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Die Gärten des Mondes

Die Gärten des Mondes

Titel: Die Gärten des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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vergisst. Sie strahlt irgendetwas ... Merkwürdiges aus. Gefahr.« Sie überlegte, ob sie enthüllen sollte, was sie während ihrer Fatid mit Tayschrenn herausgefunden hatte. Die Jungfrau des Todes. Aber irgendetwas hielt sie zurück. Nein, korrigierte sie sich im Stillen, nicht einfach irgendetwas - ich traue ihnen immer noch nicht. »Ihr habt den Verdacht, dass sie in den Diensten von jemand anderem steht?«
    Das Gesicht des Magiers war aschfahl. Er räusperte sich. »Sie wurde vor zwei Jahren in Itko Kan aufgenommen, bei einer der üblichen Rekrutierungen im Kernland des Imperiums.«
    »Ungefähr um die gleiche Zeit ist dort etwas Hässliches geschehen«, grollte Kalams Stimme neben ihr. »Man hat es ziemlich tief vergraben, aber die Mandata war darin verwickelt, und kurz nach ihr ist eine Klaue gekommen und hat so ziemlich jedes Mitglied der Stadtgarde, das etwas hätte sagen können, zum Schweigen gebracht. Ich habe einige alte Quellen angezapft und bin auf ein paar merkwürdige Einzelheiten gestoßen.«
    »Auch aufschlussreiche Einzelheiten, wenn man weiß, worauf man achten muss«, fügte der Schnelle Ben hinzu.
    Flickenseel lächelte innerlich. Die beiden Männer hatten die Angewohnheit, im Tandem zu sprechen. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Magier, der jetzt fortfuhr.
    »Es scheint, als ob eine Kavalleriekompanie auf etwas ... Unangenehmes gestoßen wäre. Es hat keine Überlebenden gegeben. Und was die Frage betrifft, wem sie begegnet sind, das hatte mit...«
    »... Hunden zu tun«, beendete Kalam den Satz.
    Die Zauberin sah den Assassinen stirnrunzelnd an.
    »Fügt alles zusammen«, sagte der Schnelle Ben und lenkte ihre Aufmerksamkeit dadurch wieder auf sich. »Mandata Lorn ist Laseens rechte Hand, der wandelnde Magier-Tod. Dass sie am Ort des Geschehens aufgetaucht ist, deutet darauf hin, dass das Massaker etwas mit Zauberei zu tun hatte. Mit großer Zauberei.« Der Magier starrte Flickenseel durchdringend an. Er wartete.
    Sie nahm einen weiteren Schluck Wein. Das Fatid hat es mir gezeigt. Hunde und Zauberei. In ihrer Erinnerung stieg das Bild des Seils auf, wie sie ihn während der Weissagung gesehen hatte. Das Hohe Haus Schatten, regiert von Schattenthron und dem Seil, und in ihrem Dienst stehen - »Die Sieben Schattenhunde«. Sie sah zu Elster hinüber, doch der Sergeant hatte noch immer die Augen niedergeschlagen, und sein Gesicht war völlig ausdruckslos.
    »Gut«, schnappte der Schnelle Ben ein wenig ungeduldig. »Die Schattenhunde haben gejagt. Das ist zwar nur eine Vermutung, aber sie hat einiges für sich. Das gesamte neunzehnte Regiment der achten Kavallerie wurde getötet, mitsamt den Pferden. Eine gute Länge des Küstenstreifens musste neu besiedelt werden.«
    »Schön.« Flickenseel seufzte. »Aber was hat das alles mit Leida zu tun?«
    Der Magier wandte sich zur Seite, und Kalam ergriff wieder das Wort. »Locke folgt mehr als einer Spur, Zauberin. Wir sind ziemlich sicher, dass Leida irgendwas mit dem Haus Schatten zu tun hat...«
    »Das Haus Schatten hat seit seiner Ankunft im Spiel und der Öffnung seines Gewirrs den Weg des Imperiums sicherlich viel zu oft gekreuzt, als dass das nur Zufall sein könnte«, meinte Flickenseel. »Aber warum sollte das Gewirr zwischen Licht und Dunkel solch eine ... Besessenheit an den Tag legen, wenn es um das Imperium von Malaz geht?«
    Kalam sah sie aus verschleierten Augen an. »Merkwürdig, nicht wahr? Schließlich ist das Gewirr erst erschienen, nachdem der Imperator durch Laseens Hand gestorben war. Vor Kellanveds und Tanzers Tod hatte niemand je von Schattenthron und seinem Gefährten Cotillion, dem Schirmherrn der Assassinen, gehört. Es sieht außerdem so aus, als ob die ... Meinungsverschiedenheit - egal, was für eine - zwischen dem Haus Schatten und der Imperatrix etwas, hm, Persönliches ist...«
    Flickenseel schloss die Augen. Verdammt, es liegt wirklich auf der Hand, oder? »Ben, hat es nicht immer ein zugängliches Gewirr des Schattens gegeben? Rashan, das Gewirr der Illusionen?«, fragte sie.
    »Rashan ist ein falsches Gewirr, Zauberin. Ein Schatten dessen, was es zu sein vorgibt, wenn Ihr dieses Wortspiel gestattet. Es ist selbst eine Illusion. Nur die Götter wissen, wo es hergekommen ist oder wer es geschaffen hat, oder auch warum. Aber das wahre Gewirr des Schattens war verschlossen, war jahrtausendelang unzugänglich, bis vor neun Jahren, im Jahr 1154 von Brands Schlaf. Die frühesten Schriften über das Haus Schatten

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