Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
Vom Netzwerk:
Seufzer aus und nahm erfreut ihren Arm. »Warum haben Sie mir das nicht gleich gesagt? Wenn ich das gewußt hätte, wäre ich nicht so zurückhaltend gewesen. Epagael würde niemals zulassen, daß Jeremiels Frau von Aktariel hinters Licht geführt wird.«
    Carey runzelte die Stirn und blickte auf den kleinen Mann herab, der ihren Arm so voller warmherziger Freude streichelte. In seinen Augen war absolutes Vertrauen zu sehen. Wußte er nichts vom schrecklichen Schicksal der Gamanten? Und wenn er es nicht wußte, weshalb enthielt Epagael ihm diese Dinge vor? »Mir scheint, wir müssen über vieles reden, Patriarch.«
    »Ich kann es kaum erwarten. Kommen Sie, ich zeige Ihnen den Weg. Hier kenne ich mich ziemlich gut aus. Ich bezweifle zwar, daß Epagael mich den Durchgang zum ersten Himmel passieren läßt, aber so weit kann ich Sie immerhin bringen.«
    »Warum können Sie den ersten Himmel nicht betreten?«
    »Oh, das ist eine lange Geschichte, fürchte ich. Epagael hat mich vor die Wahl gestellt, entweder in den Himmel einzugehen oder meinem Volk in Ihrem Universum zu helfen. Ich habe das letztere gewählt. Der Preis dafür war das Exil hier in dieser kalten Einöde.«
    Careys Augen wurden schmal. Welcher Gerechtigkeit konnte es dienen, den größten gamantischen Patriarchen für alle Ewigkeit in die Dunkelheit der Leere zu verbannen? »Aber Sie haben Ihrem Volk doch nicht geholfen, oder?«
    »Aber sicher«, rief Zadok heftig aus. »Ich habe mehrmals mit Mikael gesprochen, durch sein Mea, natürlich.«
    »Wann war das letzte Mal?«
    Er schüttelte unsicher den Kopf. »Ich weiß nicht genau. Die Leere ist zeitlos. Aber es schien erst ein paar Tage her zu sein. Welches Jahr schreiben wir?«
    »Das Jahr 5426.«
    Zadok blieb verblüfft stehen. »Das … das verstehe ich nicht. Sind Sie sicher? Mikael war noch ein Junge, als ich zuletzt mit ihm sprach. Aber Epagael hat mir versichert …«
    »Dann hat er Sie belogen.«
    Carey nahm ihre Wanderung in Richtung des fernen grauen Flecks wieder auf. Der Wind trug neue Gerüche heran: zertretenes Gras, blühender Jasmin, frisch geschlagenes Holz.
    Zadok keuchte, um mit Carey Schritt zu halten. »Wovon reden Sie eigentlich. Ich dachte, die Gamanten wären auf Horeb sicher?«
    »Nein, Zadok, den Gamanten ist es noch nie schlechter ergangen. In den letzten zehn Jahren haben die Magistraten sie zu Hunderttausenden abgeschlachtet. Horeb ist ein riesiges Todeslager.«
    Zadok erbleichte. »Aber warum hat Epagael mir das nicht gesagt?«
    »Vielleicht wollte er nicht, daß Sie es erfahren.«
    Er warf ihr einen Seitenblick zu, ergriff wieder ihren Arm und zog sie auf das Licht zu. »Es muß eine andere Erklärung geben. Sehen wir zu, daß wir sie herausfinden.«
     
    Jason Woloc schritt nervös vor dem großen Frontschirm auf und ab. In den letzten Stunden war seine Uniform klamm und unbehaglich geworden. Die Brückenoffiziere hockten angespannt an ihren Konsolen und ließen den großen Schirm nicht aus den Augen. Die Marburg und die Hammadi umkreisten den Planeten Sinai und sondierten ihn. Zur gleichen Zeit näherte sich das Shuttle Aretz Jasons Kreuzer wie eine silberne Nadel, die im Sonnenlicht aufblitzte. Sobald das Schiff die Familie Calas an Bord gebracht hatte, waren sie gezwungen, unverzüglich Kurs auf Palaia zu nehmen.
    Jasons Magen verkrampfte sich.
    Verzweifelt wünschte er, entweder Williamson oder Stein würden eine Spur von Amirah finden, bevor er starten mußte.
    »Sir?« rief Gever Hadash, während sich die goldene Kom-Aura um ihren Kopf bildete. »Ich habe Captain Williamson …«
    »Auf den Schirm, Lieutenant.«
    Jason versuchte ohne viel Erfolg, die Ärmel seiner Jacke glattzustreichen, und holte tief Luft. Mikos Williamsons Gesicht erschien auf dem Schirm. Er war ein kleingewachsener Mann mit einem kahlen, glänzenden Schädel, einer Knollennase und traurigen blauen Augen, die Jason immer wieder dazu brachten, sich auf das Schlimmste gefaßt zu machen. Williamson beugte sich vor. »Guten Tag, Lieutenant.«
    »Wie stehen die Dinge, Captain?«
    »Nicht gut, fürchte ich. Irgend etwas Sonderbares geschieht auf Sinai. Wir registrieren merkwürdige Dichte-Schwankungen in der Gashülle – als stünde der ganze Plante dicht davor, die Phase zu wechseln. Diese Instabilität hat unsere Suche erheblich behindert und verlangsamt. Und Sie werden sich erinnern, Lieutenant, daß Slothen kürzlich mein Schiff angefordert hat, um Lebensmittel für die hungernden Kriegsopfer auf

Weitere Kostenlose Bücher