Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)
Geschöpf, das dort zufrieden auf ihrer Hand ruhte, sorglos und unbeschwert.
Sie wurde auf ein raschelndes Geräusch hinter sich aufmerksam und wandte sich langsam um. Der Vogel flog davon, zwitscherte fröhlich, als verabschiede er sich von ihr. Igraine blieb wie angewurzelt stehen, als Elathan auf einem mitternachtsschwarzen Ross aus dem Wald erschien.
Der Prinz ritt das edle Pferd, als wäre er darauf geboren worden, hielt die Zügel lose, während er das Tier mit seinen muskulösen Schenkeln steuerte. Er war mit einer leichten Jagdrüstung in tiefem Grün bekleidet, verziert mit filigranen goldenen Bäumen und Blättern. Igraine erkannte an seinem Gürtel das Zeichen, das sie für das königliche Siegel hielt. Es war dasselbe, das auch den Schaft ihres Schwertes schmückte. Darunter trug er enge Hosen in solch dunklem Grün, dass sie fast schwarz wirkten, hohe Stiefel und ein weiches Hemd mit weiten Ärmeln, die bis über seine Lederhandschuhe reichten. Igraines Herz setzte einen Augenblick aus, als ihr auffiel, dass die Farben seiner Kleidung genau der ihren entsprachen, sie als sein Eigentum markierten.
Neben seinem Schwert trug der Elf auch seinen Speer und einen Elfen-Langbogen, beides am reich geschmückten Sattel verankert. Seine langes, mondfarbenes Haar wurden von einem dünnen Lederband gezähmt, das es an den Seiten zurückhielt und seine edlen Gesichtszüge betonte. Elathans hohe Wangenknochen und leicht mandelförmige Augen, seine aristokratische Nase und der starke Kiefer verliehen ihm ein beeindruckendes Erscheinungsbild und verbanden sich doch mit der Schönheit einer wilden Bestie. Sein goldener Blick ließ ihr Gesicht nicht los, als er an ihre Seite ritt und in einer einzigen, flinken Bewegung abstieg. Sanft setze er am Waldboden auf.
Bevor sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie bereits in seine kräftige Umarmung geschlossen und küsste sie so stürmisch, dass sie zu atmen vergaß. Seine Lippen ergriffen wild und leidenschaftlich von ihr Besitz. Igraine stöhnte und öffnete bereitwillig den Mund für ihn. Kühn vereinnahmte er sie mit seiner Zunge, gab ihr einen unmissverständlichen Vorgeschmack darauf, was folgen würde, käme er erst zu ihrem Körper. Sein wundervoller Duft umgab sie, ließ ihre Knie so weich werden, dass Igraine seine muskulösen Oberarme ergreifen und sich hilflos an ihn klammern musste. Sie befürchtete, zu seinen Füßen in eine Pfütze zu zerfließen, sollte er seine Arme nun von ihr nehmen.
Sie spürte seine Hand auf ihrem Hinterkopf, sie gefangen haltend. Sie hätte seinem Kuss nicht einmal entkommen können, wenn sie es gewollt hätte. Seine behandschuhten Finger strichen über ihr Haar, wickelten es um seine Handfläche, während er an ihrer Unterlippe knabberte, bis sie vor Verlangen stöhnte. Seine andere Hand wanderte ihren sensiblen Rücken hinunter und ließ sie erschauern. Er packte ihre weiche Kehrseite und drückte sie eng an seinen starken, harten Körper. Seine Nähe zu spüren, war schon fast mehr, als sie ertragen konnte. Sie wollte ihn, hier und jetzt.
Nie zuvor hatte sich Igraine so gefühlt. Dieser Kuss vertrieb jeden anderen Gedanken als den, ihm seine Kleidung vom Leib zu reißen und seine nackte Haut auf ihrer zu spüren. Ohne ihn war sie unvollständig, wie ein Geschöpf, das von einem grausamen Gott in zwei Teile gerissen worden war. Er war nun ein Teil von ihr.
Plötzlich konnte sie ihm nicht nah genug sein. Verzweifelt warf sie ihre Arme um seinen Hals und schmiegte ihren Körper an seinen, frustriert von der harten Rüstung des Prinzen, die sie von ihm trennte. Er küsste sie wieder und wieder. Seine Zunge erforschte ihren Mund, während ihr Körper in seinen Armen erzitterte. Ihre Weiblichkeit pulsierte, feucht und bereit, ihm Einlass zu gewähren.
Als er seine Lippen zurückzog, zuckte sie enttäuscht zusammen. Langsam ließ er den Kuss ausklingen und vergrub sein Gesicht an ihrem Hals. Igraine war nach Weinen zumute, als sie seinen immer noch erregten Atem auf ihrer Haut spürte. Sie konnte es nicht mehr ertragen, von ihm getrennt zu sein, sei es auch nur für einen einzigen Augenblick. "Elathan", flüsterte sie in sein Haar, wagte es nicht, ihm zu sagen, wonach sie sich verzehrte. Der Prinz stöhnte tief in seiner Kehle, biss ihr sanft in den Hals, während es ihn Mühe kostete, sich selbst zurückzunehmen. Da standen sie, umschlossen in den Armen des anderen. Für einige Zeit bildete ihr schwerer Atem das einzige Geräusch.
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