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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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ein.
    »Was wir für Petra tun konnten, haben wir getan. Wir müssen uns endlich um Ihre Ausbildung kümmern. Da Wagner noch immer nicht dazu gekommen ist, den versprochenen Plan fertigzustellen, werde ich erst einmal improvisieren. Kommen Sie mit!«
    Torsten stand auf und sah Henriette auffordernd an. Diese ahnte, dass etwas im Busch war, und nahm sich vor, alles zu tun, um ihm den Spaß zu verderben.
    »Wie steht es mit Ihrer persönlichen Artillerie?«, fragte Torsten auf dem Weg zum Schießplatz.
    »Sie meinen, ob ich Schusswaffen besitze?«

    »Genau das meine ich!«
    »Ich habe zu Hause ein Kleinkalibergewehr«, sagte Henriette und verschwieg, dass sie damit im letzten Jahr zum Unmut aller männlichen Schützen Siegerin im großen Preisschießen ihres Heimatorts geworden war.
    »Ich glaube nicht, dass so eine Kinderflinte zu den für unseren Job relevanten Waffen zählt. Ich hatte eher an so etwas hier gedacht!«
    Bevor Henriette seine Handbewegung richtig erkennen konnte, hielt Torsten seine Sphinx AT2000 in der Hand.
    Ein Soldat, der ihnen entgegenkam, wich erschrocken zurück.
    Um Henriettes Lippen zuckte es. »Wenn Sie nicht einmal aus Versehen erschossen werden wollen, sollten Sie solche Scherze unterlassen, Herr Oberleutnant.«
    Der Soldat stierte Torstens zivile Kleidung verdattert an. »Das ist ein Oberleutnant? Und bei mir meckert der Spieß schon, wenn ich mal ne private Unterhose anziehe.«
    Sein Blick wurde anzüglich. »Und wie ist das bei euch Amazonen? Bekommt ihr auch vorgeschrieben, was ihr unter euren Röcken zu tragen habt?«
    »Sicher! Wir bekommen jedes Jahr zu Weihnachten die Kataloge der edelsten Dessoushersteller aus Paris und dürfen uns etwas aussuchen.« Henriette sah amüsiert, wie der Bursche schluckte. Solche Anzüglichkeiten kamen unter Soldaten immer wieder vor. Wenn eine Frau es nicht fertigbrachte, sich Respekt zu verschaffen, wurde sie rasch zur Zielscheibe aller aufgeblasenen Kerle.
    Torsten tippte den jungen Soldaten mit dem Zeigefinger an. »Du hast sicher zu tun, Kleiner. Wenn du das nächste Mal den Mund aufreißen willst, denke vorher nach. Einen weiblichen Offizier so anzumachen, wie du es eben getan hast, könnte dich das nächste freie Wochenende kosten.«
    Es war direkt komisch, wie schnell der Bursche verschwand.
Henriette musste sich das Lachen verkneifen. Dennoch passte es ihr nicht, dass Renk sich eingemischt hatte. »Ich wäre mit dem Mann auch allein fertiggeworden. Sie hätten ihm nicht gleich mit Urlaubsentzug drohen müssen.«
    »Wie es aussieht, bekommt er den auch so!« Torsten deutete nach hinten.
    Offenbar hatte der junge Mann nicht aufgepasst und war mit einem Offizier im Hauptmannsrang zusammengestoßen. Dieser begann auch sogleich zu brüllen. »Was fällt Ihnen ein! Haben Sie keine Augen im Kopf? Oder haben Sie Ihr Hirn im Spind zurückgelassen?«
    »Ich glaube, wir sollten weitergehen. Das sieht nicht so aus, als würde das so schnell aufhören.« Torsten schlug ein so strammes Tempo an, dass Henriette immer wieder einen Zwischenschritt einlegen musste, um mithalten zu können.
    Kurz darauf erreichten sie die Halle, die für das Schusstraining mit leichten Handfeuerwaffen gebaut worden war. Torsten winkte dem Feldwebel, der das Ganze überwachte, kurz zu und fragte ihn nach einer freien Schussbahn.
    »Sie können von mir aus die ganze Halle haben, Renk. Oder sehen Sie hier irgendjemanden außer Ihnen, der schießen will?«
    »Auch gut. Haben Sie zufällig eine Pistole hier, mit der Leutnant von Tarow üben kann?«
    »Die müssten Sie sich leider selbst bei der Waffenausgabe holen. Ich würde es ja gern tun, aber die sind in letzter Zeit arg pingelig geworden.«
    Torsten drehte sich zu Henriette um und feixte. »Also das Ganze kehrt, Leutnant. Bevor Sie schießen können, brauchen Sie das Instrument dazu.«
    »Sie haben doch Ihre Pistole dabei. Die könnte ich doch benützen«, wandte Henriette ein.
    Der Feldwebel verdrehte die Augen. So wie er Renk einschätzte, würde dieser eher seine Freundin verleihen als diese
Pistole, denn die war bekanntermaßen sein Heiligtum. Zu seiner Verwunderung blieb der MAD-Mann ruhig und lächelte sogar, als er dem jungen Ding antwortete, das besser in ein hübsches Sommerkleid als in eine Uniform gepasst hätte. »Mit meiner Pistole schießen zu dürfen müssen Sie sich erst einmal verdienen, Leutnant. Und jetzt kommen Sie! Die Leute in der Waffenausgabe sind Beamtenseelen. Die machen um Punkt neun Uhr Brotzeit, und

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