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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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wirkte so schwach und leblos wie eine Stoffpuppe. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, was auf dem Monitor auf dem Schreibtisch erschien: ENDE DES HOLO. BERICHT ÜBER ALARMSTATUS STUFE FÜNF.
    Tahn fuhr herum und blickte den Lieutenant fragend an. »Was geht hier vor? Was hat der Alarmstatus Stufe Fünf zu bedeuten?«
    Woloc riß Mund und Augen auf. Er rannte zum Bildschirm. »Oh, nein …«
    »Was ist denn?«
    »Ich weiß auch nicht. Vielleicht …« Er sprach den Satz nicht zu Ende, während er sich über die Tastatur beugte und dem Computer befahl, die Datei zu löschen. Der Anlage reagierte nicht und verlangte weiterhin einen Bericht über den Alarmzustand.
    Woloc ließ sich in den Schreibtischsessel fallen und tippte: ALARMSTATUS STUFE FÜNF BEENDET.
    Der Computer fragte zurück: STATUS DES CAPTAINS? TOT ODER HARMLOS?
    Jason stieß einen Fluch der Überraschung aus. »Diente die Datei dazu, sie harmlos zu machen? Was um alles in der Welt geht hier vor?« Er gab HARMLOS ein.
    Cole runzelte die Stirn, als auf dem Bildschirm die Schrift erschien: ACHTUNG BOTSCHAFT VON MAGISTRAT SLOTHEN:
    Woloc beugte sich zähneknirschend vor und starrte besorgt auf den Bildschirm. Die Falten auf Tahns Stirn vertieften sich, als der Bildschirm leer wurde und dort ein weißes Licht aufblitzte. Es schrumpfte zu einem winzigen Punkt, der die Farbe wechselte, bis er tiefrot strahlte …
    Cole sprang zu Woloc, packte ihn an den Schultern und riß ihn hart zu Boden, als der dünne Strahl sich durch den Rücken des Schreibtischsessels bohrte und ein Loch in die gegenüberliegende Wand brannte, ehe er erlosch. Der Lieutenant richtete sich mühsam wieder auf und starrte keuchend auf die Beschädigung. Er wischte sich mit dem Ärmel über den Mund und warf Tahn einen panikerfüllten Blick zu.
    Cole erhob sich vorsichtig. Er näherte sich langsam der Konsole und hieb dort auf den Aus-Knopf. Der Bildschirm wurde grau.
    Nachdem er lange ausgeatmet hatte, erklärte er: »Offenbar wurde die Person, die wußte, was in der Datei enthalten war, als störend betrachtet, Lieutenant.«
    Woloc setzte sich hin. »Ich … ich verstehe das alles nicht. Slothen muß beabsichtigt haben, das Schiff für den Fall zu schützen, daß Amirahs Erinnerung durch einen Zufall ausgelöst würde. Aus diesem Grund …«
    »Ja, deshalb war es Ihnen auch möglich, in die Datei zu gelangen. Sie sollte Amirah in Katatonie versetzen und dann die Person vernichten, die Kenntnis erlangt hatte.« Tahn lief mit steifen Schritten vor dem Lieutenant auf und ab. »Slothen würde vermutlich alles tun, um Amirah unter seiner Kontrolle zu behalten. Himmel noch mal, was hat er eigentlich vor?«
    Woloc atmete zitternd ein. »Nachdem ich die Tikkun-Dateien studiert habe, halte ich es für wahrscheinlich, daß alles mit den Gamanten zu tun hat. Vielleicht…« Er schwieg für einen Moment und schloß die Augen, als müsse er sich darauf konzentrieren, die richtige Entscheidung zu finden. »Vielleicht sollte ich Ihnen mitteilen, was in den Dateien gestanden hat. Möglicherweise finden wir gemeinsam zu einer Lösung.«
    Tahn blickte den Lieutenant fragend an. Woloc wich seinem Blick nicht aus. »Warum? Was für einen Anlaß haben Sie, mich einzuweihen?«
    Der junge Mann legte die Hände auf die Knie. »Weil Amirah Ihnen vertraut. Und nach dem Mordversuch vorhin halte ich es für ratsam, es ihr gleichzutun. Wir beenden den Lichtsprung in acht Stunden, Captain Tahn. Was immer wir auch zu unternehmen gedenken, wir müssen uns beeilen, uns eine Strategie zurechtzulegen.«
     
    Slothen stand in der Dunkelheit und starrte durch die Fenster seines Büros auf das nächtliche Naas. Die dreieckigen spiegelverglasten Gebäude reflektierten das immer wieder ausbrechende Gewehrfeuer auf den Satelliten. Jäger flogen am Himmel hin und her. Sobald sie Gamanten ausmachten, beschossen sie die Satelliten. Er verschränkte nervös die Finger von dreien seiner Hände ineinander.
    »Können Sie sie sehen?« fragte Mastema von seiner Antigrav-Bahre. »Es werden immer mehr.«
    »Ja, ich kann sie sehen. Sie sammeln sich, und das, obwohl wir ihre kleine Anführerin in unserer Hand haben.« Dank seiner Infrarot-Sicht konnte Slothen einen großen, glühenden Halbkreis von menschlichen Körpern rings um die Satelliten 4 und 6 erkennen. »General Ornias’ Spione melden, daß sie mit dem Angriff noch warten.«
    »Worauf denn?« entfuhr es Mastema verärgert. Im Licht der Sterne wirkte sein blaues Gesicht wie nasser

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