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Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Titel: Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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betrachtete sein Gesicht im Spiegel der Sonnenblende. Das sind keine Ringe unter meinen Augen, das sind Wagenräder, verbeulte, eingedellte Wagenräder!
    »Was weiß ich nicht?«
    »Chaval. Er hat total den Verstand verloren. Wegen Ihrer Enkelin …«
    »Der kleinen Hortense?«
    »Genau! Und sie macht’s ihm nicht gerade leicht. So was können Sie sich nicht vorstellen … Auf allen vieren lässt die ihn hinter sich herhecheln! Für die würd er sogar seinen Hut fressen, wenn er einen hätte. Seit fast ’nem halben Jahr versucht er schon, sie flachzulegen, aber Fehlanzeige! Er muss es sich jeden Abend zu Hause selbst besorgen. Wenn das so weitergeht, dreht er noch komplett durch.«
    Erleichtert lachte Marcel auf. Dann war also nicht Chaval für Josianes merkwürdige Laune verantwortlich. Er nahm sein Handy und rief sie im Büro an.
    »Choupette, ich bin’s. Ich sitz im Wagen, bin gleich da … Alles klar bei dir?«
    »Ja, ja …«
    »Freust du dich nicht, mich zu sehen?«
    »Ich bin außer mir vor Freude.«
    Sie legte auf.
    »Probleme, Chef?«
    »Das war Josiane. Sie hat mich abblitzen lassen. Einfach abgewürgt.«
    »Ach, Frauen … Die brauchen doch nur ihre Tage zu haben, dann rennen sie den ganzen Tag mit ’nem langen Gesicht rum, und kein Mensch weiß, wieso.«
    »Dann hat sie ihre Tage aber mittlerweile seit einem Monat. Und in das Gesicht tritt sie rein, wenn’s noch länger wird!«
    Er rückte sich auf dem Beifahrersitz bequem zurecht und beschloss, ein Nickerchen zu machen.
    »Weck mich, bevor wir ankommen, damit ich mich noch mal kurz strecken kann!«
    Josiane lächelte nicht, als er hereinkam. Sie hob nicht einmal den Kopf. Er breitete die Arme aus, um sie zu umarmen, aber sie stieß ihn zurück.
    »Die Post liegt auf deinem Schreibtisch. Die Liste mit den Anrufen auch. Ich hab alles sortiert.«
    Er öffnete die Tür zu seinem Büro, setzte sich an den Schreibtisch und entdeckte auf dem Stapel mit der Post ein Foto: das Mädchen aus dem Lido mit durchstochenen Augen. Er nahm das Bild und ging vergnügt wieder nach vorn.
    »Bist du deswegen schon die ganze Zeit sauer auf mich, Choupette?«
    »Ich wüsste nicht, was daran komisch sein soll. Ich find’s jedenfalls nicht zum Lachen!«
    »Aber das ist ein Missverständnis, Choupette! Damit wollte ich doch nur Henriette austricksen! René hat mir erzählt, dass sie sich am ersten Mai hier rumgetrieben hat, als keiner da war. Ich hab mir gleich gedacht, dass da was faul sein muss, und hab meine Unterlagen überprüft. Und dabei ist mir aufgefallen, dass sie einen Umschlag geöffnet hatte. Und zwar den mit den Rechnungen des Ukrainers. Sie hat garantiert den Inhalt kopiert. Das arme Biest! Jetzt glaubt sie, ich hätt’n Betthäschen, für das ich auch noch Geld veruntreuen würde. Sie glaubt, sie hätte mich in der Hand! Also hab ich beschlossen zu kontern. Ich hab in meinem Zimmer ein Foto liegen lassen, das vor Ewigkeiten im Lido aufgenommen wurde, als ich mit ’nem wichtigen Kunden da war. Du wolltest an dem Abend nicht mitkommen. Ich hab mir einen Namen ausgedacht, und los! Ein Köder für Henriette! Und es hat funktioniert. Deswegen machst du dir seit einem Monat ’nen Kopf ?«
    Josiane musterte ihn argwöhnisch.
    »Und das soll ich dir glauben?«
    »Warum sollte ich dich anlügen, Choupette? Ich kenn das Mädel doch gar nicht. Ich hab mich aus Spaß für das Foto in Pose gestellt, mehr nicht … Du wolltest an dem Abend nicht ausgehen, weißt du nicht mehr? Es ist mindestens anderthalb Jahre her, du warst müde …«
    An dem Abend hab ich mich mit Chaval getroffen, erinnerte sich Josiane. Armes altes Dickerchen! Er hat recht. Sie hatte eine Migräne vorgeschützt und ihn allein zu dem Saufgelage mit seinen Kunden gehen lassen.
    Er ging auf Josianes Schreibtisch zu und stieß mit dem Fuß gegen eine Reisetasche.
    »Was ist das für eine Tasche?«
    »Ich hatte schon meine Sachen gepackt. Ich wollte nur noch abwarten, bis wir uns ausgesprochen haben, und dann verschwinden …«
    »Bist du wahnsinnig geworden? Drehst du jetzt völlig durch?«
    »Ich bin empfindlich, das ist was anderes.«
    »Du hast wirklich kein Vertrauen zu mir.«
    »Vertrauen hab ich mir noch nie leisten können …«
    »Daran musst du dich eben gewöhnen. Denn jetzt bin ich da! Und zwar nur für dich, mein kleines Mauseschwänzchen! Du bist mein Leben.«
    Er hatte sie in die Arme genommen, wiegte sie sacht und murmelte dabei vor sich hin. »Was für ein dummes Mädchen, was

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