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Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Titel: Die Gefährtin Des Lichts erbin2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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Drei schlägst, wird dir das Universum unter den Füßen zerfallen.«
    »Ich kann ein neues erschaffen!«, kreischte Dateh entzückt und geistig umnachtet. »Du hast dich in meiner Leere versteckt, nicht wahr, Oree Shoth? Ohne Ausbildung und vollkommen verängstigt hast du aus reinem Instinkt eine sichere Umgebung für dich geschaffen.« Zu meinem Entsetzen streckte er seine Hand aus, als ob er tatsächlich erwartete, dass ich sie ergriff. »Deshalb hoffte Serymn, dich für unsere Sache zu gewinnen. Ich kann nur dieses Reich erschaffen, aber du hast bereits Dutzende erschaffen. Du kannst mir dabei helfen, eine neue Welt aufzubauen, in der Sterbliche nie wieder Angst vor ihren Göttern haben müssen. Du und ich, wir werden dort eigenständige Götter sein, so wie es uns zusteht.«
    Ich wich vor seiner ausgestreckten Hand stolpernd zurück und blieb erst stehen, als ich die feste Biegung von Datehs Barriere in meinem Rücken spürte. Es gab keinen Ausweg.
    »Deine Fähigkeit gab es schon früher unter unseresgleichen«, faselte Dateh weiter. Er versuchte nicht länger, nach mir zu greifen, beobachtete mich aber um Sonnenscheins Schulter herum mit einem fast sexuellen Hunger. »Sie war allerdings selten, sogar als es noch Hunderte von uns gab. Nur Enefas Kinder hatten sie. Ich brauche diese Magie, Lady Oree.«
    »Wovon zum Mahlstrom redest du?«, verlangte ich zu wissen. Ich tastete verzweifelt über die harte Oberfläche hinter mir und hoffte, einen Türknauf zu finden. »Du hast bereits dafür gesorgt, dass ich deinetwegen töte. Erwartest du, dass ich jetzt auch Gottkind-Fleisch esse und so verrückt werde wie du?«
    Er blinzelte verwundert. »Oh ... nein. Nein. Du warst die Geliebte eines Gottkindes. Ich bin nie davon ausgegangen, dass man dir trauen kann. Aber deine Magie muss nicht verloren sein. Ich kann dein Herz essen und dann deine Macht selbst ausüben.«
    Ich erstarrte, und mir gefror förmlich das Blut in den Adern.
    Sonnenschein machte einen Schritt nach vorne und stellte sich vor mich.
    »Oree«, sagte er leise. »Benutze deine Magie, um diesen Ort zu verlassen.«
    Erschreckt fuhr ich zusammen und tastete nach ihm, bis ich seine Schulter fand. Zu meiner Verwunderung war er überhaupt nicht angespannt. Er hatte keine Angst. »Ich, ich kann nicht...«
    Er beachtete mein Gestammel nicht. »Du hast seine Macht schon einmal gebrochen. Öffne eine Tür nach Elysium. Ich werde dafür sorgen, dass er dir nicht folgt.«
    Da bemerkte ich, dass ich ihn sehen konnte. Er hatte angefangen, zu glühen. Die Göttermacht schwoll an, weil er sich meinem Schutz verschrieben hatte.
    Dateh bleckte seine Zähne und breitete seine Arme aus. »Geh mir aus dem Weg«, knurrte er. Und ... ich blinzelte, kniff die Augen zusammen und zuckte zurück. Er hatte ebenfalls begonnen, zu glühen. Allerdings in einem irritierenden Aufeinandertreffen vieler Farben, die nicht miteinander harmonierten. Es waren so viele, dass ich sie gar nicht alle benennen konnte. Meine Eingeweide krampften sich zusammen, als ich ihn anschaute. Die Farben waren hell, so unwahrscheinlich hell. Er war mächtiger, als ich je vermutet hatte.
    Ich verstand nicht, wieso, bis ich blinzelte und meine Augen diese merkwürdige, unfreiwillige Anpassung durchmachten, die so sehr schmerzte. Plötzlich sah ich Dateh durch den Schleier hindurch, mit dem er sich dank seiner Schreiberfähigkeiten umgeben hatte.
    Ich schrie. Was dort vor mir stand, war gigantisch und wogte, schaukelte auf zwanzig Beinen und schlug mit ebenso vielen Armen um sich und o Götter; o Götter, sein GESICHT — es war so grauenvoll, dass ich für mein Entsetzen ein Ventil brauchte.
    Sonnenschein kam auf mich zu. »Tu, was ich dir sage! Jetzt!«
    Mit diesen Worten warf er sich lodernd nach vorn, um Datehs Herausforderung entgegenzutreten.
    »Nein«, flüsterte ich und schüttelte den Kopf. Ich konnte meine Augen nicht von diesem riesigen brabbelnden Ding abwenden, zu dem Dateh geworden war. Ich wollte leugnen, was ich in Datehs Gesicht sah: Paityas sanftes Lächeln, Mes- sies viereckige Zähne, Maddings Augen. Und vieles andere. Von Dateh selbst war fast nichts mehr übrig - nichts außer Willen und Hass. Wie viele Gottkinder hatte er verzehrt? Genug, um seine Menschlichkeit zu vernichten und ihm unvorstellbare Macht zu verleihen.
    Niemand konnte eine derartige Kreatur bekämpfen und darauf hoffen, zu überleben. Nicht einmal Sonnenschein. Dateh würde ihn töten und sein Herz verspeisen. Anschließend

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