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Die geheime Welt der Frauen

Titel: Die geheime Welt der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilana Stanger-Ross
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die neuen Verschlüsse perfekt passten: Wenn man es nicht wusste, merkte man nicht, dass sie ersetzt worden waren.
    »Na schön«, sagte Sima, »also abgemacht.«
    Sie beugte sich über den Katalog und gab vor, beschäftigt zu sein. Nach ein paar Minuten erlaubte sie sich einen Blick auf Timna - sie blätterte in einer Modezeitschrift, offensichtlich unbeeindruckt von dem Schweigen, das Sima als bedrückend empfand.
    »Nun«, begann Sima, »sind Sie und Alon viel zusammen gereist?« Es war eine blöde Frage, das wusste sie, aber Timna konnte nie widerstehen, über Alon zu reden.
    Timna legte den Kopf leicht zur Seite und dachte nach. »Wir waren ein paar Mal campen«, erklärte sie, »aber da waren wir noch in der Highschool und dann in der Armee, also hatten wir nicht viel Zeit, außerdem ist Israel ja auch kein so großes Land, das man erforschen könnte.« Sie schlug die Zeitschrift zu und lächelte. »Aber habe ich Ihnen schon erzählt, wie Alon und ich einmal fast nach Jordanien gesegelt wären?«
    Sima beugte sich erwartungsvoll vor. Ihr gefiel das Strahlen in Timnas Augen, wenn sie über Alon sprach, ihr breites Lächeln, und wie sie manchmal schüchtern den Kopf senkte, um das Grinsen zu verbergen.
    »So viele große Gefühle in meinem Laden«, hatte Sima zu Connie gesagt, »das ist für mich ein Grund, am Morgen aufzustehen.«
    Connie hatte stirnrunzelnd gefragt: »Ihr arbeitet doch erst seit zwei Monaten zusammen - wofür bist du früher aufgestanden?«
    Sima antwortete darauf nicht, sondern dachte nur: Ich habe keine Ahnung, nicht die geringste Ahnung.
    »Unsere Abschlussklasse machte einen Ausflug nach Eilat«, begann Timna, »also können Sie sich vorstellen, wie das aussah - typisch Highschool eben. Eine Menge Achtzehnjährige liegen in der Sonne und versuchen, jemand anderen dazu zu bringen, Soda und Bier zu holen.«
    Sima nickte, als hätte sie so etwas selbst erlebt.
    »Ein paar von uns machten einen Spaziergang und entdeckten ein Segelboot, das an einer Jacht festgemacht war. Wir malten uns sofort aus, wie schön es doch wäre, ein Boot zu mieten und eine Fahrt zu machen, aber natürlich wusste niemand, wem das Boot gehört. Aber am Ende der Bucht gab’s diese winzige, dunkle Bar, also sind wir dorthin und haben den Barmann gefragt, ob er irgendwas über das Boot wüsste. Und er - es war wie in einem Film - zeigte mit der Hand einfach in den hinteren Teil der Bar, wo der Besitzer beim Mittagessen saß.«
    »Was für ein Zufall.« Sima schüttelte verwundert den Kopf. Es war genau die Art von Glücksfall, die ihrer Meinung nach für Timna typisch war - das Wasser immer warm, der Erfolg niemals weit entfernt.
    »Wir haben ihn auf das Boot angesprochen, und anfangs sagte er, nein, er vermiete es nicht. Aber dann hat er gesehen, dass wir nur junge Leute waren, die die letzten paar Wochen vor der Militärzeit genießen wollten, und willigte ein. Also haben wir bezahlt, das Boot genommen und waren ganz aus dem Häuschen vor Freude, als wir die Küste entlangsegelten, jedem am Strand zuwinkten und natürlich immer weiter vom Ufer abkamen.« Timna strich sich durchs Haar. Sima beobachtete, wie es anschließend wieder perfekt in die Ausgangsposition fiel. »Aber die Sache beim Golf von Eilat ist, dass sich Ägypten und Israel die Küste quasi teilen, Jordanien gegenüber liegt und direkt
darunter Saudi-Arabien. Alles liegt so nahe beieinander, dass man an klaren Tagen jedes dieser Länder sehen kann. Wir segelten also kreuz und quer übers Meer«, Timna machte eine Zickzackbewegung in der Luft, »und kamen immer wieder nahe an Ägypten und an Jordanien heran. Schließlich sagten wir uns, warum nicht, lasst uns nach Akaba segeln. Also wendeten wir das Boot und hielten schnurstracks darauf zu. Bald konnten wir die Stadt schon vor uns sehen und kamen näher und näher …«
    Sima sah das Boot durch die Wellen schneiden, Timna lehnte an der sonnenwarmen Bordwand, und der Wind spielte in ihrem Haar.
    »Und plötzlich, gerade als wir sicher waren, wir würden es bis zur Küste schaffen, tauchten wie aus dem Nichts israelische Militärboote auf. Alle voller laut schreiender Soldaten.« Timna ließ ihre Stimme tiefer klingen und legte die Hände an den Mund wie ein Megafon: »Kehren Sie um!«
    Sima lehnte sich beeindruckt zurück. »Haben Sie Schwierigkeiten bekommen?«
    Timna zuckte die Achseln. »Im Nachhinein kann ich nicht glauben, wie dumm, wie jung wir waren. Wie die Dinge jetzt liegen, und nachdem ich

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