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Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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was machen wir mit dem Erz? Das muss ja irgendwo hin«, sagte Reith.
    »Das ist genau das Problem. Sarf meinte, so sehr er uns möge und unterstützen wolle, aber er könne unmöglich drei Säcke guten Erzes über Bord kippen, nur um Platz für uns zu schaffen. Es ginge nicht an, dass er in Jazmurian drei Säcke zu wenig abliefern würde. Ich schlug vor, das Erz in irgendeine Ecke des Laderaums zu schütten, aber allein die Vorstellung entsetzte ihn schon. Er ist stolz darauf, dass er ein sauberes kleines Schiff führt.
    Er schlug vor, dass einer von uns an Land geht und drei Säcke der gleichen Größe und Machart wie die Erzsäcke kauft, in denen wir uns dann verstecken könnten. Er hat mir sogar das nötige Geld geborgt und mir erklärt, wie man zum Sackhändler kommt. Der Laden liegt drei Blocks von hier in westlicher Richtung, direkt in der Hafengegend. Wenn ihr wollt, geh ich gleich los und …«
    »Nein, nicht du!« sagte Reith unmissverständlich. »Das Hafenviertel ist eine dunkle Gegend, und die Typen, die da herumlungern, könnten vielleicht Gefallen daran finden, eine Terranerin zu vergewaltigen. Da ich das beste Mikardandou spreche, gehe ich hin.«
    »Ich sollte vielleicht mitgehen, um dir den Rücken zu decken«, schlug Marot vor.
    »Hm.« Reith zögerte. »Ja, das wäre vielleicht besser. Aber vergiss nicht, dein Schwert mitzunehmen!«
    Sie fanden den Laden ohne Probleme. Der Besitzer war gerade im Begriff, die Läden zu schließen. »Feierabend! Es gibt nichts mehr!« blaffte er barsch.
    Reith, der vor Enttäuschung am liebsten gebrüllt hätte, lief rot an und wollte schon zurückblaffen, als Marot ihn am Ärmel zupfte und flüsterte: »Lass mich lieber, Fergus!« Dann wandte er sich an den Händler und begann. »Herr, kennt Ihr Kapitän Sarf bad-Duden?«
    »Ja, ein alter Kunde von mir. Was ist mit ihm?«
    »Er schickt uns in einer dringenden Angelegenheit zu Euch. Er hat ein Ladung Eisenerz in Säcken an Bord. Nun sind drei dieser Säcke geplatzt, und das Erz liegt lose im ganzen Frachtraum verstreut. Er bittet …«
    »Bei mir hat er diese Säcke niemals gekauft!« schnauzte der Krämer. »Meine Säcke sind aus bestem Segeltuch und haben doppelte Nähte. Er muss sie bei einem dieser Billighändler in Jazmurian gekauft haben.«
    »Jedenfalls«, fuhr Marot freundlich fort, »bittet er Euch, ihm drei Eurer Qualitätssäcke zu verkaufen, damit er das verschüttete Erz ordnungsgemäß verpackt abliefern kann.« Als der Händler noch immer zögerte, fügte Marot hinzu: »Er wies mich an, Euch zu sagen, dass es sich hier um einen dringenden Notfall handelt. Er hofft um zukünftiger gedeihlicher Geschäftsbeziehungen willen, dass Ihr ihm diese Gefälligkeit erweisen könnt.«
    - »Oh, nun ja, gewiss doch«, brummte der Händler und klappte die Türläden wieder auf. »Welche Größe?«
    »Die exakten Maße weiß ich nicht«, sagte Reith. »Aber sie fassen …« Er fragte auf Englisch: »Wie viel sind dreißig Kilo in mikardandischen Pfund, Aristide?«
    »Ungefähr fünfzig, glaube ich«, antwortete Marot. Reith übersetzte es für den Händler.
    »Das wäre Größe vier«, sagte der Händler. »Kommt herein!« Er kramte zwischen Segeltuchstapeln, Taurollen, Regalen mit Werkzeugen und Töpfen mit Farbe und Teer herum, bis er fand, was er suchte. Er warf drei Säcke aus schwerem graubraunen Segeltuch auf den Ladentisch. »Einen Kard fünfzig, bitte.«
    »Einen Moment«, sagte Reith, während er das Geld hervorkramte. »Aristide, möchtest du nicht lieber einen anständigen Sack für deine Fossilien haben? Ist doch besser als dieses steife, sperrige Fell.«
    »Du hast recht, Fergus.« Als der Händler einen vierten Sack dazugelegt hatte, bezahlten sie und verließen den Laden mit einem Aufatmen der Erleichterung.
     
    Als sie zu Beginn der Dämmerung zurück an Bord kamen, fanden sie eine verstört dreinblickende Alicia an der Reling vor. Sie schaute bleich und erschüttert aus. »Fergus!« rief sie mit gedämpfter Stimme.
    »Was ist denn?« fragte Reith alarmiert.
    »Weißt du, was passiert ist, während ihr weg wart?«
    »Wie sollte ich? Red schon!«
    »Ein Bákhpriester und vier bewaffnete Wachen kamen an Bord. Nach einigem Palaver mit der Besatzung kam der Priester zu mir und sagte mir, Ihre Heiligkeit, Hohepriesterin Lazdai, wünschte, dass du und der ›Knochensucher‹ sofort bei ihr erscheint.«
    »Sagte er, warum?« fragte Reith.
    »Nur irgend was von ›weiterer Befragung‹.«
    »Was sagten sie,

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