Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gefangene des Highlanders

Die Gefangene des Highlanders

Titel: Die Gefangene des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
Vom Netzwerk:
aufzog.
    Ihr Körper glühte vor Hitze, sie hatte die Decken beiseite geschoben, und die helle, bloße Haut ihres Körpers glänzte im Sonnenlicht, das jetzt durch die Türöffnung eindrang. Sie lag auf dem Rücken, die Arme ausgebreitet, von wilden Strähnen und Locken der roten Haarflut umflossen, die ihre rechte Brust verhüllten, die linke jedoch dem Blick des Betrachters aussetzten. Braden spürte, dass es zu spät war, sich zurückzuziehen, dass diese schöne Hexe ihn längst in ihren Bann gezogen hatte, und sein Blut pulsierte heiß durch die Adern.
    Langsam trat er näher, kniete neben dem Lager nieder und atmete den warmen Geruch ein, der von diesem bloßen Körper zu ihm aufstieg. Es duftete nach Weib, unendlich süß und verlockend, nach ihrer weicher Haut, ihrem fülligen Haar, nach dem zarten Flaum ihrer Nackenhärchen und den kleinen Schweißperlchen, die zwischen ihren runden Brüsten standen. Ohne zu wissen, was er tat, hob er die Hand und folgte zärtlich der geschwungenen Linie ihrer Augenbrauen, berührte ihre Nase, die sie so hochmütig rümpfen konnte, fühlte über die weichen Lippen des halbgeöffneten Mundes.
    Sie ächzte leise im Schlaf, und er spürte plötzlich ihre Zunge, die sich zwischen die Lippen schob und für einen kleinen Moment seinen neugierigen Finger netzte.
    Er hielt erschrocken inne, spürte, dass er sich aus ihrer Nähe lösen musste und zog behutsam die Decke über ihren nackten Körper. Dann betrachtete er ihr erhitztes Gesicht voller Sorge, und die irrsinnige Angst überfiel ihn, sie könne sterben.
    „Marian“, flüsterte er. „Marian – du darfst nicht aufgeben!“
    Sie hob die Lider ein kleines Stückchen ,und er sah ihre grünlichen Augen, die Pupillen vom Fieber geweitet. Erkannte sie ihn? Er hatte keine Ahnung, doch er legte entschlossen den Arm unter ihren Kopf, zog sie ein wenig in die Höhe und hielt ihr den Becher an den Mund.
    „Trink!“, befahl er energisch.
    Sie schnaubte, wehrte sich, doch als er nicht bereit war, sie loszulassen, schluckte sie etwas von dem Wasser. Er blieb beharrlich und ruhte nicht, bis sie den Becher leergetrunken hatte und hustend wieder auf dem Lager lag.
    „Dir werde ich den Starrsinn schon austreiben!“, schimpfte er.
    Ein zorniger Blick aus blitzenden, grünen Augen traf ihn und er war mit seinem Erfolg sehr zufrieden.
    „Ich komme wieder“, drohte er und zog ihr die Decke zurecht.
    Sie fasste den Stoff jetzt mit beiden Händen und zog ihn bis zum Hals hinauf.
    „Verschwinde und komm mir nie wieder unter die Augen!“, krächzte sie. „Du hast mich fast umgebracht, Braden MacDean!“
    Hatte er es doch gewusst, dass sie ihm die Schuld zuschieben würde! Trotzdem spürte er ein warmes Gefühl der Erleichterung, denn sie machte jetzt nicht mehr den Eindruck, gleich sterben zu wollen. Ganz im Gegenteil, sie wirkte sehr lebendig.
    „Überleg es dir besser dreimal, bevor du wieder versuchst, mir zu entkommen!“
    Sie war noch zu erschöpft, um ihm eine wütende Antwort zu verpassen, doch das Funkeln ihrer Augen sagte genau, was sie dachte.
    Ich würde dich liebend gern erdolchen, Braden MacDean.
    Am Abend hockte sie schon wieder neben Aisleen, trank Kräutersud und aß mit großem Appetit frisch gebackene Haferküchlein. Sie hatte Swan in den Wald geschickt, um nach ihrem Kleid und Mantel zu forschen, und der Junge brachte tatsächlich beides zurück und legte die Kleidungsstücke stolz wie ein König zu ihren Füßen ab.
    ***
    Druce MacMorray liebte seine Familie, die weit oben im Norden der Highlands weite Ländereien besaß. Die Gegend war rauh und wenig fruchtbar, mit dem Anbau von Feldfrüchten war nicht viel Ertrag zu erzielen, doch man züchtete Rinder und Schafe, die man gegen Getreide und anderes eintauschen konnte. Die MacMorrays waren nicht reich, aber sie besaßen alle ein fröhliches, harmloses Gemüt, hielten fest zusammen und waren stolz darauf, freie Herren über ihr Land zu sein.
    Der kräftige, ein wenig tapsige Druce war der älteste von drei Brüdern, dazu gab es zwei jüngere Schwestern, die beide braunes Lockenhaar und dunkle Augen besaßen. Wie sehr hatte man um den großen Bruder gebangt, als er sich entschloss, ins Heilige Land aufzubrechen und lange Zeit keine Nachricht von ihm kam. Doch er war mit reicher Beute beladen aus dem Land der Sarazenen zurückgekehrt, und nun wollte man ihn kaum wieder fortlassen.
    Doch Druce war zu den MacArons geritten, hatte einige Wochen auf deren Burg verbracht und war

Weitere Kostenlose Bücher