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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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als der Kerl, der mit dem kopierten SG21 in der Weltgeschichte herumballerte.
    Dieser Gedanke elektrisierte ihn. »Herr Major, hat sich unser infamer Mörder wieder gezeigt?«
    Wagner schüttelte den Kopf. »Nein! Dabei bin ich mir sicher, dass er erneut zugeschlagen hat oder es bald wieder tun wird. Wenn so einer Gefallen am Töten gefunden hat, hört er nicht eher auf, als bis er aus dem Verkehr gezogen wird. Aber das ist nicht Ihr Job. Ihre Aufgabe ist es, die Container zu kontrollieren und danach die Zugräuber auszuräuchern.« Damit unterbrach der Major die Verbindung.
    Torsten wandte sich mit einem verkrampften Lächeln zu Henriette um. »Dann tun wir halt Wagner den Gefallen. Sie bringen mich heute Abend zu einer Stelle am Fluss, an der ich abtauchen kann, und holen mich ein paar Stunden später wieder dort ab.«
    »Wäre es nicht besser, wenn ich mitkommen würde?«
    »Wie Wagner richtig sagte, soll ich nicht fliegen, sondern schwimmen. Aber Sie waren bei der Luftwaffe und nicht bei der Marine.«
    »Sind Sie ein ausgebildeter Kampfschwimmer?«, wollte Henriette wissen.
    »Ich habe eine dem nahekommende Ausbildung mitgemacht«, antwortete Torsten, während er einen Neoprenanzug, eine Tauchmaske und Sauerstoff-Flaschen samt anderen Ausrüstungsgegenständen aus dem Keller holte.
    Henriette gab nicht auf. »Ich habe ebenfalls Tauchkurse gemacht, wenn auch privat und nicht bei der Bundeswehr. So war ich zum Beispiel zwei Wochen in Österreich am Attersee und zwei Wochen am Roten Meer.«

    »Das bisschen Schnorcheln, das Sie dort gemacht haben, können Sie wohl kaum Tauchen nennen«, spottete Torsten.
    »Sie brauchen aber jemanden, der Ihnen den Rücken freihält und für Sie Schmiere steht«, antwortete Henriette beherrscht, obwohl ihr die Macho-Art, die Renk jetzt wieder an den Tag legte, auf die Nerven ging. Er schien auch einer von den Männern zu sein, die der Ansicht waren, dass nur richtige Kerle in die Bundeswehr gehörten und Frauen höchstens als Ärztinnen und Sanitäterinnen geduldet werden sollten.
    Mit ihrem Einwand allerdings hatte Henriette die Befürchtung angesprochen, die Torsten eben durch den Kopf gegangen war. Der Antwerpener Hafen war nicht irgendein Bassin, bei dem nach Feierabend das Licht ausgedreht wurde. Hier wurden Tag und Nacht Container verladen, und es würde nicht einfach sein, neugierigen Blicken zu entgehen. Doch ihm widerstrebte es, seine Begleiterin mitzunehmen. Zwar bestand die einzige Gefahr darin, von Hafenarbeitern oder dem Sicherheitsdienst erwischt und verhaftet zu werden, aber …
    Torsten brach den Gedankengang ab, denn er erinnerte sich an eine Vorrichtung, die er unten bei den Taucheranzügen gesehen hatte. Es waren zwei zigarettenschachtelgroße Kästchen gewesen, die durch ein dünnes Kabel miteinander verbunden waren. Ein weiteres Kabel führte von jedem Kästchen zu Kopfhörern, die in eine Tauchermütze eingebaut waren.
    »Auf diese Weise müsste es gehen«, sagte er leise.
    »Ich kann also mitkommen?« Henriette schöpfte Hoffnung, als Renk nickte.
    »Ja, aber Sie bleiben an der Leine, verstanden!«
    »Leine? Wieso?«
    »Warten Sie! Ich zeige Ihnen gleich etwas«, antwortete er und stieg in den Keller. Als er wieder hochkam, legte er die Teile der Vorrichtung auf den Tisch. »Es geht darum, dass wir uns verständigen können. Mit Funk geht es schlecht, denn der könnte abgehört werden. Diese Dinger hier funktionieren
ähnlich wie ein Kindertelefon aus zwei Büchsen und einer Schnur. Nur ist das Kabel hier annähernd hundert Meter lang. Wir müssen darauf achten, dass wir nahe genug zusammenbleiben und die Leine nicht irgendwo hängen bleibt und reißt. Allerdings sage ich Ihnen eins: Wenn Sie einen Fehler machen und unseren Auftrag versauen, können Sie sich wieder hinter das Steuer Ihres Hubschraubers setzen und den Rest Ihrer Dienstzeit bei der Luftwaffe verbringen.«
    Torsten hoffte schon, dass seine Begleiterin sich dieser Gefahr nicht aussetzen würde. Doch Henriette nahm die zweite Tauchmütze, die er mit hochgebracht hatte, zog sie sich über den Kopf und sah ihn dann fragend an. »Und wie geht es weiter?«
    Torsten nahm eine Taucherbrille, setzte sie ihr auf und steckte ein weiteres Kabel in eine Buchse am unteren Rand der Brille. »Jetzt können Sie reden!«
    Henriette tat es und sah Torsten lachen.
    »Sie müssen schon warten, bis ich das Zeug ebenfalls aufgesetzt habe. Übrigens werden die beiden Kabel zum Kopf am Taucheranzug festgemacht, damit sie

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