Die Geiseln: Erotischer Roman (German Edition)
nickte halbherzig und hoffte, ihre Freundin würde die Sache nicht weiter vertiefen. Aber Bethany wollte sich offenbar unterhalten.
»Weißt du, eigentlich dachte ich, du würdest keinen Sex mögen. Ich meine, ich hätte mich nicht auf Duncan eingelassen, wenn ich gewusst hätte, dass ihr zwei glücklich seid, aber ihr wart eben nicht glücklich miteinander. Hast du mir selbst erzählt. Das weiß ich ja nicht nur von ihm.«
Fiona konnte es nicht leiden, dass Bethany sich jetzt zu rechtfertigen versuchte. »Nein, wir waren nicht glücklich, weil er ziemlich schnell das Interesse verlor, mich glücklich zu machen. Aber da du wusstest, was für eine miese Zeit ich durchmachte, dachtest du da etwa, es würde mir helfen, wenn du mit ihm schliefst? Nein, darum ging es dir doch gar nicht. Es ging dir immer nur um dich und um den tollen Sex, den ihr beide hattet.«
»Und was ist daran auszusetzen?«, murmelte Bethany.
»Nichts, aber tu nicht so, als hättest du mir einen Gefallen tun wollen, denn das hast du nicht. Und da möchte ich noch etwas wissen, Bethany. Warst du von dem Dreier-Albtraum wirklich so überrascht, wie du vorgegeben hast, oder hattet ihr beide das schon lange geplant?«
Bethany konnte Fiona nicht in die Augen sehen. »Wir haben darüber gesprochen«, gab sie zu.
»Du und mein Mann, ihr habt euch also einen Spaß daraus gemacht, mich zu erniedrigen. Und bestimmt habt ihr euch dann später kaputtgelacht. Oder kam es dazu gar nicht mehr, weil uns die Trimarchis entführten?«
»Er hat gesagt, ihr hättet es schon zu dritt gemacht«, protestierte Bethany.
»Nur gegen meinen Willen. Ich war zu schwach, ihn daran zu hindern.«
»Warum bist du dann nicht rausgegangen?«, fragte Bethany. »Ich würde nichts mitmachen, wozu ich keine Lust habe.«
»Erstens kann ich mir nicht vorstellen, dass es irgendetwas gibt, das du nicht machen würdest«, entgegnete Fiona. »Und zweitens bin ich nicht gegangen, weil ich in meiner Dummheit glaubte, ich könnte meine Eltern vor Unheil bewahren, wenn ich das machte, was Duncan verlangte. Jetzt weiß ich, wie blöd das war. Meine Eltern hätten nie gewollt, dass ich schlecht behandelt werde. Aber ich musste immerzu daran denken, wie sehr ihnen die Armut zugesetzt hatte und wie viel besser es ihnen dann ging, nachdem Duncan sich um sie gekümmert hatte.«
»Aber den Sex hier genießt du doch auch, oder nicht?«, fragte Bethany verschlagen.
Fiona spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. »Die Männer sind sehr geschickt, wenn es darum geht, eine Frau zu erregen. Ich hätte nie gedacht, dass Sex so sein kann, aber das heißt noch lange nicht, dass ich die Typen mag. Es heißt bloß, dass meinem Körper gefällt, was sie machen.«
»Dann ist es nicht dein Fehler!«, meinte Bethany mit einem Lachen. »Ich hoffe, Duncan kapiert das auch.«
Fiona sah die andere Frau scharf an. »Duncan erfährt davon doch nichts.«
»Doch, wenn ich's ihm sage.«
Fiona war plötzlich verwirrt. »Warum willst du das machen? Willst du ihm etwa auch erzählen, wie du dich benommen hast? Es wird ihm wohl kaum gefallen, wenn er hört, dass du dich gleich von Beginn an ins Vergnügen gestürzt hast. Ich habe ja wenigstens noch versucht, mich zu widersetzen.«
Bethany grinste. »Du vergisst, dass ich Duncan zuerst sehen werde. Was du ihm später auch immer erzählst, ich werde es einfach leugnen. Er wird denken, dass du das nur sagst, um dein eigenes Verhalten zu vertuschen. Nein, ich glaube, wenn wir wieder frei sind, wirst du wahrscheinlich nicht mehr lange Mrs Sheldon sein, denn die werde ich bald sein.«
»Keine Sorge«, platzte Fiona heraus, wütend von diesem weiteren Beweis für Bethanys Verrat. »Wenn ich frei bin, habe ich nicht länger vor, Mrs Sheldon zu bleiben. Und es ist mir auch völlig egal, wer an meine Stelle tritt. Ich will jetzt nur hier raus und mein eigenes Leben leben.«
»Ich glaube, dass Alessandro dich so lange wie möglich festhalten wird«, gab Bethany zu bedenken.
Nach dieser Diskussion sprachen die beiden kein Wort mehr miteinander, aber die Stunden vergingen quälend langsam. Und bis zum nächsten Morgen schien es noch eine halbe Ewigkeit zu sein.
Kapitel acht
Craig weckte die beiden jungen Frauen und nahm ihnen die Fesseln ab. Danach brachte Amy - ein neues Gesicht für die Geiseln - ihnen das Frühstück auf einem Tablett. Sie war seit einem halben Jahr mit Craig verheiratet. Amy war jung, nicht älter als neunzehn, und sah mit ihrem glatten Gesicht
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