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Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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Triade gibt, werden die Alteingesessenen etwas darüber wissen.“
    Lizzie nickte nachdenklich. „Was hat es mit diesen Triaden auf sich? Was ist deren Intention?“
    „Es sind Geheimbünde. Sie stehen den Regierenden nicht freundlich gegenüber, aber wenn jemand etwas über den Hoppo weiß, dann sie. Und wenn wir dem Hoppo auf die Spur kommen, finden wir auch deine Familie.“
    Lizzie nahm seine Hand. „Pass bitte auf, ja?“
    „Immer.“ Er drückte ihre Hand und ein Lächeln huschte über seine Miene. Dann verließ er Lizzie. Sie ordnete ihre Kleider und kehrte in den Morgensalon zu Rosalind zurück.
     
    Cai steuerte das erste Teehaus an, das ihm ein Bekannter als Kontaktmöglichkeit für den „Weißen Lotos“ genannt hatte. Auf seiner Liste standen noch weitere Teehäuser. In jedem konnten sich Verbindungsleute der Triade aufhalten. Ob sie sich zeigten, blieb unsicher. Seit die Briten sich in Hongkong aufhielten, ging der „Weiße Lotos“ mehr und mehr in den Untergrund.
    An einem der hinteren Tische saßen Männer und spielten ein Brettspiel, während auf einer kleinen Tribüne ein Musiker saß. Unter dem Gejohle der Spieler ging das Spiel der Pipa unter.
    Cai hielt den Wirt zurück, bevor er wieder fortging.
     „Ich suche den ,Weißen Lotos‘“, begann er.
    Der Besitzer riss sich los. „Hier werdet Ihr nicht fündig werden.“ Er starrte Cai finster an. „Trinkt Euren Tee und verschwindet.“
    Cai blieb nicht länger, erhob sich und verschwand nach einer Verbeugung.
     
    Das nächste Teehaus hatte ein schmuddeliges Erscheinungsbild. Die Gäste waren einfache Arbeiter, Fischer, Kulis und unbedeutende Händler. Cai ließ sich an einem Tisch in der Mitte des Bewirtungsraumes nieder und fragte deutlich hörbar für die Gäste nach dem „Weißen Lotos“. Den Bruchteil einer Sekunde lang schienen die anderen Besucher zu erstarren. Die Vermutung, dass er mit diesem Teehaus den richtigen Ort ausfindig gemacht hatte, schien nicht gänzlich falsch zu sein. Ein paar Teehausgäste sahen zu einer dunklen Nische. Neugierig starrte Cai ebenfalls dorthin, konnte aber nichts weiter als eine schemenhafte Gestalt ausmachen.
    Der Wirt beantwortete Cais Frage nicht, doch nach der Reaktion der anderen war das auch nicht nötig. Während Cai seinen Tee trank, überlegte er, was das Vernünftigste wäre. Er entschied, das nächste Teehaus anzusteuern. Als er das Gebäude verließ und die Straße hinunterlief, bemerkte er, dass ihn ein schwarz gekleideter Chinese verfolgte.
     
    Cai saß im dritten Teehaus seiner Suche. Der Han-Chinese, der ihn seit dem letzten Teehaus folgte, nahm an einem Tisch in der Nähe Platz, um ihn ungeniert zu mustern. Cais Nacken kribbelte. Er hatte Lizzie nicht die Wahrheit gesagt: Die Triaden waren gefährlich. Sie hassten die Qing-Dynastie seit ihren Anfängen, und sie handelten mit Opium. Eine Kombination, die Cai nicht zum Vorteil gereichte. Als Mandschu und Mandarin symbolisierte er all das, was die Triaden verachteten und bekämpften.
    Er trank seinen Tee und überlegte, wie er weiter vorgehen sollte. Die direkte Frage nach den Triaden war nicht erfolgreich gewesen, und sein Verfolger konnte ebenso ein Agent der Regierung sein.
    Doch in diesem Moment erhob sich der Mann und setzte sich zu Cai.
    „Ihr seid unvorsichtig, Bruder.“
    „Ich habe ein dringendes Anliegen, Bruder“, entgegnete Cai.
    Die schwarzen Augen des anderen fixierten Cai misstrauisch.
    „Der ,Weiße Lotos‘ bietet Hilfe, doch umsonst ist diese Unterstützung nicht.“
    „Dessen bin ich mir bewusst.“ Cai schob dem Mann Geld zu.
    Ohne nachzuzählen, steckte dieser die Münzen ein.
    „Nun gut, ich sehe, dass Eure Verzweiflung groß ist. Ich bringe Euch zu Vater.“
    Cai verneigte sich.
    Er folgte dem Unbekannten durch die Straßen des ärmlichen Viertels, bis sie zu einem einfachen Haus kamen, vor dem schwarz gekleidete Wächter standen und einen farblichen Kontrast zur roten Eingangstür bildeten.
    Der Mann aus dem Teehaus drehte sich zu Cai um. „Du findest uns schon morgen nicht mehr hier. Sich den Weg hierher zu merken, wird sich als nutzlos erweisen.“
    „Meine Absichten sind nicht unehrenhaft.“
    Der Mann wandte sich wortlos um und redete leise mit den Wärtern, die ihnen daraufhin Einlass gewährten.
    „Du wartest hier“, befahl er Cai.
    Der Mann verschwand durch eine zweite Tür und ließ Cai in der Eingangshalle zurück. Der Boden bestand aus festgetretenem weißen Lehm, und die Wände schienen aus

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