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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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stand der Schrank. Sonst gab es weder einen Tisch noch einen Stuhl oder sonst eine Ablagemöglichkeit. Es hätte auch kein weiteres Möbelstück hineingepasst.
    »Ich bringe Wagner um!«, stöhnte Torsten fassungslos.
    »Haben Sie schon das Badezimmer gesehen?« Henriette zeigte auf eine schmale Tür, die Torsten zuerst für einen Teil des Schranks gehalten hatte. Er ging hinein und fand sich in einer Kammer von etwa zwei mal anderthalb Metern wieder, in die die Toilette, die Dusche und das Waschbecken hineingestopft worden waren.
    »Wie war das mit dem Budget, das wir nicht überschreiten dürfen?« Henriette wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Der Raum zwischen Tür und Schrank war gerade so groß, dass sie die Taschen mit den Laptops abstellen konnte.
Die Reisetaschen musste Torsten vorerst auf dem Bett platzieren.
    »Ich fange schon mal an, meine Sachen in den Schrank zu räumen. Sie können inzwischen ins Bad gehen!«, erklärte er und zog den Reißverschluss auf.
    »Manchmal sind Sie wahrhaftig ein Kavalier«, spöttelte Henriette und verschwand schnell im Bad, um Torsten keine Chance zu einer Replik zu geben.
    Während sie sich die Zähne putzte und für die Nacht fertig machte, stopfte Torsten seine Wäsche und seine Kleidung auf eine Weise in zwei Fächer, dass ein Rekrutenausbilder einen Wutanfall bekommen hätte. Dann faltete er seine Reisetasche zusammen und legte sie oben auf den Schrank. Da er sich in dem Raum kaum bewegen konnte, setzte er sich auf die Kante des Bettes und wartete, bis seine Begleiterin fertig war.
    Henriette brauchte weniger Zeit, als er angenommen hatte. Zumindest in dieser Beziehung hatte sich ihre Bundeswehrausbildung ausgezahlt, sagte er sich, während er aufstand, seine Lederjacke auszog und in den Schrank hängte. Mit einem kurzen Blick streifte er seine Untergebene, die jetzt einen langen Schlafanzug mit dunkelvioletten Hosen und einem lavendelfarbigen Oberteil trug. Zu seinem nicht geringen Ärger fand er sie attraktiv und wandte ihr daher den Rücken zu, während er seine Toilettensachen heraussuchte.
    »Sie brauchen nicht auf mich zu warten. Wenn Sie bereits schlafen sollten, lege ich mich vorsichtig hin«, sagte er über die Schulter hinweg und trat in das Bad. Zu seinem Verdruss schien er darin länger zu brauchen als Leutnant von Tarow. Als er zuletzt in seinen Schlafanzug schlüpfte, genierte er sich direkt, denn er hatte nur kurze Shorts und ein Trägershirt dabei, beide in der olivgrünen Standardfarbe der Bundeswehr. Außerdem wies sein Shirt einen Riss auf, den er beim Einpacken übersehen hatte.
    Torsten steckte vorsichtig den Kopf zur Tür hinaus, um zu
sehen, ob seine Begleiterin bereits eingeschlafen war. Zu seiner Enttäuschung lag sie auf den linken Oberarm gestützt im Bett und las in einem Buch.
    »Ich glaube nicht, dass jetzt die richtige Zeit zum Lesen ist«, knurrte er.
    »Keine Sorge, ich höre schon auf. Es handelt sich um das Programmheft für diese Veranstaltung. Wussten Sie, dass das Symposion vor allem von Nichtregierungsorganisationen durchgeführt wird?«
    Kopfschüttelnd trat Torsten aus dem Bad und bemühte sich, das Loch in seinem Hemd zu verbergen. »Nein, ich hatte keine Ahnung. Ich bin mir aber sicher, dass Wagner darüber Bescheid weiß. Wenn mir nur ansatzweise klar würde, warum er uns hierhergeschickt hat, wäre mir wohler.«
    »Ich bin mir sicher, dass ein Sinn hinter dem Ganzen steckt. Major Wagner scheint mir kein Vorgesetzter zu sein, der seine Leute nur aus Jux und Tollerei in der Gegend herumschickt.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr! Aber darüber sollten wir uns lieber morgen unterhalten – oder besser gesagt heute, wenn wir ein paar Stunden geschlafen haben.« Torsten schlüpfte unter die Decke und stieß sofort gegen Henriette.
    »Entschuldigung, ich …«, begann er.
    Henriette lachte freudlos auf. »Das Bett ist verdammt schmal. Ich glaube, sogar das meine zu Hause ist breiter als das hier.«
    »Wir werden es überleben«, sagte Torsten und dachte dabei an die Erdlöcher, in denen er bei einigen Einsätzen in Afghanistan hatte übernachten müssen. Bequemer war die Matratze hier auf jeden Fall. Er versuchte, Abstand zu seiner Begleiterin zu wahren, schaffte aber nur wenige Zentimeter, dann war das Bett auch schon zu Ende.
    »Gute Nacht«, flüsterte Henriette und schaltete das Licht aus. Auch sie musste aufpassen, um nicht gegen Torsten zu stoßen. Während sie mühsam eine Stellung suchte, in der sie

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