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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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keineswegs gruselig.“
„... du hast gut reden, Mikoto... du bist es ja gewöhnt, welche zu sehen.“, maulte er.
„Ja, und 99% davon sahen aus, wie normale Menschen.“ „Dann ist das jetzt bestimmt das letzte Prozent...“
„Ui, toll... wegen dem einen Prozent. Abgesehen davon... selbst, wenn ein Geist hier ist, wirst du ihn nicht sehen können und überhaupt...“ Sie befreite sich aus Yuki's Griff, der bei einem erneuten, wie ein Heulen klingenden, Geräusch sich fest an sie klammerte. „... überhaupt läufst du jeden Tag an sicher einem Dutzend Geistern vorbei, ohne sie zu sehen, also reiß dich mal zusammen!“ Sie hatten den alten Schulkomplex erreicht und Mikoto stieß die Tür zum ersten Clubraum, dem Raum des Wissenschaftclubs, auf, der zu ihrer Verwunderung nicht abgeschlossen war.
Nichts.
Natürlich, was hatte sie auch anderes erwartet...
Sie ging zur zweiten Tür, dem Clubraum der Schulband, stellte jedoch fest, dass sie – ordnungsgemäß – abgesperrt war.
„Hmm... da kommen wir nicht rein... also auf zum nächsten Clubraum.“
Bei der nächsten Tür angekommen vernahm sie plötzlich ein leichtes Wimmern.
„Huh? Hörst du das, Yuki?“, fragte sie den Jungen, der ihr inzwischen quasi am Rockzipfel hing.
Yuki zuckte bei der Erwähnung seines Namens zusammen, es schien, als hätte er sich die ganze Aktion vorher nicht allzu gut überlegt, denn seine Knie schlotterten inzwischen vor Angst.
„Ich... ich höre nichts... mehr.“, stammelte er leise.
„Seltsam...“
War hier doch ein Geist? Dieses komische Jaulen konnte Yuki hören, dieses Wimmern aber nicht... vielleicht war das Jaulen nur der Wind, der durch die Gänge zog... aber auch, wenn dem so war... dieses Wimmern war definitiv da und es kam nicht vom Wind.
Sie strahlte mit ihrer Taschenlampe weiter den Gang hinunter und ließ den Schein der Lampe erst über die Türen der Clubräume auf der linken Seite hüpfen, dann über die der rechten Seite.
Eine der Türen war halb geöffnet.
„Mi... Mikoto... die Tür... ist offen!“
Auch Yuki hatte das bemerkt und folgte Mikoto nur zögerlich, als sie darauf zu schritt. Der Schein ihrer Taschenlampe glitt dabei über das Schild, dass neben der Tür hing, einem Türschild, dass sie schon einmal zuvor gesehen hatte.
„Der Kendo-Club...“, merkte sie leise an und bekam ein seltsames Gefühl in ihrer Magengegend. Jetzt war auch ihr mulmig... Dann rümpfte sie die Nase, denn als sie näher kam, fing sie an, etwas zu riechen. Ja, etwas roch hier seltsam... und Geister verströmten keinen Geruch. Jedenfalls konnte sie nie einen besonderen Geruch in der Nähe von Geistern wahr nehmen.
Die Tür war nur einen Spalt weit offen, Mikoto leuchtete mit der Lampe durch den Spalt und stieß dann mit einem Ruck die Tür auf. Das erste, was sie bemerkte, war der beißende Geruch, der plötzlich ihr entgegen strömte.
Das zweite, was sie sah, war die rote Flüssigkeit am Boden. Und das Letzte, was sie hörte, war der schrille, hohe Schrei, den Yuki neben ihr ausstieß.
    Er saß auf der Bordsteinkante und war leichenblass, seine Haare hingen strähnig herab und seine Haut war verschwitzt.
„Geht es dir besser?“, fragte sie Yuki besorgt, der so blass aussah, dass er locker selbst als Geist durch ging.
Polizisten und Krankenwagen standen im Eingangsbereich der Schule, sie waren nur wenige Minuten nach Mikoto's Anruf bereits eingetroffen.
„Tut mir leid, wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich verhindert, dass du es siehst.“
Yuki übergab sich erneut, sein Magen müsste eigentlich schon lange leer sein, doch der Reflex würgte selbst das letzte Krümchen noch aus ihm heraus. Er fühlte sich inzwischen, als hätte er seinen gesamten Magen und nicht nur seinen Inhalt ausgekotzt und trotzdem rebellierte dieser immer weiter.
Mikoto seufzte, als sie sah, dass einer der Polizisten auf sie zu kam. Schien so, als müsste sie jetzt Rede und Antwort stehen... als wahrheitsliebende Teenagerin, die nicht lügen konnte, war das ein wenig unpraktisch.
„Wie heißt ihr beiden?“
Mikoto antwortete an Yuki's statt, der noch immer mit seinem Würgereflex zu kämpfen hatte.
„Mein Name ist Mikoto Sugisaki, Herr Polizist und das hier ist Yuki Yutaka, wir gehen beide in die 2-F dieser Schule.“
„Mein Name ist Kommissar Kinoshita, ich leite die Ermittlungen. Ihr beiden habt die Tote also gefunden?“
Der Kommissar war ein älterer Mann mit bräunlichen Haaren, die trotz seines Alters noch keine Anzeichen von Grau

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