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Die Geier

Die Geier

Titel: Die Geier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Houssin
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Ledersesseln und einem supermodernen
    Schreibtisch ausgestattet. Sechs verschiedenfarbige Te-
    lefonapparate, zwei Fernschreiber, ein Computer und
    eine grell orangefarbene Kaffeemaschine waren einige
    Stunden zuvor bereits aufgestellt worden. In einem Ne-
    benzimmer wurden zwei Sekretärinnen untergebracht,
    die dem Milliardär jederzeit zur Verfügung standen.
    »Ich habe sie zurückhalten müssen«, entschuldigte
    sich Sirchos und trat einen Schritt zur Seite, um Mark
    Zorski vorbeizulassen. »Sonst hätten sie sogar noch ei-
    nen Teppichboden gelegt.«
    Zorski wußte es zu schätzen, mit welcher Eleganz Sir-
    chos es verstand, seinen Gesprächspartnern ihre Befan-
    genheit zu nehmen. Der Milliardär bot dem Chirurgen
    einen Sessel an und nahm selbst hinter seinem Schreib-
    tisch Platz. Unverzüglich setzte er sich über die Direkt-
    leitung mit dem Direktor der Bank of Florida in Verbin-
    dung und bat ihn, ein Konto auf Mark Zorskis Namen
    zu eröffnen. Der Chirurg wurde von einem seltsamen
    Schwindelgefühl erfaßt. Einen Moment lang betrachtete
    er die Kaffeemaschine, die so gar nicht in diesen Raum
    paßte. Sirchos legte wieder auf.
    »Von diesem Konto können Sie jede beliebige Summe
    abheben, die Sie benötigen«, erklärte Sirchos. »Über
    Ihre Ausgaben brauchen Sie mir in keinster Weise Re-
    chenschaft abzulegen.«
    Eine Zeitlang saß Sirchos schweigend da. Dann nahm
    er eine Zigarre aus einem Kistchen und rollte sie unend-
    lich lange zwischen den Fingern, ohne, wie es schien,
    tatsächlich die Absicht zu haben, sie zu rauchen.
    »Allerdings nehme ich Ihre Weigerung, bezahlt zu
    werden, zur Kenntnis, Monsieur Zorski«, sagte der Mil-
    liardär mit einem milden Lächeln, »und füge meinem
    ersten Vorschlag eine neue Bedingung hinzu. Mein
    ganzer Reichtum steht Ihnen zur Verfügung ...«
    Ein kurzes ausdrückliches Schweigen, bevor er hin-
    zufügte:
    »... solange Pamela lebt.«
    Zorski war froh, daß er sich hingesetzt hatte. Er
    suchte nach einer passenden Antwort, fand jedoch
    nicht die richtigen Worte.
    »Ich weiß, daß Ihre Forschungsarbeiten Ihnen sehr
    viel bedeuten und Sie ihnen enorm viel Zeit widmen«,
    fuhr Sirchos fort. »Daher werde ich Sie auch nicht bit-
    ten, Pamelas medizinische Betreuung, zu der Sie mir ge-
    raten haben, selbst zu übernehmen. Können Sie mir ei-
    nen guten Arzt empfehlen?«
    Zorski hatte Lust auf einen doppelten Bourbon.
    »Warum nicht Hugo Russel?« schlug er vor. »Er ist
    ein ausgezeichneter Chirurg.«
    Sirchos schien von diesem Vorschlag nicht allzu be-
    geistert zu sein und verzog ein wenig den Mund.
    »Er ist bereits zweimal gescheitert«, brummte er.
    Zorski schüttelte den Kopf.
    »Es geht nicht darum, daß Russel Ihre Frau ein weite-
    res Mal operieren soll, Monsieur Sirchos«, antwortete
    der Chirurg. »In Anbetracht der Verhältnisse und der
    Bedingungen unserer neuen Vereinbarung bin ich unter
    keinen Umständen bereit, einem anderen die Verant-
    wortung zu überlassen. Ich nehme an, daß Sie genau
    das erreichen wollten. Aber wenn es darum geht, einen
    Arzt zu finden, der Pamelas Genesung und Betreuung
    überwachen und mich bei etwaigen Problemen sogleich
    benachrichtigen soll, dann ist Russel genau der richtige
    Mann. Und was Pamela angeht, so hat Russel noch ei-
    nen zusätzlichen Vorteil.«
    »Wieso?«
    »Weil er schreckliche Angst vor Ihnen hat, Monsieur
    Sirchos.«
    Der Milliardär lächelte. Zwei winzige Grübchen zeig-
    ten sich auf seinen Wangen.
    »Und Sie? Haben Sie keine Angst vor mir?«
    Zorski runzelte die Stirn.
    »Doch«, gab er zu. »Aber sobald ich den Operations-
    saal betrete, vergesse ich, wen ich da eigentlich operie-
    ren soll.«
    Sirchos beugte sich leicht nach vorn.
    »Wollen Sie damit sagen, daß Sie vorhin keine Se-
    kunde lang daran gedacht haben, daß Sie Pamela Sir-
    chos operierten?« fragte er mit einem Mal ganz interes-
    siert.
    »Nicht eine Sekunde lang«, antwortete Zorski.
    Sirchos erhob sich und trat an die Kaffeemaschine.
    »Ich glaube, Sie sind die beste Geldanlage, zu der ich
    mich jemals entschlossen habe, Doktor Zorski«, mur-
    melte er. »Möchten Sie eine Tasse Kaffee?«
    »Nein, danke. Aber wenn Sie mir einen doppelten

Bourbon mit sehr viel Eis anbieten könnten . . . «
    Sirchos lachte laut und ehrlich. Zorski war völlig ent-
    spannt. Mein Gott, dieser Mann war also doch ein
    Mensch!
    Langsam fuhr der Cherokee nach Pre-Saint-Gervais.
    Der Computer gab keine Meldungen aus Bercy mehr
    durch.
    »Okay«, seufzte

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