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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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benimmt sich seit gestern Nacht seltsam.“, begann Yuki plötzlich zu erzählen.
„Hmm?“
„Sie saß die ganze Nacht weinend da, daher habe ich mir Sorgen gemacht... und heute morgen hat sie mich sogar angeschrien...“ Mikoto war sichtlich verwundert und fragte Yuki, wie es dazu kam. „Sie schrie mich an, warum ich die Kleidung meiner Schwester tragen würde... ich solle sie sofort ausziehen, da ich aus dem Alter raus sei, wo ich in die Rolle von Megumi schlüpfen könnte.“
Mikoto hatte die Hand gerade zu einem erneutem Gähner angesetzt, ließ sie aber gleich wieder sinken.
„Sie hat was?“, fragte ich sie total sprachlos.
„Mutter ist immer noch verrückt... okay, das klingt komisch. Sie ist nicht wirklich verrückt, sie ist nur so, wie seit dem Tod von Megumi, aber es scheint, als würde sie sich durch mich nicht mehr betrügen lassen.“
„Ich verstehe... Vermutlich hat sie den Geist von Megumi noch gespürt... natürlich nur unbewusst. Aber das hat dann wohl doch ausgereicht, um sie so verrückt werden zu lassen. Jetzt, wo der Geist verschwunden ist, kehrt sie wieder zur Normalität zurück... das ist interessant.“
Mikoto überlegte eine Weile.
„Aber wenn sie noch immer nach Megumi schreit und du sie nicht mehr betrügen kannst, wie geht es dann mit euch weiter? Was wirst du jetzt tun, Yuki? Das ist dann wohl das Ende deiner Verkleidungszeit.“ „Vielleicht...“
Yuki setzte sich und starrte eine Weile lang in den Himmel. „Aber weißt du, Mikoto...“, sagte er schließlich. „Obwohl ich Mutter immer täuschte, habe ich nicht ein einziges Mal zu ihr gesagt, dass ich Megumi sei...“
Er lächelte, eine seltsame Mischung aus einem traurigen und einem erleichtertem Lächeln, dass Mikoto nicht so recht deuten konnte. Kurze Zeit später ging die Schulklingel los und kündigte den Unterrichtsbeginn an.
    Die Sonne begann sich bereits wieder langsam dem Horizont zu nähern, als Mikoto das Geschäft der Bibliothekarin betrat. „Da bist du ja wieder.“, wurde sie bereits beim Eintreten begrüßt. Q'nqüra saß an ihrem Schreibtisch und rauchte eine Zigarette, obwohl die Bücher und Akten um sie herum aussahen, als würde nur die Erwähnung des Wortes sie in Flammen aufgehen lassen. Und obwohl sie Mikoto begrüßt hatte, schien sie in den Akten so vertieft zu sein, dass Mikoto kurz überlegte, ob sie nicht einfach wieder gehen sollte. „Sie wissen, dass Rauchen richtig gefährlich ist? Sie könnten daran sterben und dann hätte die Welt keinen „Big Brother“ mehr.“, kommentierte sie schließlich die Zigarette.
„Ja, das ist mir bekannt, schließlich enden jeden Tag Tausende meiner Bücher wegen diesen Dingern.“
Mikoto stellte ihre Schultasche ab und setzte sich ihr gegenüber. „Warum rauchen Sie dann?“
„Weil ich es kann.“
Sie drückte ihre Zigarette aus und händigte Mikoto fast nebenbei eine weitere Mappe aus, die diese aber ungelesen zurück gab. „Ich sagte bereits, dass ich es auf meine Art tun würde...“, erklärte ihr Mikoto. „Ich habe kein Interesse an den Fällen, die Sie mir vorlegen. Ich bin nur hier, um ihnen mitzuteilen, was gestern geschehen ist, sofern Sie nicht einfach unsere Abmachung gebrochen haben und bereits Bescheid wissen... “
„Yuki's Zeitenbuch hat sich normalisiert, aber deine Tätigkeiten vor dieser Normalisierung liegen für mich noch immer im Dunkeln.“ Mikoto holte tief Luft und wiederholte kurz, was am Vorabend geschehen war.
„Am Ende brachte es für Sie keine neuen Informationen. Megumi erinnerte sich nicht an ihren Tod oder gar den Tag, an dem es geschah. Alles, was mit dem vierten Juli zusammenhing, war ausgelöscht worden. Aber zumindest habe ich nun eine Bestätigung, dass Ihre Behauptung richtig war. Der Weg zur anderen Seite hier scheint wohl wirklich etwas schwer zu begehen sein. Megumi sprach lediglich von einem Funkeln und nicht, wie üblich, von einem Leuchten.“ „Hmm... keine neuen Informationen also... Ich frage mich langsam wirklich, wer dahinter steckt... und warum. Ein normaler Mensch sollte keinen Einfluss auf den Übergang haben, es kann daher nur ein Geist oder jemand Nicht-Menschliches sein. Dazu kommt die Manipulation meiner Bücher, was ja eigentlich nicht machbar sein sollte... Das Schlimme ist, dass ich nicht einmal einen Verdacht habe. Es gibt keinen Ansatzpunkt... es gibt einfach gar nichts.“ Q'nqüra blickte, während sie sprach, nicht ein einziges Mal von ihrer Akte auf und las zudem gleichzeitig interessiert

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