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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Komm näher. Laß uns über dein Universum reden. Baruch und Jahn werden froh sein zu hören, daß du endlich angekommen bist. Es geht ihnen im Moment nicht besonders gut. Um genau zu sein, sie stehen gerade am Rand des Abgrunds.«
    Er lachte wieder, so laut und kalt, daß Carey glaubte, ihr würde das Blut gerinnen.
    Sie setzte sich in Bewegung und stürmte den Hügel hinab.

 
KAPITEL
48
     
     
    Cole lag träge auf dem Tisch im hinteren Teil der Brigg. Er fand einfach keinen Schlaf. Selbst die leiseste Anstrengung ließ ihn wütend auf sich selbst werden, weil er immer noch nicht die geringste Ahnung hatte, was sie tun sollten, sobald sie Palaia erreicht hatten.
    Am anderen Ende des weißgekachelten Raumes hockte Jeremiel mit zerstreuter Miene auf einem Stuhl. Höchstwahrscheinlich entwickelte er in Gedanken Strategien, aber die konnten sie hier, wo jeder Atemzug aufgezeichnet wurde, natürlich nicht diskutieren. Baruch sah hundemüde aus. Dunkle Flecken zeigten sich unter seinen Augen, und das blonde Haar hing ihm verklebt in die Stirn. Alle anderen schliefen in ihren schmalen Kojen. Mikael und Sybil hielten sich in den Armen. Briggs waren nicht auf Komfort hin konzipiert, doch das junge Paar schien sich nicht daran zu stören. Zwanzig Kojen befanden sich an der Wand achtern, und vier Tische mit jeweils vier Stühlen standen an der Steuerbordwand. Ein Getränkespender, der wie eine silberne Abfalltonne aussah, erhob sich in der Mitte des Zimmers. Darüber hinaus wies der Raum weder weitere Möbel noch sonstige Einrichtungsgegenstände auf – abgesehen von der Uhr über der Tür, die in blauer Leuchtschrift 2:30 anzeigte.
    Cole ballte eine Faust und warf Jeremiel einen spöttischen Blick zu. »Du solltest wirklich ein bißchen schlafen. Uns bleiben noch gut zwanzig Stunden bis zum Untergang.«
    Baruch schüttelte leicht den Kopf. »Das habe ich längst ausgerechnet. Bis dahin sind es eher noch vierundzwanzig Stunden.«
    »Ehrlich? Das ist gut. Ich fühle mich gleich viel besser, wenn ich weiß, daß wir noch einen ganzen Tag haben.«
    Cole spielte gedankenverloren am zu engen Ärmel seines Overalls, den man ihm gegeben hatte. Nachdem man sie durch die von Lichtstrahlen gesicherte Tür gestoßen hatte, war er sofort zur Dusche geeilt. Der endlose heiße Strom hatte ihn wiederbelebt. Im Untergrund mußten sie stets sparsam mit Wasser umgehen, was unter anderem bedeutete, daß man nicht länger als drei Minuten duschen durfte. Der Luxus, hier eine Viertelstunde unter der Brause stehen und sich viermal waschen zu können, kam ihm wie ein Geschenk Gottes vor. Er sah Baruch mit halb geöffneten Augen an. »Du hast also alles berechnet, was?«
    Jeremiels blaue Augen blitzten kurz auf. »Ja, ich glaube schon.«
    Verdammt, wenn wir doch nur darüber reden könnten! »Diesmal tritt kein deus ex machina auf, oder? Keine Lichtblitze, die aus dem Nichts erscheinen, um unsere Feinde zu zerschmettern? Vergiß nicht, daß ich Atheist bin.«
    »Nein, keine Lichtblitze«, versprach Baruch ihm. »Und was ist dir so in den Sinn gekommen?«
    »Mir?« Cole beugte sich weiter über den Tisch, um flüsternd fortzufahren: »Das Geräusch der Wellen, die gegen Charons Kahn schlagen.«
    Baruch senkte den Kopf, um in sich hineinzulächeln. »Ich glaube nicht, daß …«
    Er sprach nicht weiter, als von draußen Stimmen ertönten. Beide Männer blickten auf. Die Lichtschranken vergingen in einem goldenen Blitz, und der Türweg war frei. Als Cole Jason Woloc entdeckte, schoß sein Blut heiß durch die Adern. Der junge Offizier stand kerzengerade da, hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und gab den Wachtposten vor dem Raum knappe Befehle. Ein Sergeant stellte ihm leise eine Frage, weil ihm Wolocs Anordnungen sichtlich Unbehagen bereiteten.
    Der Offizier gab ihm eine barsche Antwort, und der Unteroffizier salutierte stramm und trat zurück. Zwei grau und purpurfarben uniformierte Corporals kamen nun in den Raum und marschierten direkt auf Cole zu.
    »Captain Tahn«, sprach ihn der rothaarige Soldat an, »folgen Sie uns bitte.«
    »Warum?«
    »Lieutenant Woloc wünscht, Sie zu sprechen.«
    »Aus welchem Grund?«
    Der Corporal zog seine Pistole. »Kommen Sie mit.«
    Cole folgte ihm gehorsam aus dem Raum und hielt dabei den Blick auf Woloc gerichtet. Als er durch die Tür schritt und in den überfüllten Gang gelangte, blieb er unschlüssig stehen und wartete auf neue Instruktionen. Gehirnsondierung? War der Lieutenant deswegen

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