Die Geiseln: Erotischer Roman (German Edition)
deiner neuen Seite hört«, fuhr Bethany fort und ignorierte Fionas Einwurf. »Wahrscheinlich ist er dann doch scharf darauf, dich zurückzubekommen, weil du nicht mehr so prüde bist. Vielleicht lädt er noch ein paar seiner erlesenen Freunde ein, die sich dann zu uns beiden gesellen. Wieso auch nicht? Wie es aussieht, machst du ja jetzt alles mit. Oder interessieren dich nur die Trimarchi-Brüder?«
»Wann gehst du?«, kam es kurz angebunden von Fiona.
Bethany grinste. »Heute Abend, wenn Duncan rechtzeitig zahlt. Craig meinte, dein Mann schickt einen Spezialboten. Noch vor morgen Früh werde ich sicher in Duncans Armen liegen!«
»Sehr gut, denn dann brauche ich mir dein Gerede nicht mehr anzuhören«, erwiderte Fiona.
»Klar, und du hast Alessandro dann für dich allein. Das ist es doch, was du willst, oder? Aber dann ist da ja noch Georgina. Sie meinte neulich schon, du seist ihr im Weg. Rechne also nicht mit zu viel Rücksichtnahme, wenn sie dich einen Tag lang als Sklaven hält.«
Fiona betrachtete Bethany mit wachem Blick. »Es macht dir wohl Spaß, mir Angst einzujagen, wie? Erst habt ihr beide, du und Duncan, dieses Spielchen mit mir gespielt, jetzt machst du allein weiter. Aber ich lasse mich nicht mehr so schnell einschüchtern, und egal was Georgina denkt, sie hat sich immer noch vor Alessandro zu verantworten.«
»Der dafür sorgen wird, dass dir kein Leid geschieht? Willst du das damit sagen? Wie rührend?«, spöttelte sie.
»Mich baut es jedenfalls auf.«
Bethany zuckte mit den Schultern. »Glaub doch, was du willst. Letzten Endes wird auch Alessandro nicht groß anders sein als Duncan.«
»Er ist überhaupt nicht so wie Duncan!«, protestierte Fiona.
Bethany horchte auf. »Du hast dich ja wohl nicht in ihn verliebt, oder? Jetzt mal ehrlich, Fiona, hast du den Verstand verloren? Ein Alessandro Trimarchi verliebt sich nicht, er genießt die Frauen, mehr nicht. Er hat eine nach der anderen, in allen Farben und Größen. Ich gebe ja zu, dass er von dir fasziniert zu sein scheint, aber auch nur, weil du anders bist als die meisten Frauen. Sobald er dich in sein Gefolge aufgenommen hat, wird er das Interesse an dir verlieren. Womit hast du denn gerechnet? Dass nach deiner Scheidung gleich wieder die Hochzeitsglocken läuten?« Sie brach in lautes Lachen aus, aber ehe Fiona etwas erwidern konnte, ging die Tür auf und Alessandro betrat den Raum. Er hatte einen kleinen Koffer in der Hand, den er jetzt neben Bethany aufs Bett stellte. »Zieh dich an«, befahl er. »Wir haben die Hälfte des Geldes. Es ist Zeit für dich zu gehen.«
Fiona war erstaunt, dass sie bei diesen Worten am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre. Nicht dass sie ein Verlangen spürte, Duncan wiederzusehen, aber von jetzt an wäre sie den Leuten in diesem Haus allein ausgeliefert, und eigentlich kümmerte es keinen wirklich, was nun aus ihr würde. Sie schätzte, dass Duncan den Rest der Summe dann doch noch aufbringen würde, aber ihre Ehe wäre definitiv zu Ende, denn er hatte sich ja deutlich genug für Bethany entschieden. Doch Fiona wusste nicht, was sie nach ihrer Freilassung machen sollte.
Alessandro beobachtete sie aus den Augenwinkeln. Ihm war bewusst, wie Fiona sich jetzt fühlte, und setzte nun alles daran, Duncans Geliebte so schnell wie möglich loszuwerden.
Während Bethany in das Kleid schlüpfte, das Alessandro hatte kommen lassen, setzte der Italiener sich so neben Fiona, dass die Rothaarige ihre ehemalige Freundin nicht sehen konnte. »Edmund hat mir erzählt, dass du einen tollen Tag mit ihm verbracht hast. Stimmt das?«
Fiona blinzelte die verräterischen Tränen fort und spürte die tröstende Wärme seiner Finger, als er ihre Hand in seine nahm. »Einiges hat Spaß gemacht«, gab sie zu.
»Sie hat es doch voll ausgekostet!«, mischte Bethany sich ein und setzte sich auf die Bettkante, um die Seidenstrümpfe anzuziehen.
»Halt den Mund!«, wies Alessandro sie zurecht. »Wenn du nicht in zwei Minuten angezogen bist, kannst du nackt ins Auto steigen.«
Fiona sah ihm in die Augen. »Wird er die restliche Summe je bezahlen?«, flüsterte sie.
Er nickte. »Natürlich! In zehn Tagen müsste er alles zusammen haben.«
»Er lügt doch«, meinte Bethany und ging zur Tür. »Duncan wird das Geld nie aufbringen, und die Trimarchis planen doch sowieso, seine Firmen zu übernehmen. Ich weiß es, weil Craig es mir erzählt hat.«
Während Fiona ihre ehemalige Freundin erschrocken anstarrte, erhob Alessandro
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