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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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begann auszupacken. »Ich habe was zu essen mitgebracht. Ich hoffe, du magst Bami Goreng!«
    »Ich habe Hunger wie ein Wolf! Aber sollen wir wirklich zusammen essen? Was ist, wenn drüben was passiert?«
    »Falls ein Flugzeug kommt, hören wir es. Sonst ist von hier aus sowieso nichts Wichtiges festzustellen.«
    Henriette war beleidigt, weil er die Stunden, die sie hier am Fenster gesessen und durch den Feldstecher gestarrt hatte, als nutzlos abtat. »Ich habe immerhin dich und den Typen vom Flughafen beobachtet, als ihr miteinander geredet habt. Der sah nicht gerade freundlich aus.«
    »Er war es auch nicht. Aber erzählen Sie … äh, erzähl noch mal ausführlich, was du alles gesehen hast.« Torsten packte
noch immer aus und wunderte sich, weil die Zahl der Styroporschachteln auf dem Tisch immer größer wurde.
    Auch Henriette schüttelte den Kopf. »Woll… willst du uns mästen oder für eine kommende Hungersnot vorbeugen?«
    »Eigentlich sollte es nur ein schlichtes Bami Goreng sein. Aber wie es aussieht, habe ich die falsche Tüte erwischt!« Torsten schämte sich, weil er für das Ganze nur poplige zwanzig Euro im Lokal zurückgelassen hatte. Dabei hätte er gleich sehen müssen, dass die junge Chinesin mehr als nur die beiden bestellten Menüs eingepackt hatte.
    »Es ist ein Geschenk! Ich habe jemandem einen kleinen Gefallen getan«, sagte er und machte Henriette damit neugierig.
    »Welchen Gefallen?«
    »Da ich auch Wagner und Petra davon informieren muss, möchte ich es ungern zweimal erzählen. Wir sollten jetzt essen. Ich habe nämlich auch Hunger. Außerdem werden die leckeren Sachen sonst kalt.«
    Dagegen wusste Henriette nichts einzuwenden. Sie spürte jedoch, dass ihr Begleiter mehr Erfolg gehabt hatte als sie. Da sie seinen Bericht so rasch wie möglich hören wollte, brachte sie keinen Einwand mehr vor, sondern griff wahllos nach einer Schachtel und öffnete sie.
    »Ah, Hummerkrabben! Die mag ich besonders gerne. Gibt es irgendwo auch Reis?«
    Torsten reichte ihr eine Schachtel. »Hier! Du kannst alles haben. Da ist noch eine Portion.«
    »Wenn ich das alles essen soll, werde ich noch zu einer Kampfkugel wie Petra.« Kaum hatte Henriette es gesagt, bereute sie es. »Tut mir leid, ich wollte Frau Waitl nicht beleidigen. Sie ist wirklich nett.«
    »Sie ist der beste Kumpel, den man sich denken kann. Es ist nur schade, dass sie für den Außendienst nicht in Frage kommt«, antwortete Torsten und klaute sich eine Hummerkrabbe.
»Das hier wäre für Petra wahrscheinlich die Vorstufe zum Paradies. Wenn wir die Sache hier abgeschlossen haben, lade ich sie und natürlich auch dich in dieses Lokal ein. Das habe ich den Besitzern bereits versprochen.«
    Henriette begriff, dass dieses Lokal eine Rolle in Renks Bericht spielen würde, und musste sich zwingen, nicht alles in sich hineinzuschlingen, um schneller mit dem Essen fertig zu werden.
    Torsten bemerkte ihre Unruhe und grinste. »Ich habe dir schon einmal gesagt, dass Geduld die wichtigste Eigenschaft ist, die jemand in unserem Beruf besitzen sollte. Wird man hibbelig, macht man leicht Fehler!«
    »Das habe ich eben bemerkt. Ich habe nämlich ein Stück gebackene Banane in die Sojasauce getaucht!« Henriette musste über sich selber lachen und nahm es Torsten nicht übel, dass er darin einstimmte.

ACHTZEHN
    K aum war das Essen beendet, wies Torsten seine Begleiterin an, die Reste abzuräumen. Er holte seinen Laptop aus dem Schrank, stöpselte das Telefon ab und steckte das Modem, das zu seiner Ausrüstung gehörte, in die Buchse. Als Henriette zurückkam, gluckste sie vergnügt vor sich hin.
    »Was ist denn jetzt los?«, fragte Torsten.
    »Ich bin eben Frau Leclerc über den Weg gelaufen. Der sind schier die Augen übergegangen, als sie die vielen leeren Schachteln gesehen hat. Sie sagte, Männer könnten manchmal recht dumm sein und meine Beschwerden kämen gewiss nicht von Regelblutungen. Sie habe dabei nie einen Bissen über die Lippen gebracht, versicherte sie mir und ist nun überzeugt, dass es für meinen Hunger nur eine einzige Erklärung gäbe.«

    »Und die wäre?«
    »Sie meint, ich sei schwanger!«
    »Äh?«
    »Dasselbe habe ich auch gedacht. Aber Frau Leclerc wird dich für den Rest unseres Aufenthalts hier als werdenden Vater betrachten. Hoffentlich machst du dann auch ein glückliches Gesicht. Es würde unserer Tarnung auf jeden Fall den letzten Kick geben.«
    »Verrat das aber nicht zu Hause, sonst fällt es Wagner noch ein, dich mit

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