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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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guten Arbeit als Polizist nun verehrt oder aufgrund seiner scheinbar krampfhaften Fixierung auf diesen letzten Fall belächelt wurde.
„Bleiben Sie sitzen, ich finde die Tür alleine“, knurrte er das Mädchen am Empfang an, dass ihn fassungslos anstarrte und noch immer keine Anstalten machte, irgendwie Bescheid zu geben, dass jemand Unbefugtes das Gebäude betrat oder verließ.
Das passierte halt, wenn man seine Arbeiter nur nach dem Aussehen einstellte.
Als Kinoshita das Gebäude verließ wandte er sich nicht, wie vermutlich die meisten seiner ehemaligen Kollegen nun dachten, dem Weg nach Hause zu, sondern lief langsam in Richtung des Parkplatzes, wo noch immer sehr viele Dienstwagen standen, unbenutzt in all den Jahren, aber sicherlich voll betankt, für den möglichen Notfall.
„Ihr seid Idioten...“, murmelte er und lief an dem ersten der Wagen vorbei.
Da er sich früher ein wenig für Autos interessiert hatte, konnte er sofort erkennen, dass die meisten der Wagen inzwischen wohl nicht mehr anspringen würden. Ein paar schienen dem Zahn der Zeit jedoch getrotzt zu haben. So auch einer der Streifenwagen, an dem er gerade vorbei kam. Sicher... es steckte kein Schlüssel, das wäre zu einfach gewesen, aber ein kurzer Blick durch das schmutzige Fenster verriet ihm, dass der Wagen noch vollgetankt war. Und da er nicht ganz so staubig und dreckig war, wie viele anderen hier, vermutete er, dass dieser Wagen zwischenzeitlich noch öfter benutzt worden war, als der Rest.
Alles, was er brauchte, war Werkzeug und ein klein wenig Zeit. Als junger Mann hatte er einen solchen Wagen in Minuten knacken können... eine Sache, die er sich von den Jugendlichen, die er damals verhaftet hatte, abgeschaut hatte. Für den Notfall, denn man wusste ja nie, wann man mal den Schlüssel stecken ließ. Jetzt kam ihm dieses Wissen jedenfalls ganz gelegen.
Und da die Wagen sehr alt waren, konnte er die damals gelernte Methode auch ohne Probleme anwe...
„Kouhei Kinoshita... ist das wirklich dein Ernst?“
Er zuckte zusammen als er die Stimme von Kenichi Honda hinter sich hörte.
„Du wirst zum Dieb, nur um ein Auto zu bekommen und einem Hirngespinst hinterher zu jagen? Jetzt? Nach 20 Jahren?“ Mit zusammengebissenen Zähnen drehte er sich zu dem Mann herum, mit dem er früher viele Verbrecher gefangen hatte.
„Du würdest es nie verstehen, Honda. Ich jage keinem Hirngespinst nach, ich versuche ein Versprechen, dass ich gegeben habe, zu erfüllen.“
„Jetzt? Nach 20 Jahren, in denen du wie besessen über alten Unterlagen gebrütet hast? Belüge mich nicht, Kinoshita... ich bin Polizist. Was ist vorgefallen, dass dich plötzlich wieder so aktiv werden lässt?“
„Nichts... es ist das gleiche, wie eh und je.“
Der Polizist seufzte und deutete dann mit einem Nicken auf den Wagen.
„Ist dir überhaupt aufgefallen, dass das mal... unser Wagen war?“ „Nein. Ich habe immer alle Wagen gepflegt, egal wem sie gehörten.“ „Ja, das mag sein...“, murmelte Kenichi, sich scheinbar an alte Tage erinnernd.
„Gib mir den Schlüssel.“
„Was...?“
Kinoshita streckte seine Hand aus.
„Komm schon, darum bist du mir doch gefolgt, oder? Also... gib mir den Schlüssel.“
„Wie kommst du darauf? Wieso sollte ich dir den Schlüssel geben? Und außerdem... ich habe ja nicht einmal die Befugnisse...“ „Belüge mich nicht, ich weiß, dass du inzwischen der Chef hier bist.“ Eigentlich wusste er es nicht, aber er hatte es geahnt als er ihn gesehen hatte. Bereits damals hatte Honda höhere Posten angestrebt gehabt, er wollte nie ein einfacher Polizist bleiben.
„... du hast noch immer einen scharfen Verstand, Kinoshita.“ „Und du bist noch immer genauso leicht zu durchschauen, wie damals.“
Kenichi seufzte und holte einen Schlüssel aus der Tasche. „Ich würde ihn dir geben, Kinoshita... ohne zu zögern, wenn ich ehrlich bin. Ich vermisse die Zeit, in der wir beide zusammen Verbrecher jagten...“
„Tut mir leid, du kannst nicht mit mir kommen, du hast hier Verpflichtungen...“
„Ich weiß... aber trotzdem. Es wäre schön, wenn man die alte Zeit wiederbeleben könnte.“
Er warf ihm den Schlüssel zu, den Kinoshita gerade so im Flug fangen konnte.
„Hör mir zu, Kouhei...“, sagte der Polizist. „Dies ist der allerletzte Gefallen, den ich dir jemals tun werde. Sieh es als letzte Geste eines alten Freundes an. Ich wünsche dir wirklich, dass du diesen verfluchten Fall dieses Mal lösen kannst... ehrlich. Nicht wegen dem Fall

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