Die Geiseln: Erotischer Roman (German Edition)
wären schon irgendwie zurechtgekommen, aber sie hatte gedacht, sie könne ihren Eltern ein wunderbares und sorgenfreies Leben ermöglichen. Jetzt hatte sie vermutlich ihrer aller Leben ruiniert und außerdem noch ihre Selbstachtung verloren.
Craig tippte ihr auf die Schulter. »Komm mit, wir gehen jetzt alle wieder nach oben.«
Fiona machte keine Anstalten, sich zu widersetzen. Was hätte es gebracht? Sie saß jetzt in diesem Haus fest, war Alessandro und seinen Freunden auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und musste warten, dass Duncan endlich das Geld bezahlte. Und selbst dann würde immer die Gewissheit an ihr nagen, dass Bethany für Duncan an erster Stelle stand. War es da nicht egal, was jetzt aus ihr würde?
Alessandro sah, wie sie den kleinen Raum hinter dem Zweiwegspiegel betrat und hatte Mitleid mit ihr. Dann trat er neben sie und nahm ihre kalte Hand in seine. »Schau in den Spiegel«, sagte er leise. Sie zog ihre Hand nicht fort, folgte seinem Blick und war erstaunt, als sie sah, dass es sich eigentlich um ein geheimes Fenster handelte. Im Zimmer nebenan sah sie Tanya, die nur einen engen Lederminirock, schwarze Seidenstrümpfe mit Haltern und High Heels trug. Sie stand neben dem breiten Bett, in dem Fiona sich zuvor Alessandros Mund und Zunge hingegeben hatte.
Sie wich ein wenig zurück und stieß gegen Alessandro, der sich inzwischen hinter sie gestellt hatte. »Diesmal kannst du zuschauen, wie andere ihre Lust ausleben«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Tanya brauchte eine Zeit, um zu lernen, die dominante Frau zu sein. Zuerst wollte sie davon nichts wissen, genau wie du dich deiner Sexualität verschließt. Aber jetzt liebt sie diese Rolle.«
Fiona spürte Alessandros Hände, die locker auf ihrer Taille ruhten. Er zwang sie nicht, vor dem Spiegel zu stehen, aber sie vermutete, dass er sie festhalten würde, wenn sie versuchen sollte, sich abzuwenden. Während sie nun das Geschehen weiter verfolgte, das sich jenseits des Spiegels abzuspielen begann, rückte er näher an sie heran, sodass sie seinen Atem in ihrem Haar spüren konnte. Ihr Kopf lehnte nun an seiner Brust.
Fiona beobachtete, wie Tanya in dem leeren Schlafzimmer auf und ab ging, Gegenstände auf dem Hocker platzierte, auf dem Alessandro gesessen hatte und prüfte, ob das Bett auch den richtigen Winkel aufwies. Als sie mit allen Arrangements zufrieden zu sein schien, ging sie zur Tür und ließ Marcus herein, der einen fremden Mann in den Raum führte. Er mochte Mitte dreißig sein, hatte braunes lockiges Haar und graue Augen, in denen sich Angst spiegelte. Man hatte ihm die Hände auf den Rücken gebunden. Er war vollkommen nackt, abgesehen von den Lederriemen um seine Fußknöchel.
»Er arbeitet für mich«, wisperte Alessandro. »Er hat den Fehler gemacht, bei der Buchhaltung ein wenig zu kreativ zu sein, und jetzt ist er hier, um seine Strafe zu empfangen. Männer wie er eignen sich dafür, Georgina und Tanya von Zeit zu Zeit zufriedenzustellen. Nach dieser Nummer wird er nicht so schnell wieder versuchen, uns zu betrügen. Die Fotos, die wir von ihm machen, werden ihn zu mehr Ehrlichkeit anhalten.«
Fiona sah, wie der Mann zögerlich auf Tanya zuging. Marcus reichte ihr den Schlüssel für die Handschellen, ehe er sich zurückzog und die beiden allein ließ. Tanya streckte die Hand aus und strich dem Mann über die Brust und den Bauch und verharrte mit den Fingern über dem schlaffen Penis und den hängenden Bällen. Dann drehte sie sich weg und suchte etwas auf dem Hocker. Bei der Drehung hob sich ihr ultrakurzer Rock und gab den Blick frei auf ihr nacktes Geschlecht und die helle weiche Haut oberhalb der Seidenstrümpfe. Fiona schaute wieder zu dem Fremden und sah, dass sich sein Schwanz regte und sich allmählich mit Blut füllte.
Gelassen wandte Tanya sich ihm wieder zu. In der Hand hielt sie eine kleine Peitsche, die sie locker seitlich am Körper hängen ließ. Die Nervosität des Mannes nahm zu; er leckte sich die Lippen und schluckte schwer, doch seine Erektion wuchs weiter an.
»So etwas erregt ihn«, erklärte Alessandro. »Eine seiner Schwächen, von denen seine Frau nichts weiß.«
»Aber er hat Angst. Wie soll er ...?« Fiona hielt inne.
»Er mag es, dominiert zu werden. Nichts Ungewöhnliches. Oft sind Männer es leid, ewig alles im Griff haben zu müssen. Die Angst wirkt bei ihm wie ein Aphrodisiakum.«
Fiona konnte sehen, dass Alessandro recht hatte. Sein beschnittener Penis war nun fast ganz steif, und die
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