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Die Gehilfen des Terrors

Die Gehilfen des Terrors

Titel: Die Gehilfen des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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rechte
Hinterbacke.
    Aber mit zu viel Power. Der
Mann brüllte auf, flog zum Geländer und kippte mit dem Oberkörper hinüber, wild
mit den Armen rudernd, brüllend vor Angst — denn das Gleichgewicht war
verloren.
    In der nächsten Sekunde würde
er hinunterstürzen.
    Sein Kumpan stand da wie eine
Säule und reagierte auch so — nämlich überhaupt nicht. Fassungsloses Glotzen
war alles.
    Doch Tim hechtete von hinten an
seinen Gegner heran, packte ihn an der Lederweste — im letzten Bruchteil der
Sekunde — und riss den Fleischklops zurück.
    Der Vierschrötige krachte auf
den Hintern, was sicherlich höllisch schmerzte. Indes — alles war besser als
der Sturz in den Treppenschacht. Der Meinung war der Typ auch — wie seine
totenbleiche Miene verriet.

    „Sie haben mich grundlos
angegriffen“, sagte Tim. „Beinahe wäre es schief gegangen. Bitte, das nächste
Mal etwas weniger Temperament und etwas mehr Überlegung!“
    Gaby, unten auf dem
Treppenpodest, kicherte.
    „Überlegung, Tim?! Die wissen
doch gar nicht, was das ist.“
    „Heheheh!“, brüllte der Ringer.
„Das... das war ein Angriff auf meinen Kollegen. Ich mache dich fertig, Bengel!“
    Er begann zu husten, was
offenbar sein Schwachpunkt war, schob aber drohend seine Jackenärmel bis zum
Ellbogen hoch.
    Auf dem rechten Unterarm sah
Tim eine Tätowierung. Das Tattoo zeigte eine Schlange, offenbar eine Kobra. In
ihr hinteres Ende, also ihren Schwanz, hatte der Tätowierer einen dicken Knoten
geschlungen. Vielleicht hasste er Schlangen. Denn für das Reptil ( Kriechtier )
musste der Knoten ziemlich hinderlich sein.
    „Es war Notwehr“, entgegnete
Tim milde. „Das haben alle gesehen. Also halt die Klappe, Mann! Sonst segelt
wirklich noch einer von euch ins Parterre.“
    Dem Vierschrötigen wurde übel.
Er hielt sich eine Hand vor den Mund.
    Der Ringer überlegte, was eine
Weile dauerte. Dann schob er seine Jackenärmel wieder hinunter.
    „Ich vergreif mich doch nicht
an einem Bürschchen wie dir“, meinte er großartig. „Aber das nächste Mal reiß
ich dich in Stücke. Ob du für die Zicke den Bodyguard machst oder den
Chauffeur, ist völlig egal. Das Mieterpack fliegt raus. Alle fliegen raus. Hier
wird’s nämlich ungemütlich. Wir werden Licht, Wasser und Heizung abstellen.
Außerdem müssen wir die Haustür ausbauen, weil Herr Zinse sie woanders
benötigt. Dann kann hier nachts Pennerpack eindringen. Vielleicht treten sie
die Wohnungstüren ein oder spritzen Gift durch die Schlüssellöcher. Wer weiß!
Wenn die Mieter schlau sind, ziehen sie freiwillig aus. Joe, komm, wir gehen.
Sonst vergesse ich mich und reiße den Bengel jetzt schon in Stücke.“
    „Du solltest nicht so viel
reden, Kuno.“
    Joe hatte wieder Farbe im
Gesicht. Mühsam stand er auf. Tim trat beiseite und war auf der Hut.
    Aber die beiden spürten wohl,
dass es heute nicht ihr Tag war, stiefelten die Treppe hinunter und vorbei an
den andern.
    Als sie die nächste Treppe
hinunter waren, rief Klößchen ihnen nach.
    „Und macht unten die Tür zu,
verstanden!“
    „Du kommst auch noch dran,
Dickwanst!“, brüllte der Ringer. Claudia machte einen tiefen Atemzug. Der war
so nötig — als hätte sie die ganze Zeit die Luft angehalten.
    Anne-Marie hatte sich hinter
ihrer Mami versteckt und war auch bewusst von ihr abgeschirmt worden. Das Kind
hatte nicht viel gesehen und vom Gehörten sicherlich nur wenig verstanden. Die
tätliche Auseinandersetzung wäre zu erschreckend gewesen.
    Karl polierte seine Brille.
Klößchen fand noch ein Stück Schokolade in seinen Taschen. Gaby wechselte einen
raschen Blick mit Tim und sprach dann für alle.
    „Dieser Kuno ist deutlich
geworden, Frau Rödelhoff. Der Bulldozer Zinse wird noch härter gegen die Mieter
Vorgehen. Die Schikanen sollen euch raustreiben. Wir, TKKG, möchten Ihnen
unsere Hilfe anbieten. Bitte, verständigen Sie uns, wenn hier Randale
stattfindet. Die Rufnummern, unter denen wir zu erreichen sind, schreibe ich
Ihnen auf.“
    „Ich danke euch.“ Claudia
strich sich über die Augen. „Auf jeden Fall muss ich unseren Rechtsanwalt
benachrichtigen. Der muss wissen, was hier wieder vorgefallen ist. Äh... was
kann ich ihm da eigentlich sagen?“
    Alle sahen sich an, mehr ratlos
als überzeugt.
    „Joe und Kuno, die Typen von
der Hausverwaltung“, meinte Tim schließlich, „haben Sie mehr oder weniger daran
hindern wollen, Ihre Wohnung zu betreten. Jedenfalls haben sie brezelbreit den
Weg versperrt, nicht wahr? Und

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