lediglich als Zuschauer seiner beeindruckenden schauspielerischen Leistung sieht, nicht als Freunde. Und ich weiß, dass er sich Sorgen macht, ich könnte zu viel ausplaudern. Umso mieser fühle ich mich, weil ich es bereits getan habe.
    »Audrey scheint es besser zu gehen«, sage ich und versuche, sämtliche Schuldgefühle

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