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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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atmete hinter ihr scharf ein, als der Zeigefinger Ornias’ sich um den Abzug krümmte.
    »Wenn Sie sich nicht sofort wieder neben Lieutenant Woloc stellen, Captain, werden Sie keine Gelegenheit mehr haben, das herauszufinden.«
    Amirah gehorchte zögernd und entfernte sich ein Stück von der Hauptkonsole. Ein letzter Blick auf Cole belehrte sie, daß er gerade den Master-Override betätigte. Der Schirm wurde leer.
    Tahn streckte eine Hand aus, nahm die ihre und verschränkte seine und ihre Finger.
    Wenn ihnen doch nur noch ein paar Tage blieben – wie gern würde sie die mit Cole verbringen. Sie drückte seine Hand.
    »Was machen Sie da, Tahn?« verlangte der General zu wissen. Er schien eine Hysterie nahe zu sein. »Bewegen Sie die Station aus der Bahn Zohars?«
    Palaia erbebte, als befände es sich im Griff des Todes und würde durchgeschüttelt. Amirah riß es von den Füßen, und Menschen wie Giclasianer schrien durcheinander. Amirah rollte sich ab, kam wieder hoch und sprang Ornias an, der benommen unter einem Schreibtisch lag.
    Er riß die Augen auf, sah sie kommen und rief: »Versuchen Sie das ja nicht! Denken Sie nicht einmal daran!«
    Im nächsten Moment löste sich auf der Wand neben Tahn, der aus seinem Stuhl gekippt war, ein riesiger schwarzer Wirbel. Der General kreischte und rannte zu Slothen und Mastema.
    Eine goldene Frau tauchte aus dem Wirbel auf. Sie besaß die schwärzesten Augen, die Amirah je bei einem Menschen gesehen hatte. Erhaben wie eine Königin schritt sie auf Cole zu.
    »Captain«, sagte sie sanft und kniete sich neben ihn nieder. Sorge umwölkte ihre Miene, als sie ihn jetzt betrachtete.
    »Cole«, flüsterte sie.
    Beim Klang ihrer Stimme schien er wieder zu sich zu kommen. Er hob den Kopf. »Rachel … was tun Sie denn hier? Wie ist es Ihnen gelungen …?«
    »Redet jetzt nicht. Sie müssen Ihre Kräfte schonen. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    Rachel legte die Wunde frei und berührte sie dann mit der Hand.
    Coles Gesicht verzerrte sich vor Schmerz.
    Amirah verfolgte ebenso erstaunt wie ungläubig, wie die Wunde sich schloß und verheilte. Als Rachel die Hand zurückzog, war auf der Schulter nicht einmal eine Narbe zu sehen.
    Cole hielt ihre Hand fest und blickte ihr verwundert ins Gesicht.
    »Wie haben Sie das bewirkt, Rachel?«
    »Im Grunde war es ganz einfach. Man muß dazu nur die Bänder des Wirbels refokussieren. Adom hat sich zu seiner Zeit bereits sehr gut darauf verstanden. Ich habe einige Jahre gebraucht, diese Fähigkeit zu erlernen.«
    »Was ist mit Ihnen geschehen?«
    Sie lächelte nachsichtig, als spreche sie mit einem Kind, das noch zu klein war, um alles zu verstehen: »Die Schlange ist in meine Seele getreten.«
    »Die Schlange …«, wiederholte Tahn flüsternd. Seine Stirn legte sich in Falten, als würde er endlich die Zusammenhänge begreifen.
    Die goldene Frau erhob sich und wandte sich dem General zu. Der Mann schrie entsetzt auf und schoß auf sie. Der Strahl fuhr durch sie hindurch und brannte ein großes Loch in die Wand hinter ihr.
    Jason war schon bei ihm und trat ihm hart die Waffe aus der Hand.
    Ornias verzog schmerzhaft das Gesicht und hielt sich die gebrochene Hand. »Was wollen Sie hier, Rachel?« fragte er schließlich.
    Die Goldene bückte sich und hob die Pistole auf. Amirah kehrte vorsichtig zu Tahn zurück. Behutsam betastete sie die verheilte Schulter. Als sie ihm in die Augen blickte, las sie dort, daß ihm an den Kontrollen das gelungen war, was er sich vorgenommen hatte. Sie klopfte ihm stolz auf die gesunde Schulter und fragte sich, wieviel Zeit ihnen noch blieb, bis die gesamte Anlage explodierte.
    »Endlich habe ich dich gefunden, Ornias«, entgegnete Rachel mit gefährlich freundlicher Stimme. Sie umrundete ihn und hielt die ganze Zeit über die Pistole auf seine Brust gerichtet.
    Jason schlich zu Amirah.
    »Rachel, was wollen Sie von mir? Was ist aus Ihnen geworden?« schrie er voller Panik.
    »Ich bin eine alte Freundin von Ihnen, oder haben Sie das bereits vergessen? Wir beide haben eine alte Rechnung zu begleichen.«
    Sie erhob ihre Stimme und sang wie bei einem uralten Gebet: »Ich erinnere mich, Ornias. An alles. An die Schreie der Kinder, die auf dem großen Platz auf Horeb unter Bergen von Toten begraben wurden. Kinder, die den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr erleben durften.«
    Rachel legte an und drückte ab. Zwei Strahlen löschten die Augen des Generals aus. Er schrie wie ein verwundetes Raubtier, fiel zurück und

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