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Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Titel: Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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nicht?«
    »Es würde mir gefallen, wenn du ein bisschen netter und zärtlicher zu mir wärst …«
    »Tut mir leid, Mann, aber das ist nicht mein Ding.«
    »Was ist denn dein Ding, Hortense? Du nimmst alles, aber du gibst nie etwas zurück…«
    »Wenn’s dir nicht passt, können wir das Ganze auch lassen. Ich hab dich nicht darum gebeten, du hast mich angebaggert! Du läufst mir hinterher wie ein Schoßhündchen!«
    Er vergrub das Gesicht in ihrem langen Haar, atmete den Duft ihrer Haut, ihres Parfüms und murmelte: »Du machst mich verrückt! Ich kann nichts dafür … Sei doch nicht so gemein zu mir … Ich will dich so sehr. Ich kauf dir auch alles, was du möchtest.«
    Hortense verdrehte die Augen. War dieser Typ ätzend! Wenn das so weiterging, verdarb er ihr sogar noch den Spaß am Shoppen!
    »Es ist halb acht, ich muss nach Hause.«
    »Wann sehen wir uns wieder?«
    »Keine Ahnung. Ich versuch mir für Samstagabend was auszudenken, aber ich weiß nicht, ob’s klappt …«
    »Ich hab zwei Einladungen für einen Empfang bei Galliano am Freitagabend … Hättest du Lust?«
    »John Galliano?«
    Hortense riss vor Verblüffung die Augen auf, bis sie so groß waren wie fliegende Untertassen.
    »Höchstpersönlich! Wenn du willst, nehme ich dich mit.«
    »Einverstanden. Ich lass mir was einfallen!«
    »Aber dann musst du auch sehr, sehr nett zu mir sein …«
    Hortense seufzte und streckte sich wie eine träge Katze: »Immer diese Bedingungen! Glaubst du im Ernst, das törnt mich an …«
    »Seit drei Monaten kommst du mir mit immer neuen Ausreden, Hortense. Meine Geduld hat Grenzen …«
    »Tja, stell dir vor, ich nicht! Und genau das macht mich interessant, darum bist du ja auch so scharf auf mich.«
    Chaval umklammerte das Steuer seines Alfa Romeo Coupé und knurrte: »Ich hab dein prüdes Getue langsam satt.«
    »Ich geh mit dir ins Bett, wenn ich es will, und vorläufig kannst du dir das abschminken, kapiert?«
    »Das war wenigstens mal ’ne klare Ansage.«
    Sie öffnete die Wagentür, streckte eines ihrer langen, schlanken Beine aus, stellte es anmutig auf den Asphalt, raffte ihren Rock bis
zur Leiste, schenkte ihm ihr schönstes Lächeln und verabschiedete sich.
    »Wir telefonieren?«
    »Wir telefonieren.«
    Sie nahm die große weiße Tüte mit dem Colette-Aufdruck vom Rücksitz und stieg aus. Fluchend sah er ihr nach, als sie wie ein Model auf dem Laufsteg davonging. Kleine Schlampe! Sie machte ihn verrückt! Allein ihre weichen, straffen Lippen an seinen zu fühlen, ließ ihm den Atem stocken. Und die kleine Zunge, die in ihren Küssen tanzte … Er schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Ihretwegen lief er mit’nem Ständer durch die Gegend, der locker mit dem eines Esels mithalten konnte, und dabei vertrödelte er bloß seine Zeit. Ich halt das nicht mehr aus, bald ist sie fällig!
    Seit Juni lief die Sache zwischen ihnen jetzt schon. Und seit Juni hielt sie ihm eine Mohrrübe vor die Nase: eine ganze Nacht mit ihr, in der er sie ganz langsam ausziehen durfte, sie streicheln … Ihretwegen hatte er alle Juliwochenenden in Deauville verbracht. Er hatte jede ihrer Launen finanziert und für all ihre Freunde die Rechnung übernommen, und in Paris war das Katz-und-Maus-Spiel weitergegangen. Jedes Mal, wenn er glaubte, sie endlich festgenagelt zu haben, entzog sie sich und drehte ihm eine lange Nase. Du Trottel, beschimpfte er sich, du hirnverbrannter Volltrottel, die schippert mit dir in der Gondel rum und spielt Mandoline, wenn’s drauf ankommt! Was hast du denn bis jetzt von ihr gekriegt? Gar nichts, verdammt! Hier und da mal ’nen Kuss auf den Mund und zwei-, dreimal Fummeln. Aber kaum rutscht meine Hand ein bisschen zu tief, geht ein Geschrei los wie bei den Taliban! Mit mir in angesagten Restaurants rumzuhängen, Boutiquen zu plündern, Eis zu essen und sich in Kinosesseln zu fläzen, das geht in Ordnung, aber sobald ich mehr will, steh ich vor ’ner Panzertür! Ziemlich magere Belohnung! Wenn ich zusammenrechne, was sie mich alles bezahlen lässt, ist das ein ziemliches Verlustgeschäft. Die ganzen Klamotten, die Handys, die sie ständig irgendwo verliert, die elektronischen Spielereien, an denen sie in null Komma nix das Interesse verliert und die sie in die Tonne pfeffert, weil es zu viel verlangt ist, die Bedienungsanleitung zu lesen! So hat mich noch nie ’ne Frau behandelt. Keine! Normalerweise lecken sie
mir die Stiefel. Aber die putzt sich die Schuhe an meinen

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