Die Geiseln: Erotischer Roman (German Edition)
erzählt?«
»Weil du keine Lust hattest, mir zuzuhören«, entgegnete Georgina. »Mit deinen Gedanken warst du doch bloß bei ihr!« Ihr anklagender Finger zeigte auf Fiona, die noch neben dem Bett stand.
Alessandro ließ Georginas Arm los. Sie rieb über die Stelle, an der sich seine Finger in ihre Haut gebohrt hatten. »Aha, also darum geht es in Wirklichkeit. Du bist eifersüchtig auf Fiona.«
In Georginas Augen loderte Feuer. »Ja, bin ich. Als sie hierher kam, war sie bloß Duncans Frau. Du wolltest dein Geld zurück, und sie war deine Geisel, aber das änderte sich bald. Wir durften die arme Fiona auf gar keinen Fall beunruhigen und ihr nicht sagen, dass Duncan seine Bethany schon über ein Jahr bumste. Wir konnten ihr nicht wehtun, aber wir konnten ihr Vergnügen verschaffen. Du hättest dich mal sehen sollen, als die Tage verstrichen«, fuhr sie aufgeregt fort. »Letzten Endes wurde sie wichtiger für dich als das Geld, war's nicht so? Sie war keine Geisel mehr, sie gehörte dir, war deine Frau.«
Alessandros Blick wanderte von Georgina, deren Gesicht vor Zorn gerötet war, zu der blassen und zitternden Fiona. Sie war insgeheim erleichtert, dass sie Alessandro noch einmal hatte sehen dürfen, ehe sie in die unliebsame Welt zurückkehren müsste. Er wusste nicht, warum sie zitterte, aber wieder beschäftigte es ihn, wie verletzlich diese junge Frau doch aussah. In diesem Moment wurde ihm klar, dass Georgina recht hatte. Für ihn war Fiona tatsächlich mehr als eine Geisel, und somit war die Wut seiner Geliebten gerechtfertigt.
»Selbst wenn du recht hast«, sagte er langsam, »kannst du sie nicht einfach so gehen lassen. Duncan hat uns das Geld noch nicht zurückgezahlt, und solange wir darauf warten, gehört Fiona mir. Sie bürgt für seine Schulden. Ich habe sie an Edmund, Tanya und dich ausgeliehen, aber das war auch alles. Die ganze Zeit gehörte sie mir.«
»Was soll also jetzt aus ihr werden?«, wollte Georgina wissen und sprach damit Fionas Ängste aus. »Selbst dir dürfte inzwischen klar sein, dass Duncan nie zahlen wird. Er hält lieber an seinem betrügerischen Geschäft mit antiken Möbeln fest, anstatt Fiona wieder in sein Bett zu holen. Wie willst du sie dann wieder loswerden?«
»Ich habe mir überlegt, dass sie bei mir bleiben könnte«, erwiderte er leise.
Mit diesen Worten sah Georgina ihre schlimmste Befürchtungen bestätigt und starrte den Mann an, der schon so lange ihr Lover war. »Und wo wäre da mein Platz in dieser neuen Konstellation?«
»Ich glaube nicht, dass Platz für euch beide wäre«, antwortete er freundlich.
»Sie hat dich verändert!«, rief Georgina wütend. »Wir hatten immer viel Spaß miteinander. Früher war alles für dich wie ein Spiel, abgesehen vom Geschäftlichen natürlich. Sex war aufregend und anders und Gefühle waren unbedeutend. Ich mochte besonders an dir, dass du immer die Gefahr liebtest und an die Grenzen des Machbaren gegangen bist. Jetzt hörst du dich an wie ein langweiliger britischer Geschäftsmann.«
Der Italiener schaute sie stumm an, und die markanten Linien in seinem Gesicht schienen ausgeprägter zu sein als sonst. »Du meinst, ich fürchte mich jetzt davor, Risiken einzugehen? Glaubst du, dass ich meine Abenteuerlust verloren habe? Na gut, ich erkläre dir jetzt, wie wir über Fionas Schicksal entscheiden werden. Wir drei werden die Bedingungen aushandeln. Zwei Tage lang darf Fiona sich ausruhen. Sie wird Bücher lesen, die ich ihr aussuche, und sich Filme anschauen, die du ihr gibst. Keiner fasst sie an, und natürlich darf sie sich auch selbst nicht anfassen.«
»Du meinst erotische Bücher und Filme?«, fragte Georgina mit einem Anflug von Begeisterung in der Stimme.
»Klar. Und wenn die zwei Tage um sind, veranstalten wir einen Wettstreit. Fiona soll ihren Spaß haben. Du und ich, wir wechseln uns dabei ab, ihr Lust zu verschaffen. Derjenige, der den letzten Orgasmus aus ihr herausholt, gewinnt und darf entscheiden, was mit Fiona geschehen soll. Der Verlierer muss sich dem Beschluss des Siegers in allen Punkten beugen.«
Georginas Augen verengten sich, als sie über seinen Vorschlag nachdachte. Die Idee war aufregend, und die dunkelhaarige Frau war sich sicher, dass gegen Ende dieses Spielchens, wenn Fiona schon erschöpft war, nicht ein Mann, sondern höchstwahrscheinlich eine geschickte Frau den letzten Orgasmus bei Fiona auslösen würde. Denn Frauen waren feinfühliger in ihren Berührungen, und außerdem wusste Georgina
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