Die Geiseln: Erotischer Roman (German Edition)
neugierig. »Würde es dich überraschen, wenn ich dir sage, dass Duncan so sehr an seiner Firma in Westminster hängt, dass er mir sogar angeboten hat, dich zu opfern, damit er die Firma behalten kann, wenn er das restliche Geld nicht zusammenbekommt?«
»Wie meinst du das, er will mich opfern?«, fragte sie verwirrt nach.
»Er lässt dich fallen. Ich kann dich behalten oder sonst was mit dir machen, und er würde zu niemandem ein Wort darüber verlieren.«
Edmund wurde blass. »Alessandro, das solltest du ihr nicht sagen. Das ist nicht fair.«
Der Blick seines älteren Bruders verhärtete sich. »Es ist vielleicht nicht fair, aber wahr. Ich möchte, dass Fiona im Bilde ist, wie es um sie steht. Nur so kann sie ihre weiteren Entscheidungen treffen und braucht uns nichts zu verschweigen, wenn sie doch irgendetwas von Duncans Geschäften weiß.«
Zum ersten Mal seit der Entführung füllten sich ihre Augen mit Tränen. Daran sah Alessandro, dass sie die Wahrheit sagte, als sie schließlich die Sprache wiederfand. »Aber ich kann euch wirklich nichts sagen. Duncan hat mir nie etwas erzählt, geschweige denn mich ins Vertrauen gezogen, wenn es um Geschäftliches ging.«
Der Italiener beugte sich vor und wischte Fiona sanft mit einem Finger eine Träne aus dem Gesicht. »Vielleicht ist es auch besser, wenn du nichts weißt.«
»Und Duncan hat wirklich gesagt, dass es ihn nicht kümmert, wenn ich ermordet werde?«, fragte sie mit brüchiger Stimme.
»Ich kann mich nicht erinnern, dass das Wort Mord in unseren Gesprächen vorkam. Nein, Duncan denkt einfach, dass ich dich an meine Freunde weitergebe, wenn ich deiner überdrüssig bin. Trotzdem garantiere ich dir, dass er dich wiederhaben will, sobald er das Geld aufbringen kann.«
Edmund sah seinen Bruder immer noch erstaunt an. »Nach allem, was du ihr aufgetischt hast, wie soll sie da zu ihm zurückgehen?«
Alessandro lächelte. »Richtig!«
Fiona schüttelte den Kopf. »Was soll dann aus mir werden?«
»Wenn ich Bethany richtig verstanden habe, dann willst du dein Leben nach deiner Freilassung selbst in die Hand nehmen. Und das kannst du ja immer noch tun. Duncan wird dich wohl kaum zwingen können, an seiner Seite zu bleiben. Aber genug von dem Geschäftlichen, wenden wir uns wieder dem Vergnügen zu. Edmund, wie wäre es mit ein paar Spielchen im Kinderzimmer?«
Fiona hörte kaum zu. Sie versuchte sich vorzustellen, wie ihr Leben in der Zeit nach der Gefangenschaft aussehen mochte. Wie sollte sie aber je ein normales Leben führen, nach allem, was die Trimarchi-Brüder mit ihr gemacht hatten. Die ausschweifende Sexualität, die die beiden in ihr geweckt hatten, würde gewiss nicht einfach so versiegen, nur weil Fiona keinen mehr um sich hätte, der ihre Lust befriedigte.
»Wird er das Geld je aufbringen?«, fragte sie plötzlich in die Stille hinein.
Alessandro drehte sich zu ihr. »Das bezweifle ich.«
»Und das heißt, dass du entscheidest, was mit mir geschieht?«
»Ja, aber wie du ja vielleicht schon gehört hast, langweile ich mich schnell. Im Augenblick finde ich dich faszinierend. In ein paar Wochen sieht das vermutlich schon anders aus.«
Fiona spürte, wie ihr die Zornesröte ins Gesicht schoss. »Mach dir darüber keine Sorgen. Ich habe nicht den Wunsch, für den Rest meines Lebens in diesem Haus zu bleiben. Ich wollte bloß wissen, was du mit mir vorhast. Wirst du mich freilassen?«
Der Blick aus seinen dunklen Augen streifte sie. »Vielleicht.«
»Ich werde mich immer um dich kümmern«, schaltete Edmund sich schnell ein.
»Ich glaube, ich hatte dich nicht nach deiner Meinung gefragt, Edmund«, fuhr Alessandro seinen jüngeren Bruder an. »Wenn du erfolgreicher gewesen wärst bei deinen Ermittlungen rund um die Westminster-Firma, dann wäre dieses Gespräch vielleicht gar nicht nötig gewesen.«
»Ich kam zu spät«, erklärte er. »Bethany wusste etwas, aber sie war längst fort, als ich davon erfuhr.«
»Soll das heißen, dass Duncan mit seiner Bethany über das Geschäft gesprochen hat?« Fiona konnte es nicht glauben.
»Ich würde das nicht als Beleidigung auffassen«, sagte er gedehnt. »Wahrscheinlich ist es so, dass er glaubt, Bethany würde viel schneller als du akzeptieren, was in dieser Firma läuft. Sollen wir jetzt ins Spielzimmer gehen?«
Fiona stand auf und folgte ihm zur Tür. »Ich verstehe dich nicht«, sagte sie, als sie ihn eingeholt hatte. »Manchmal bist du richtig nett und dann ...«
»Versuch nicht, mich zu
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