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Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)

Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)

Titel: Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Court
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Volk hat ihn zum Wohle der Feen, die hier leben, verzaubert, ungestört von lästigen Menschen. Doch auch andere Geschöpfe bewohnen noch diese Wälder. Einige von ihnen könnten sich als gefährlich erweisen für einen Menschen, der töricht genug ist, ihnen in den Weg zu stolpern.
    "Ich bin der Jäger, dein Herr. Du bist meine Beute, meine Sklavin. Lauf so schnell du kannst. Ich gewähre dir einen einstündigen Vorsprung. Danach werde ich nicht eher ruhen, bis du mir gehörst." Er beugte den Kopf und senkte seine Stimme zu einem Flüstern, damit die wachsamen Ohren der Zentauren nicht hörten, was er ihr sagte. "Wie wunderschön du in dieser Elfentracht aussiehst  –  wie Diana, die Göttin der Jagd. Du kannst dir nicht vorstellen, wie gerne ich in dir wäre, jetzt und hier. Doch wenn die Zeit gekommen ist und ich dich nehme, erwarte nicht, dass ich mich zurückhalte, Frau. Du wirst dich mir völlig ergeben, und ich werde in Anspruch nehmen, was rechtmäßig mir gehört."
    In diesem Augenblick waren auch die letzten Lichtstrahlen verschwunden, die noch durch die Blätter gefallen waren, und die Lichtung war von finsteren Schatten erfüllt.
    "Die Jagd hat begonnen", verkündete Elathan lautstark, mit einer Stimme, die wie Donner durch die alten Bäume rollte.
    Igraine zögerte einen Moment. Einen letzten Blick warf sie dem Prinzen zu, allein, um den Ausdruck in seinen Augen zu erspähen. Sie waren nun dunkel, tief bernsteinfarben, und sie zeigten keine Gefühlsregung außer dem Nervenkitzel der Jagd. Entsetzt fuhr sie herum und begann, zu rennen.

 
     
     
     
    9. Kapitel
    Die Jagd

     
     
    Igraine lief durch den Wald, die höhnischen Schlachtrufe der Zentauren noch immer in den Ohren. Die gefallenen Blätter raschelten unter ihren Füßen, während sie rannte, so schnell sie nur konnte. Sie hoffte, bereits in sicherer Entfernung zu sein, als ihr einstündiger Vorsprung verstrichen war. Ihr war bewusst, dass sie dem Prinzen und seinen rauflustigen Jagdgefährten nicht davonlaufen konnte. Doch womöglich blieb ihr eine Chance, sofern sie sich ein Versteck suchte. Der Wald lag in Finsternis. Der Vollmond aber erleuchtete den Himmel und schien hier und da durch die Blätter, sodass sie doch vorankommen konnte.
    Sie hatte keine Ahnung, wohin sie lief, nahm aber an, dass ihre Flucht sie allem Anschein nach tiefer in einen älteren Teil des Waldes führte. Das Unterholz war hier dichter – die Zweige hinterließen blutige Kratzer an ihrem Gesicht und ihren nackten Armen, als sie sich einen Weg hindurch kämpfte. Die Bäume sahen knorrig und uralt aus und standen nun näher beieinander, wodurch es ihr das Laufen schwerfiel, ohne über die Wurzeln zu stolpern.
    Schließlich erreichte sie einen derart dichten Bereich des Waldes, dass auch der letzte Funken Mondlicht von den Blätterkronen verschluckt wurde. Igraine hielt einen Moment inne und suchte nach einem Ausweg, doch es war stockfinster. Es wäre zu demütigend gewesen, hätte Elathan sie außer Gefecht auf dem Waldboden vorgefunden. Die Dunkelheit hatte sich noch tiefer über das Dickicht gelegt, und ihr war klar, dass sie sich auf diese Art niemals bis auf die andere Seite der Wälder durchschlagen könnte.
    Als sie beschloss, dass es die beste Lösung war, zu ihrem Ursprungsort zurückzukehren, da fiel ihr auf, dass sie ihren Orientierungssinn völlig verloren hatte. Ahnungslos, was sie nun tun sollte, wandte sie sich dem nächstbesten Baum zu und warf ihre Arme um den Stamm. Dort presste sie ihre Wange an die raue Rinde und schloss die Augen.
    Als sie eine lähmende Angst in sich aufsteigen spürte, zwang sich Igraine dazu, gleichmäßig zu atmen. Sie konnte nicht anders, als an Elathan zu denken. Seit sie ihr Blut vereint hatten, war sie mit Herz und Seele an ihn gebunden. Obgleich er nicht in der Nähe war, obgleich er derjenige war, der sie in diese vollkommene Finsternis geschickt hatte, so konnte sie doch seine mächtige Gegenwart spüren, seine beruhigende Stärke.
    Sie stellte ihn sich auf der Lichtung stehend vor, regungslos wie ein uralter Baum, während seine scharfen Augen die Dunkelheit nach ihr durchsuchten. Sobald die Stunde verstrichen war, würde er ihr zweifellos folgen, würde er versuchen, zurückzufordern, was nun rechtmäßig ihm gehörte. Trotz der Tatsache, dass er der Jäger und sie sein Wild war, war es die Gewissheit, dass er sie letztlich doch finden würde, die er den Mut zum Weitergehen verlieh.
    Etwas kitzelte ihrer Nase, gerade

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