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Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)

Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)

Titel: Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Court
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Mondlichts in der düsteren Höhle glänzte. Der schwarze Schaft trug goldene Insignien, vermutlich das Siegel des Prinzen. Sie hatte es schon zuvor zwischen den Bildern an den Höhlenwänden gesehen. Silberne Elfenrunen waren in die Klinge eingraviert. Sie fragte sich, was sie bedeuteten und ob sie magisch waren. Ihr Herz schlug schneller, als ihr bewusst wurde, dass Elathan ihr ein unbezahlbares Geschenk dargeboten hatte. Sogar sie konnte erkennen, dass dieses Schwert ein Meisterwerk war, makellos und einzigartig. Es war ein Geschenk für eine Königin, nicht für eine Sklavin.
    Eilig zog sie sich an und seufzte, als sie den Elfenstoff ihre Haut entlanggleiten spürte, wie er sie gleichsam einer Feder streichelte. Dann schnallte sie sich den Gürtel mit dem Dolch um die Hüften, benötigte allerdings einige Zeit, herauszufinden, wie das Schwert nun zu tragen war. Es war um ihren Rücken gegurtet, an zwei Lederriemen, die sich zwischen ihren Brüsten kreuzten. Auf diese Art behinderte die Waffe nicht ihre Bewegungen, war aber mit einem Griff über die Schulter leicht genug zu erreichen. Als sie mit ihrem Erscheinungsbild zufrieden war, trat sie ans Ufer des Sees und musterte ihr Spiegelbild.
    Igraine riss die Augen auf, als sie die Frau im dunklen, ruhigen Wasser erblickte. Sie sah wie eine Fremde aus, denn sie war … wunderschön. Die enge Kleidung der Frau passte wie angegossen und betonte jede Kurve ihrer starken, athletischen Figur. Das ärmellose Oberteil schien wie dazu gemacht, ihre muskulösen Oberarme und Schultern vorzuzeigen, der breite Gürtel hob ihre Taille hervor, wo sie in ihre wohlgeformten Hüften überging. Die Hose schmiegte sich um ihre inzwischen straffen Schenkel und Waden. Ihr Haar musste sehr schnell gewachsen sein, denn es fiel in üppigen Wellen über ihre Schultern und ihren Rücken, reichte nunmehr bis an ihre Schulterblätter. Sogar ihr Gesicht hatte sich verändert. Es war kantiger geworden, mit hohen Wangenknochen und großen, grünen Augen, die ihr aus dem Wasser entgegenstarrten.
    Wie war es nur möglich, sich in solch kurzer Zeit so sehr zu verändern? Sie war sicher, dass es etwas mit dem Zauber dieses Ortes zu tun hatte. Sie konnte ihn überall spüren, wie er sie umgab, wie er ihre Haut kribbeln ließ. Ihre Sinne hatten sich verstärkt, seit sie am Tag zuvor Elathans Blut gekostet hatte. Ihre Augen schienen schärfer, konnten selbst das kleinste Insekt ausmachen, das an der gegenüberliegenden Wand über den Fels kroch. Die Farben wirkten heller, intensiver. Sie fühlte sich, als hätte ihr jemand einen Schleier von den Augen genommen. Zum ersten Mal wusste sie die Farbtöne dieser Höhle wirklich zu schätzen, das grüne Moos, das all die Steine bewuchs. Auch ihr Gehör hatte sich verbessert. Sie hörte gluckerndes Wasser einer Quelle, die hinter der nächsten Biegung des unterirdischen Sees liegen musste, und kleine Geschöpfe, die in den Wänden umherkrochen und den ewigen Stein aushöhlten.
    Sie begann, in der Höhle umherzuwandern, übte mit ihrem neuen Schwert. Es lag sehr leicht in der Hand und folgte präzise ihren Bewegungen. Die Klinge war schärfer als alles, das sie je zuvor gesehen hatte, und ließ umgehend einen Blutstropfen an ihrem Finger erscheinen, als sie die Spitze aus Versehen berührte. Sie steckte die Waffe wieder in die Scheide und suchte Elathans Bettgemach auf, auch wenn ihr nicht ganz klar war, was sie dort eigentlich wollte.
    Seine Präsenz war in diesem Raum beinahe greifbar, obwohl er nicht hier war. Sie ging ans Bett und setzte sich auf die Kante, ließ ihre Hände über die seidenen Betttücher gleiten. Dann – nachdem sie einen kurzen Blick hinter sich geworfen hatte, um sicherzustellen, dass niemand zusah – packte sie das nächstbeste Kissen und begrub ihr Gesicht darin, inhalierte tief die Überreste seines Duftes, der noch daran haftete. Als sie sich vor Augen hielt, was er in diesem Bett mit ihr angestellt hatte, entfuhr ihren Lippen ein leises Stöhnen. Elathan. Wie sehr sie ihn doch schon jetzt vermisste.
    Igraine hatte ihn schon zuvor begehrt, doch seit sie ihr Blut geteilt hatten, fühlte es sich wie körperlicher Schmerz an, von ihm getrennt zu sein. Wieder stöhnte sie, als sie sich auf den Bauch legte und das große Kissen mit beiden Armen umklammerte. Sie dachte nicht einmal daran, das Schwert von ihrem Rücken zu nehmen. Hier war der Ort, an dem er mit ihr gelegen hatte, seine Arme um sie, wo sie sich beschützt und sicherer denn

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