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Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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aufgezwungen.«
    »Mag ja sein; aber ich frage mich trotzdem: Ist diese Verwässerung und Vermischung aller Kulturen gut? Beraubt sie nicht das Individuum seiner Identität?«
    Reith zuckte die Achseln. »Schon möglich. Aber wie willst du das verhindern?« In diesem Moment endete das Lied unter prasselndem Fingerknacken und Begeisterungsrufen.
     
    Die Sängerin trat ab, die Musikanten nahmen wieder ihre Plätze ein und stimmten gleich eine Melodie an. Reith lauschte einen Moment, dann klopfte er den Takt auf der Tischplatte mit. »Eins, zwei, drei-vier-fünf! Eins, zwei, drei-vier-fünf! Schon wieder nichts mit krishnanischer Folklore, armer Aristide! Das ist ein Tango oder vielleicht ein langsamer Cha-cha-cha.« Er stand auf und machte eine galante Verbeugung vor Alicia. »Darf ich die Dame zum Tanz auffordern?«
    »Wirklich? Ich dachte, du hasst Tanzen, Fergus!«
    »Ich bemühe mich immer, meine Kunden zufrieden zu stellen. Komm!«
    Sie gingen zur Tanzfläche und begannen, sich im Tangoschritt zu drehen. Außer ihnen war niemand auf der Tanzfläche. Als sie eine Runde allein gedreht hatten, rief Alicia erstaunt aus: »He, Fergus, was ist passiert? Als ich das letzte Mal mit dir getanzt habe, da warst du zwar nicht so schlecht wie viele andere, mit denen ich schon getanzt habe, aber gut warst du auch nicht gerade. Und jetzt tanzt du geradezu himmlisch! Hast du heimlich Tanzstunden genommen?«
    »Um die Wahrheit zu sagen, ich war es einfach leid, mich zu blamieren, wie damals, als ich immer mit Prinzessin Vázni tanzen musste.«
    »War das die, die du heiraten musstest?«
    »Ja.«
    »Warum bist du eigentlich nicht bei ihr geblieben?«
    »Vázni ist auf ihre Art gewiss ein nettes Mädchen, aber sie ist das genaue Gegenteil von dir. Sie ist friedlich, liebenswert, liebevoll, sexy, frivol, dumm und langweilig. Hauptsächlich langweilig.«
    Alicia zuckte so heftig zurück, dass sie aus dem Takt geriet. »Soll das heißen, dass ich nicht liebevoll oder sexy bin?«
    »So habe ich das nicht gemeint; aber du bist ja nun wirklich weder friedlich noch dumm. Váznis einzige Interessen waren Kleider, Parties und Bumsen. Und als Vogel in ihrem goldenen Käfig zu sitzen, war auf die Dauer genauso langweilig und unerträglich, wie als Lebenslänglicher in einem terranischen Knast eingesperrt zu sein.«
    »Zu schade auch, dass du nicht uns beide heiraten und je nach Lust und Laune zwischen uns pendeln konntest, so wie Kapitän Sarf zwischen seinen beiden Ehefrauen. Wenn du es bei der einen nicht ausgehalten hättest, hättest du dich zu der anderen flüchten können. Wäre das nicht herrlich gewesen?«
    »Wirklich eine herrliche Vorstellung, Alicia! Aber eine, die leider an der Praxis scheitern würde. Ich traue mich nämlich nicht nach Dur zurück …«
    »Ich habe das auch ironisch gemeint, Blödmann! Aber ich muss zugeben, mir wäre ein halber Fergus immer noch lieber als gar keiner. Wo hast du so toll tanzen gelernt? Ich habe noch nie was von einer Tanzschule in Novo gehört.«
    »Du kennst doch Kristina Brunius, jetzt Fru Lund, nicht?«
    »Sicher.«
    »Bevor sie von Terra wegging, arbeitete sie als Assistentin in einem Tanzstudio. Also nahm ich Privatunterricht bei ihr. Fast ein ganzes Jahr lang schon.«
    »Ist das alles, was Kristina dir beigebracht hat?«
    »Du meinst, ob ich mit ihr was hatte?«
    »Eh … nun, so könnte man es sagen. Nicht, dass es mich irgendwas angehen würde.«
    Reith lächelte. »Würde es dir denn was ausmachen?«
    »Nein … also, nun ja … ein kleines bisschen schon.«
    »Ist das die Besitzanspruchskomponente im menschlichen Sexualtrieb, über die du dich so hochwissenschaftlich ausgelassen hast?«
    »Ich denke schon. Irgendein primitiver, atavistischer Drang.«
    »Es schmeichelt mir, dass du auf meine nachehelichen Amouren eifersüchtig bist, egal, ob es sich nun um reale oder imaginäre handelt. Aber um deine Frage zu beantworten: nein. Ich glaube schon, dass ich bei ihr hätte landen können, wenn ich’s versucht hätte – sie soll in dieser Hinsicht recht locker sein, wie ich gehört habe –, aber ich war viel zu sehr damit beschäftigt, über dich hinwegzukommen.«
    »Du armer Kerl! Wie kann ich das je wieder gutmachen?«
    »Indem du dich ganz schlicht und einfach bemühst, uns das Leben nicht schwerer zu machen, als es unbedingt sein muss. Zumindest für den nächsten Monat. Und vergiss nicht: Auch ich kann mich nicht freisprechen von einem gewissen Besitzdenken.«
    Das Stück war zu

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