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Die Geier

Die Geier

Titel: Die Geier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Houssin
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elektrischer Lanze,
    die das Zeichen der Aerospatial trug. Diese Tatsachen
    waren nicht zu leugnen. Mouss hatte beinahe eine
    ganze Woche damit verbracht, den beiden ermordeten
    Manifestanten auf die Spur zu kommen. Der erste war,
    mit drei Freunden zusammen, bei einem Autounfall auf
    der westlichen Umgehungsstraße ums Leben gekom-
    men, und der zweite war beim Baden einem Strom-
    schlag erlegen, als ein Kofferradio ins Wasser gefallen
    war. Ganz offensichtlich waren diese beiden Morde im
    geheimen Einverständnis mit der Polizei begangen und
    von der Z.S.A. als Unfalltode getarnt worden.
    Der zweite Teil seiner Überlegung war genauso wich-
    tig wie der erste und betraf den Pseudo-Selbstmord des
    Journalisten, der diese Bilder geknipst hatte. Mouss
    zweifelte keine Sekunde daran, daß der Fotograf von
    den Sammlern überrascht und anschließend aus dem
    Fenster geworfen worden war. Blieb also nur noch her-
    auszufinden, ob seine Mörder wußten, daß es ihm ge-
    lungen war, einem Hausbewohner, in diesem Fall Syl-
    vie, den Film anzuvertrauen . . . In dem Fall, daß der Journalist vorsorglich einen leeren Film eingelegt hatte,
    den die Sammler unverzüglich zerstören konnten,
    mußte die Z.S.A. sich in Sicherheit fühlen. Aber es gab
    auch noch zwei andere Möglichkeiten. Der Fotograf
    hatte keinen anderen Film eingelegt, oder die Sammler
    hatten den leeren Film entwickeln lassen. In diesen bei-
    den Fällen mußte die Z.S.A. nun eifrigst damit beschäf-
    tigt sein, den Film zu suchen, der vor jedem Gericht
    zwangsläufig ihre Schuld beweisen würde.
    Die Vorstellung, einen riesigen landesweiten Skandal
    zu verursachen und derjenige zu sein, der eine myste-
    riöse, von der Polizei und den Z.S.A.-Sammlern ange-
    zettelte Verschwörung aufdeckt, begann Mouss zu be-
    geistern. Doch seine Angst dämpfte diese kindliche
    Aufregung gehörig. Plötzlich fühlte er sich bedroht und
    entsetzlich schwach. Es würde den Geiern nicht
    schwerfallen, Sylvie ausfindig zu machen und sie zum
    Reden zu bringen. Allerdings ging es Sylvie blendend.
    Sie hatte das unschickliche Verschwinden ihres Gelieb-
    ten längst überwunden und sich unverzüglich einen
    neuen gesucht. Alles schien darauf hinzudeuten, daß
    die Z.S.A. glaubte, die Sache mit dem unerwünschten
    Fotografen sei endgültig erledigt ...
    Dann wurde Mouss mit einem Mal bewußt, daß seine
    Wohnung mit den an den Wänden befestigten Doku-
    menten zu einer wahren Goldgrube geworden war. Er
    hatte sich über die Z.S.A., ihr Kapital und ihre Unter-
    stützung aus dem Ausland erkundigt und war zu dem
    Schluß gekommen, daß er den Coup trotz aller Gefahr
    wagen sollte. Wenn er keinen Fehler beginge, wäre
    seine Zukunft gesichert ...
    Die Versuchung war groß, und Mouss konnte ihr
    nicht widerstehen.
    Das erste Foto schickte er an Steve Odds in die
    Z.S.A.-Zentrale. Die geforderte Summe stand hinten
    auf dem Bild. Sämtliche Negative des Films sowie die
    von ihm angelegte Akte vertraute er einem Anwalt an,
    der auf das Urheberrecht spezialisiert war und den er
    bat, die Unterlagen im Falle seines plötzlichen Todes ei-
    nem gewissen David Toland auszuhändigen. Der An-
    walt kassierte dreitausend Francs und verstaute alles in
    seinem Safe.
    Mouss war bereit, Millionär zu werden ...
    Die aparte Vanessa Belon drückte auf den Knopf der
    Sprechanlage. Alexander Sirchos saß an seinem
    Schreibtisch und studierte einen Computerbericht. Der
    Apparat gab einen leisen Piepston von sich. Verärgert
    schob der Milliardär seine Aufzeichnungen beiseite und
    hob den Hörer ab.
    »Ja?«
    »Doktor Zorski möchte Sie sprechen«, sagte die Se-
    kretärin.
    Sirchos lächelte zufrieden. Es lief also alles so, wie er
    es sich vorgestellt hatte.
    »Stellen Sie das Gespräch durch«, sagte er und be-
    trachtete die wie Perlmutt schimmernden Rundungen
    seiner Fingernägel.
    Sogleich ertönte Zorskis helle Stimme durch den Ap-
    parat:
    »Monsieur Sirchos!«
    »Wie geht es Ihnen, Doktor Zorski?« fragte der Mil-
    liardär scherzhaft.
    »Schlecht. Die Presse fällt über mich her, das Central
    Hospital hat uns sämtliche Forschungskredite gestri-
    chen ...«
    »Ich weiß«, antwortete Sirchos.
    Einen Moment Stille am anderen Ende der Leitung.
    »Was gedenken Sie zu tun?« fragte der Milliardär.
    Zorski zögerte. Zwar kannte er die Klauseln ihrer
    Vereinbarung ganz genau, doch er sträubte sich dage-
    gen, schon jetzt darauf zurückzugreifen.
    »Ich habe meinen Rücktritt eingereicht.«
    »Eine

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